Nach einiger Zeit des Wartens wird der Lift jetzt aufgebaut.
Auspacken war simpel. Mit dem Werkstattkran konnte ich ihn auf 6 Rollbretter positionieren.
Nun die erste bitteren Pillen: Keine Dokumentation. Weder mitgeliefert, noch zum downloaden. Nur das, was ich explizit angefordert habe wurde geschickt, so z.B. der Schaltplan.
Erste Einschätzung: Ein Lift ist keine Raketenwissenschaft, aber von der Mechanik macht das Gerät einen guten Eindruck. Solide gebaut.
Aber die Details sind wie bei den chinesischen Fräsen...Der Hydraulikschlauch führt durch ein enges, nicht entgratetes Loch, im Schaltkasten fliegen lose Kabel herum, also Nacharbeiten.
Ich vermute, daß die Lifte / Liftteile auch an deutsche Aufzugbauer geliefert werden, die ihre eigene Dokumentation für TüV und Kunden erstellen. Bei der „Direktvermarktung“ hat der Mangel an Dokumentation hat 3 Nachteile:
1. Statik ist völlig unklar. Wir gingen davon aus, daß der Aufzug selbstständig steht und im wesentlichen gegen dynamische Kippmomente gesichert werden muss. Tatsächlich hatte der Aufzug ein Kippmoment nach vorn, daß während des Aufstellens oben gehalten werden konnte, also gut unter 50 kg. Tatsächliche Kraftverhältnisse sind unklar.
2. Man weiss nicht, wie man Funktionen zum Testen „überbrücken“ kann, z.B. Hydraulikpumpe starten um Dichtigkeit zu prüfen, ohne daß die Rufsäulen angeschlossen sind .
3. TüV – Abnahme dürfte extrem schwierig werden (wenn gewünscht)
Aufbau:
Es existiert keine Aufbauanleitung (wie bei Ikea), der Aufbau ist aber an sich simpel
Aufstellen, ausrichten und befestigen der Grundsäule
Aufsetzen der Turmverlängerung
Aufstellen und Anschließen der Etagen-Rufknöpfe und Anschließen der Hydraulikpumpe (Elektrik und Hydraulik). Die Stecker sind gekennzeichnet (A auf A, B auf B etc)
Anbringen der vorderen und hinteren Verkleidung
Öl auffüllen
Stecker `rein, Einschalten, fertig.
Realität:
Die Verzögerung ergab sich, daß der Schlosser Zeit haben mußte und vorher daß äussere Geländer fertigen mußte.
Der befreundete Schlosser kam zu 4 kräftigen Jungens. Der Lift wurde auf den Rollbrettern „in Position“ geschoben. Dann Stufe um Stufe aufgerichtet, bis er auf 2 Rollbrettern stand. Er wurde in Position gedreht und mit Brechstange und Holzbalken von den Rollbrettern gehoben und abgesenkt.
Nach präzisem Ausrichten wurde der Sockel mit 4 Klebedübeln (16mm) im Boden verankert, die Säule auch mit 4 Stück 12mm Klebeankern an der Treppe befestigt. Damit sollte das Kippmoment abgefangen werden. Die Schlosser waren nach 3 Stunden wieder weg.

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Heute habe ich die Säule daraufgesetzt. Nun geht es an‘s Eingemachte, Elektrik und Hydraulik anschließen und verfeinern.
Gruß