Schmierstoff für MMS

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wolfgang
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Schmierstoff für MMS

Beitrag von wolfgang »

Moin,
Fräse läuft, Drehmaschine sowieso. Bisher hatte ich die klassische Kühl-Schmierung oder auch "Flutungs"-Schmierung benutzt, bei der ich für Aluminium das klassische Petroleum nutzte.
Wegen der dabei entstehenden Sauerei :mrgreen: :mrgreen: stelle ich jetzt auf MMS um. Dxnacut empfiehlt als Schmiermittel Fettalkohole, ohne spezielle Vorschläge für die Werkstoffe zu machen.
Aus sicherheitsgründen werde ich für die MMS kein Petroleum verwenden, den fein zerstäubtes Petroleum brennt gut (Ich brauche keine Petromax an der Fräsmaschine).
Welches Schmiermittelmittel ist denn für Aluminiumlegierungen am besten geeignet? Schneidöl? Hat da jemand Erfahrung?

Gruß
vy73

Wolfgang
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Martin
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Re: Schmierstoff für MMS

Beitrag von Martin »

moin Wolfgang,

aus meiner eigenen Praxis mit sowas:

Wenn man es hat = Optimal Products LUBE, OP LUBE.
gibts in der Bucht.

... und wenn man es nicht hat geht für Alu ach der Fensterreiniger von der Frau :-)

Für Durchfluß: Optima 500
Für Gewinde Optima 2000 "Minralölerzeugnix, nixöko"

für die MMS: in der Bucht gibts original chinesisches Schaltventil für Pressluftfanfaren, so um 6,- , ist besser als Dauersauerei.
An oberen Totpunkt, Z>0 kannst du auch einen switch dafür setzen dann kühlt sie nur wenn das NICHT oben ist.

lG Martin
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wolfgang
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Re: Schmierstoff für MMS

Beitrag von wolfgang »

Danke Martin,

habe ich gerade beim Werkzeughändler des Vertrauens gefunden. Gefühlsmäßig war ich immer noch auf die dünnflüssigen Kühl-Schmiermittel wie Petroleum für Alu-Legierungen eingestellt. Die Pressluft Vuvuzele habe ich sowohl für die Fräse, als auch für die Drehmaschine.
Allerdigs habe ich als "Veteran" noch 2 Fragen an den Profi:

1. Minimalmengenschmierung (MMS) versus Kühl-Schmier-Spülung (KSS) oder "Flutungs"-Schmierung
letztere wurde ja z.B. mit Bohrölemulsion gemacht und verursachte die besagte Sauerei. Allerdings hatte sie auch eine gute Kühlwirkung auf Werkstück und Werkzeug. Die MMS hat wenig bis keine Kühlwirkung. Heißt das, daß die Schnittgeschwindigkeit herabgesetzt werden muß ? Für mich als Amateur ist das wurscht, aber im professionellen Bereich ist Zeit doch Geld??


2. Beim Drehen bin ich z.Zt dabei, Wendeplatten auszuprobieren. Bisher habe ich noch die Voll-Stähle benutzt, die ich selbst anschleife. Vorteil der Wendeplatten ist vermutlich die Oberflächenqualität únd, daß ich mir das Anschleifen spare.
Allerdings scheint mir die Wendeplatte wesentlich empfindlicher zu sein Beim ersten Stirnflächendrehen habe ich zwei Wendeplatten ermordet :oops: . Langsam wird es aber.

Gibt es generelle Verhaltensweisen, die man bei Nutzung der Wendeplatten im Gegensatz zu Vollstählen beachten sollte?

Gruß
vy73

Wolfgang
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Martin
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Re: Schmierstoff für MMS

Beitrag von Martin »

das sind viele Fragen,

also die MMS kühlt schon recht gut, nicht unterschätzen.

Wendeplatten.

hier findest du die gängign Schneidstoffe.

https://simpleclub.com/lessons/industri ... neidstoffe

Unterscheide grunsätzlich positive und negative Schneidplatten. Letzere haben zum Werkstück hin ein Gefälle dass den Freiwinkel bildet.
Vorteil dabei: kann man auf dem Kopf stehend auch nutzen, eine Dreieck schneidet also 6x. Dur eine Spangrube scvhaffen auch die negativen einen recht positiven Schnittwinkel.

TNG 1603 P20 wär eine T dreieckige N negative G mit Spangrube für pos. Schnittwinkel 16mm Kantenlänge Radius 3 aus P20.

Zur Formwahl.
Dreieck und Raute können Absätze drehen, auch innen, Bohrstange.
quadratische und Kreise können das nicht.
Kreise sind zum feinschlichten erste Sahne, da wo es geht.

Tip: abgenutzte Platten kann man auf Stahl hartlöten und als Drehstahl weiternutzen :-)
Tip2: oxydkeramik ist ganz nett, brauchen wir aber nicht wirklich..
Tip3: HSS forever, nicht abschaffen. Vor allem für Alu ist ein scharfer HSS erste Wahl.

haushaltsübliche Hartmetallwahl zum Drehen: P10 + P30, als Universal single P20
chinesische Platten und Halter sind üblicherweise GUT obwohl sie viel billiger sind.

Wenn man daheim keine Großserien auflegt ist Dreieck + Raute schon genug für alles.
quadratische sind ideal für den Messerkopf zum Planfräsen, ebenso die Kreise zum Feinglätten danach.

Wenn die Plättchen ein Loch haben ist die Schraube dazu eine TORX. Werkzeug muß dasein.
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wolfgang
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Re: Schmierstoff für MMS

Beitrag von wolfgang »

Danke für die Tips Martin,

ich war gerade in eine kombinierte Falle gelaufen:
Für eine Welle aus vergütetem Stahl gilt: niedrigste Drehzahl. Die Rautenplatte hat ja wirklich einen Spitzenwinkel und keinen Radius. Wenn man beim Vorschub nicht aufpasst und gaaaaanz langsam dreht, wird's rauh. Also Zeitlupenvorschub oder elliptische Platte zum feinschlichten.

MMS: Ich hatte noch etwas Optima2000 liegen, auch MMS geignet. Das scheint allerdings "Öko" zu sein. Nach intensiver Arbeit stinkt die Bude wie eine Fischbratküche.... :geek: :geek:

Auch die Mengeneinstellung ist Übungsbedürftig. Es soll ja nur minimal abgesondert werden, ohne daß die Späne "nass" werden.

Gruß
vy73

Wolfgang
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