Nachbrenner für Signalgenerator?
Nachbrenner für Signalgenerator?
Hallo miteinander,
da ich recht viel mit Röhren bastele kam irgendwann der Wunsch auf, eine Signalquelle zur Hand zu haben, die erheblich mehr Ausgangsspannung bringt als die vielleicht 30 Vss, die heutige operationsverstärkerbestückte Signalgeneratoren so her geben. Mein alter, diskret bestückter Toellner TCE 7404 bringt mit vielleicht 40 Vss auch nicht wirklich mehr - so an die 200 Vss dürften es schon sein, idealerweise mit zwei Ausgängen, einer davon invertiert (zur direkten Ansteuerung von Gegentaktendstufen). Klar, kann man mit Röhren machen, wird aber aus diversen Gründen schnell recht aufwändig.
Ich behelfe mir als Nachbrenner / Treiber für Messzwecke bisher mit folgender Schaltung von Rod Elliott / ESP: https://sound-au.com/valves/design.html#s10 (Figure 9, mit angepassten C4 und C5). Hier ein Bild vom Aufbau, gleich drei mal:
Geht für meine Zwecke sehr gut; mit 240V Betriebsspannung kommen etwa 220 Vss sehr sauber raus. Okay, 2x auf Lochraster aufgebaut (auf dem Bild sind gleich drei zu sehen), ein Inverter dazu, ins Gehäuse, Deckel drauf, fertig, alles gut. Läuft seit zwei, drei Jahren problemlos.
Nun bin ich allerdings letztlich mal zufällig auf eine Schaltung in einem Datenblatt zu einem OpAmp LT1055 von Linear Technology gestoßen; das Datenblatt findet man z.B. hier: https://sound-au.com/valves/design.html#s10 darin auf letzter Seite:
Da frage ich mich, ob das als Alternative vielleicht einen Versuch wert wäre, mal aufzubauen. Ich würde für erste Versuche allerdings wohl eher mit TL071 und MJE340/350 starten, da eh' in der Schublade, und mich dann vortasten. Und vermutlich dem OpAmp eine separate Stromversorgung spendieren, anstatt sie über Zenerdioden runterzubraten.
Was meint Ihr - ist das Konzept aus dem Datenblatt einen Versuch wert? Oder kennt Ihr vielleicht noch andere Alternativen?
Danke und mit freundlichen Grüßen, Tom
da ich recht viel mit Röhren bastele kam irgendwann der Wunsch auf, eine Signalquelle zur Hand zu haben, die erheblich mehr Ausgangsspannung bringt als die vielleicht 30 Vss, die heutige operationsverstärkerbestückte Signalgeneratoren so her geben. Mein alter, diskret bestückter Toellner TCE 7404 bringt mit vielleicht 40 Vss auch nicht wirklich mehr - so an die 200 Vss dürften es schon sein, idealerweise mit zwei Ausgängen, einer davon invertiert (zur direkten Ansteuerung von Gegentaktendstufen). Klar, kann man mit Röhren machen, wird aber aus diversen Gründen schnell recht aufwändig.
Ich behelfe mir als Nachbrenner / Treiber für Messzwecke bisher mit folgender Schaltung von Rod Elliott / ESP: https://sound-au.com/valves/design.html#s10 (Figure 9, mit angepassten C4 und C5). Hier ein Bild vom Aufbau, gleich drei mal:
Geht für meine Zwecke sehr gut; mit 240V Betriebsspannung kommen etwa 220 Vss sehr sauber raus. Okay, 2x auf Lochraster aufgebaut (auf dem Bild sind gleich drei zu sehen), ein Inverter dazu, ins Gehäuse, Deckel drauf, fertig, alles gut. Läuft seit zwei, drei Jahren problemlos.
Nun bin ich allerdings letztlich mal zufällig auf eine Schaltung in einem Datenblatt zu einem OpAmp LT1055 von Linear Technology gestoßen; das Datenblatt findet man z.B. hier: https://sound-au.com/valves/design.html#s10 darin auf letzter Seite:
Da frage ich mich, ob das als Alternative vielleicht einen Versuch wert wäre, mal aufzubauen. Ich würde für erste Versuche allerdings wohl eher mit TL071 und MJE340/350 starten, da eh' in der Schublade, und mich dann vortasten. Und vermutlich dem OpAmp eine separate Stromversorgung spendieren, anstatt sie über Zenerdioden runterzubraten.
Was meint Ihr - ist das Konzept aus dem Datenblatt einen Versuch wert? Oder kennt Ihr vielleicht noch andere Alternativen?
Danke und mit freundlichen Grüßen, Tom
If in doubt: Just measure.
- Messtechniker
- Beiträge: 406
- Registriert: 03 Feb 2019, 20:45
Re: Nachbrenner für Signalgenerator?
Würd' ich erstmal durch eine Simulation jagen. Z.b. Microcap. Ist inzwischen Freeware. Wäre auch an sowas interessiert, da zur Überprüfung meines UPGR ein Pegel von +30 dB an 600 Ohm benötigt wird.
Zuletzt geändert von Messtechniker am 11 Sep 2021, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 36
- Registriert: 13 Dez 2018, 18:43
Re: Nachbrenner für Signalgenerator?
Hallo Tom,
ich habe für solche Zwecke einen Genrad 1311A: der bringt bis 115 Volt RMS Sinus (mit Übertrageausgang)
Gruß Andreas
ich habe für solche Zwecke einen Genrad 1311A: der bringt bis 115 Volt RMS Sinus (mit Übertrageausgang)
Gruß Andreas
- Messtechniker
- Beiträge: 406
- Registriert: 03 Feb 2019, 20:45
Re: Nachbrenner für Signalgenerator?
So, die Schaltung mal schnell zusammengemaust.
Und das kommt hinten raus:
V= 20 dB -3 dB Werte: Ohne Last
NE 5534: 46 kHz
LT 1055: 25 kHz
TL 071: 47 kHz.
Mit 600 Ohm Last:
NE 5534: 15,5 kHz
LT 1055: 14,5 kHz
TL 071: 11 kHz.
Und mit kleineren Cs geht's und ggf einem OP37 gaht's dann bis ca. 300 kHz.
Reichelt hat alle Ts. Die 1N965 ist eine Feld-Wald-Wiesen 15 V Z-Diode.

Und das kommt hinten raus:
V= 20 dB -3 dB Werte: Ohne Last
NE 5534: 46 kHz
LT 1055: 25 kHz
TL 071: 47 kHz.
Mit 600 Ohm Last:
NE 5534: 15,5 kHz
LT 1055: 14,5 kHz
TL 071: 11 kHz.
Und mit kleineren Cs geht's und ggf einem OP37 gaht's dann bis ca. 300 kHz.
Reichelt hat alle Ts. Die 1N965 ist eine Feld-Wald-Wiesen 15 V Z-Diode.
Zuletzt geändert von Messtechniker am 11 Sep 2021, 10:34, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Nachbrenner für Signalgenerator?
es wär erlaubt da einfach 78L15 79L15 reinzulöten wenn die nicht viel rauschen
- Messtechniker
- Beiträge: 406
- Registriert: 03 Feb 2019, 20:45
Re: Nachbrenner für Signalgenerator?
105 V Differenz mögen die 78L15 und der Kollege wohl nicht.
Cs zum Killen vom Dreck wären da aber wohl angebracht.
Cs zum Killen vom Dreck wären da aber wohl angebracht.
- Messtechniker
- Beiträge: 406
- Registriert: 03 Feb 2019, 20:45
Re: Nachbrenner für Signalgenerator?
Damit's was zu Gucken gibt:
Simulierte Schaltung: DC-Werte: Frequenzgang: Wo's brennt: Übrigens: Microcap 12 bietet 457 Röhrentypen zur Auswahl. Keine verbrannten Finger/überlastete Röhren/Stromschläge mehr (zunächst, bis mann's baut).
Simulierte Schaltung: DC-Werte: Frequenzgang: Wo's brennt: Übrigens: Microcap 12 bietet 457 Röhrentypen zur Auswahl. Keine verbrannten Finger/überlastete Röhren/Stromschläge mehr (zunächst, bis mann's baut).
Re: Nachbrenner für Signalgenerator?
Erinnert mich daran, als ich vor etwa 3 Jahren bei Grün&Schwer bei Kopenhagen durch die Fertigung geführt wurde. Die bauen immer noch Röhrenendstufen ... hohes U, robust gegen fiese Lasten... ich mein da waren Zeilenendröhren drin....
Wird immer wieder nachgefragt....
Wird immer wieder nachgefragt....
Gruß Henrik
---
“ground” is a convenient fantasy
'˙˙˙˙uıɐƃɐ lɐıp puɐ °06 ǝuoɥd ɹnoʎ uɹnʇ ǝsɐǝld 'ʎɹɐuıƃɐɯı sı pǝlɐıp ǝʌɐɥ noʎ ɹǝqɯnu ǝɥʇ
---
“ground” is a convenient fantasy
'˙˙˙˙uıɐƃɐ lɐıp puɐ °06 ǝuoɥd ɹnoʎ uɹnʇ ǝsɐǝld 'ʎɹɐuıƃɐɯı sı pǝlɐıp ǝʌɐɥ noʎ ɹǝqɯnu ǝɥʇ
- ProgBernie
- Beiträge: 598
- Registriert: 19 Dez 2018, 22:49
- Wohnort: Labenz
Re: Nachbrenner für Signalgenerator?
Wenn man es gut haben möchte kann man mit einer 30V-Zenerdiode vorshunten und dann mit LM723 auf 15V herunterregeln.Messtechniker hat geschrieben: ↑11 Sep 2021, 10:16 105 V Differenz mögen die 78L15 und der Kollege wohl nicht.
Cs zum Killen vom Dreck wären da aber wohl angebracht.
Gruß Bernd
- Messtechniker
- Beiträge: 406
- Registriert: 03 Feb 2019, 20:45
Re: Nachbrenner für Signalgenerator?
Ja, ja Grün & Schwer. War vor x Jahren mal eine Option von mehreren Optionen sich dort zu bewerben. Deren Anzeige passte zu 100% auf mich (Technische Redaktion, Muttersprache Englisch, 10 Jahre Berufserfahrung). Sollte dort BAs zusammenzimmern; war absolut mein Ding). Hab' mich dann ganz anders entschieden und mich selbständig gemacht. Is lange her.