Ich habe in der Werkstatt keine Absauganlage, sondern sehe zu, daß ich beim Löten meinen Rüssel aus den Dämpfen heraus halte.
Durch meine Arbeit in der Chemie/Pharmazie habe ich die Methode der Geruchsprüfung und die Beurteilung gelernt.
Vor kurzer Zeit habe ich auf einem Tek-Buchstaben Einschub ein gekapseltes Trimmpoti getauscht. Beim Auslöten stieg ein Wölkchen Lötdampf auf, und ich nahm ein (winziges!) Näschen voll. Vom Geruch nicht typisch Harz, aber auch nicht unangenehm. Mit winziger Verzögerung setzte ein deutliches Brennen und ein Geschmack nach Halogenwasserstoff ein, der nicht HCl oder HBr war.
Ich ordne das als HF (Fluorwasserstoff) ein, als Produkt von teilweise zersetztem Teflon. Wenn ich da eine volle Nase genommen hätte wäre es zumindest unangenehm und schmerzhaft geworden, u.U. sogar behandlungsbedürftig.
Also Rüssel weg beim Löten an alten Bauteilen.
Sicheres Löten
Giftige Dämpfe beim Löten, Hinweis besonders für Newcomer
Giftige Dämpfe beim Löten, Hinweis besonders für Newcomer
vy73
Wolfgang
DC8PP
Wolfgang
DC8PP
Re: Giftige Dämpfe beim Löten, Hinweis besonders für Newcomer
Hallo Zusammen,
da bin Newcomer hier bin und auch eine Frage zum Löten habe, erlaube ich mir mal diesen Fred zu kapern. Im Augenblick ist das Editorfenster im Forum kaputt und ich kann keinen Neuen aufmachen.
Also ich habe ein altes Tek und will das instand setzen. Was ich vorher nicht wusste ist, dass man da Silberlot z.B. Sn62/Pb36/Ag2 verwenden sollte, wenn man an den Keramik-Lötstützpunkten arbeitet. Zumindest, wenn man mehr als einmal dieselbe Lötstelle bearbeiten will.
Das Lot ist aber für Endanwender schwer zu bekommen. Allerdings habe ich gutes bleifreies Lot mit Silber und frage mich, ob das ebenfalls gehen würde. Natürlich habe ich da schon herum gegoogelt, bin aber noch nicht so recht schlauer geworden. Hat da jemand Erfahrung mit? Bisher habe ich streng vermieden, bleifreies und bleihaltiges Lot zu mischen und verwende getrennte Lötspitzen dafür.
Viele Grüße
Wusel.
da bin Newcomer hier bin und auch eine Frage zum Löten habe, erlaube ich mir mal diesen Fred zu kapern. Im Augenblick ist das Editorfenster im Forum kaputt und ich kann keinen Neuen aufmachen.
Also ich habe ein altes Tek und will das instand setzen. Was ich vorher nicht wusste ist, dass man da Silberlot z.B. Sn62/Pb36/Ag2 verwenden sollte, wenn man an den Keramik-Lötstützpunkten arbeitet. Zumindest, wenn man mehr als einmal dieselbe Lötstelle bearbeiten will.
Das Lot ist aber für Endanwender schwer zu bekommen. Allerdings habe ich gutes bleifreies Lot mit Silber und frage mich, ob das ebenfalls gehen würde. Natürlich habe ich da schon herum gegoogelt, bin aber noch nicht so recht schlauer geworden. Hat da jemand Erfahrung mit? Bisher habe ich streng vermieden, bleifreies und bleihaltiges Lot zu mischen und verwende getrennte Lötspitzen dafür.
Viele Grüße
Wusel.
Re: Giftige Dämpfe beim Löten, Hinweis besonders für Newcomer
Moin
Ich gebe dir eine Tipp, wenn du Bauteile nur austauschen möchtest. -> So auslöten, dass möglichst viel alte Lötzinn in alte Lötstelle verbleibt. Jetzt kannst du neue Bauteile mit ordinäre Lötzinn vorverzinnen und dann ohne frische Lötzinn einlöten, ggf sehr sparsam mit frische Lötzinn* (oder mit Flussmittel arbeiten) einführen. *Nur SN60PB40 Lötzinn, keinesfalls Kupferhaltige Lötzinn (SN60PB38CU2 oder ähnlich), sowas töte Keramiklötleiste schnell !
Ansonst geht silberhaltige bleifreie Lötzinn schon, ich hatte getestet. Nachteilig ist höhere Verarbeitungstemperatur.
Bleifrei und Bleihaltige Spitze, ich vermischt aus Faulheit, ältensten ist 8 Jahre alt, das auf Arbeit (!).
Grüss
Matt
Ich gebe dir eine Tipp, wenn du Bauteile nur austauschen möchtest. -> So auslöten, dass möglichst viel alte Lötzinn in alte Lötstelle verbleibt. Jetzt kannst du neue Bauteile mit ordinäre Lötzinn vorverzinnen und dann ohne frische Lötzinn einlöten, ggf sehr sparsam mit frische Lötzinn* (oder mit Flussmittel arbeiten) einführen. *Nur SN60PB40 Lötzinn, keinesfalls Kupferhaltige Lötzinn (SN60PB38CU2 oder ähnlich), sowas töte Keramiklötleiste schnell !
Ansonst geht silberhaltige bleifreie Lötzinn schon, ich hatte getestet. Nachteilig ist höhere Verarbeitungstemperatur.
Bleifrei und Bleihaltige Spitze, ich vermischt aus Faulheit, ältensten ist 8 Jahre alt, das auf Arbeit (!).
Grüss
Matt
Re: Giftige Dämpfe beim Löten, Hinweis besonders für Newcomer
Hallo Matt,
danke für die Tipps. Dass Kupfer die Sache verschlimmert, wusste ich auch noch nicht. Zum Glück habe ich beides mit und ohne Kupfer.
Ansonsten scheint ja das bleifreie Zinn mit Silber die einfachste Lösung zu sein. Oder besteht wie bei Leiterplatten die Gefahr, dass sich wegen der höheren Temperatur auch die Silberflächen an den Keramikleisten ablösen?
Viele Grüße
Wusel
danke für die Tipps. Dass Kupfer die Sache verschlimmert, wusste ich auch noch nicht. Zum Glück habe ich beides mit und ohne Kupfer.
Ansonsten scheint ja das bleifreie Zinn mit Silber die einfachste Lösung zu sein. Oder besteht wie bei Leiterplatten die Gefahr, dass sich wegen der höheren Temperatur auch die Silberflächen an den Keramikleisten ablösen?
Viele Grüße
Wusel
Re: Giftige Dämpfe beim Löten, Hinweis besonders für Newcomer
Zum einen ist Sn62Pb36Ag2 ist ziemlich problemlos zu bekommen, z.B. bei Digikey "SMD3SW.020 4OZ".
Zum anderen schreibt Tek in der Originaldoku:
"[...] Occasional use of ordinary solder will not break the bond if too much heat is not applied." (http://w140.com/tekwiki/wiki/Ceramic_Strips)
Also bei kleinen Reparaturen mit wenig Sn60Pb40 nachlöten (nicht -braten) ist sicher schonender als Sn96Ag4 - davon würde ich abraten, du erzeugst bei der Reparatur damit eine seltsam vermischte Legierung, deren Eigenschaften nicht klar sind.
Und wie Matt schon geschrieben hat, alles mit Kupferanteil ist ganz übel (auch für viele Lötspitzen).
Zum anderen schreibt Tek in der Originaldoku:
"[...] Occasional use of ordinary solder will not break the bond if too much heat is not applied." (http://w140.com/tekwiki/wiki/Ceramic_Strips)
Also bei kleinen Reparaturen mit wenig Sn60Pb40 nachlöten (nicht -braten) ist sicher schonender als Sn96Ag4 - davon würde ich abraten, du erzeugst bei der Reparatur damit eine seltsam vermischte Legierung, deren Eigenschaften nicht klar sind.
Und wie Matt schon geschrieben hat, alles mit Kupferanteil ist ganz übel (auch für viele Lötspitzen).
liebe Grüße
Peter
Men occasionally stumble over the truth, but most of them pick themselves up and hurry off as if nothing had happened. (Churchill)
Peter
Men occasionally stumble over the truth, but most of them pick themselves up and hurry off as if nothing had happened. (Churchill)
Re: Giftige Dämpfe beim Löten, Hinweis besonders für Newcomer
Hallo Peter,
ja das wäre natürlich cool, wenn es das bei Digikey noch gibt. Hatte auch schon mehrere Händler ergoogelt, aber die verkaufen ja seit der neuen Richtlinie nicht mehr an Endkunden. Hab' schon mal geschaut auf deren Seite aber auf den ersten Blick keine Infos in diese Richtung gefunden. Hoffe, der Hinweis kommt nicht erst nachdem man sich da angemeldet hat und auf "Bestellen" drücken will.
Den Hinweis aus dem Manual kannte ich schon. So wie ich es verstanden habe geht es eben nur genau einmal mit Zinn ohne Silber. Hatte auch ein
Video gefunden, wo es jemand in der Praxis zeigt. Er empfiehlt eine Temperatur von 575°F / 300°C, sagt aber leider nichts über bleifreies Lot mit Silber. Die Lötstellen mit höherer Temperatur sahen nicht gut aus, aber das Silber auf der Keramik hatte zumindest gehalten.
Ich gehe halt davon aus, dass ich das ein oder andere Bauteil nur zum Nachmessen raus löten werde und wenn es dann zum Schluss doch getauscht werden muss, habe ich Pech.
Aber falls Digikey das noch liefert, wäre das natürlich super. Danke für den Tipp!
Viele Grüße
Wusel
ja das wäre natürlich cool, wenn es das bei Digikey noch gibt. Hatte auch schon mehrere Händler ergoogelt, aber die verkaufen ja seit der neuen Richtlinie nicht mehr an Endkunden. Hab' schon mal geschaut auf deren Seite aber auf den ersten Blick keine Infos in diese Richtung gefunden. Hoffe, der Hinweis kommt nicht erst nachdem man sich da angemeldet hat und auf "Bestellen" drücken will.
Den Hinweis aus dem Manual kannte ich schon. So wie ich es verstanden habe geht es eben nur genau einmal mit Zinn ohne Silber. Hatte auch ein
Video gefunden, wo es jemand in der Praxis zeigt. Er empfiehlt eine Temperatur von 575°F / 300°C, sagt aber leider nichts über bleifreies Lot mit Silber. Die Lötstellen mit höherer Temperatur sahen nicht gut aus, aber das Silber auf der Keramik hatte zumindest gehalten.
Ich gehe halt davon aus, dass ich das ein oder andere Bauteil nur zum Nachmessen raus löten werde und wenn es dann zum Schluss doch getauscht werden muss, habe ich Pech.
Aber falls Digikey das noch liefert, wäre das natürlich super. Danke für den Tipp!
Viele Grüße
Wusel