Neuer Verstärker
Verfasst: 30 Mai 2021, 11:38
Wie ich schon schrieb, will ich noch einmal einen Verstärker bauen, wohl den letzten in meinem Leben
.
Ich bin schon verwöhnt. Als Boxen betreibe ich 2 Transmission Line 4-Wege Boxen, die einen hervorragenden Frequenzgang und Signalauflösung haben. Aber, Marke „Kindersarg“
.
Ursprünglich hatte ich als Verstärker den Elektor „The Amp“, der einen brettebenen Frequenzgang 1Hz-1 Mhz ha bei einem Klirr von 0,01 bei normaler Lautstärke bringt. Lasse ich die DVD „Independence Day“ laufen, bebt das Wohnzimmer bei dem Infraschall.
Als Nachfolger läuft zur Zeit ein Gegentakt PP mit 2*2*EL34, der auch sehr gute Ergebnisse liefert, allerdings ist der Frequenzgang doch eingeschränkt.
Nun soll es High Endig werden.
Elektrisches Konzept
Diesmal soll es eine Eintaktendstufe werden, um all die möglichen Probleme im Übergangsbereich von vorneherein zu vermeiden.
Im Signalweg will ich Trioden betreiben, wegen des typischen, wenn auch sehr geringen Klirrs.
Bei der notwendigen Leistung lande ich bei der 6C33B, von der ich zufällig noch 2 Stück liegen habe.
Die Ausgangstrafos bekomme ich noch von TBT-Röhrentrafos, der noch 2 von den erforderlichen Trafos liegen hat. Grosser Kern=Viel Eisen= Niedrige untere Grenzfrequenz, 8 fach geschachtelt=geringere Kapazität.
Falls Ihr es nicht wisst, TBT hat, alters- und coronabedingt, den Betrieb eingestellt und verkauft aus. Ggf hilft der Besitzer noch bei Einzelstücken.
Überhaupt: Viele Firmen, die gute Trafos anboten hat Corona dahingerafft.
Als Möglichkeiten standen die Schaltungen von von Klaus Barton in der Röhrenbude, mit 2 Stück 12SL7GT in der Vorstufe und einer 6C33B als SE Endstufe zur Wahl, Jürgen Buschmanns Vorschlag mit 6C33B und 6P15P-EV (allerdings Pentode) als Vorstufe oder sogar der Vorschlag von Hans Koch mit der RS1003 (die ich auch noch habe) und EF184 (allerdings alles Pentode).
Letztlich entschied ich mich für den Barton Vorschlag, auch, weil der Frequenzgang sehr ausgeglichen und breit ist..
Die 6C33 gibt auch bei spezifikationsgerechten Anodenspannungen eine ausreichende Leistung ab.
Einzig die Gitterspannungserzeugung halte ich beim Bartonvorschlag für etwas gewagt. Die neg, Gittervorspannung wird in einem extra Netzteil erzeugt und ist 4-fach wählbar. Wenn bei dieser Schaltung etwas versagt und die Gittervorspannung in‘s positive läuft, fackelt der Verstärker ab. Da habe ich etwas Vorsorge getroffen.
Die Betriebsspannungserzeugung werde ich allerdings moderner gestalten und Sand beschäftigen, keine Gleichrichterröhren. Auch die Siebung wird durch moderne Stabilisierschaltung ersetzt.
Als Signalquellen habe ich
Plattenspieler mit RIAA-Entzerrer
CD Player
TV
Radio
Tonband
also alles hochpegelige Quellen. Ein Signalvorverstärker wird daher nicht gebraucht.
Eingangsseitig hat die Schaltung daher einen Wahlschalter für die Signalquelle und ein Lautstärkepoti.
Die ganze Signalschaltung ist recht minimalistisch.
Mechanisches Konzept
Es gibt soviele Lösungen wie Konstrukteure. Man kann ein „Standardgehäuse“ von 80 oder 100 mm Höhe nehmen, oder z.B. Seitenprofile, in die die Deckplatte und Boden geschoben werden und die durch die aufgeschraubten Front- und Rückseite stabilisiert werden. Solche Profile werden von Schäffer Gehäusebau geliefert aber auch von Stahljunge.
Diese Profile sind gut, haben aber 2 Nachteile:
1. Sie lassen nur eine wirksame Blechstärke von 1,5mm zu.
2. Es gibt sie nur in 42mm oder 56mm Höhe.
Hier wird es spannend. Klaus Barton schlägt ein Gehäuse von Elcal als „Vollverstärker“ vor.
Für die Röhre 6C33 braucht man eine sehr gute Kühlung, sodass ich hier eine Kaminkühlung wähle, mit „tiefergelegter“ Röhre. Dafür muß ich einen 80mm Durchbruch für die Röhre fertigen. Das kann man (bei dünnem Blech) stanzen oder lasern.
Da ich aus mechanischen Gründen dickeres Blech für die Oberseite nehmen will (>5mm, 10mm?) Ist stanzen ausgeschieden.
Das Blech für einen Vollverstärker bekomme ich auf der Deckel aber nicht mehr bearbeitet (dazu später mehr) also werden es 2 Monoblocks.
Bei einer 10mm Deckplatte, kann ich da, wo es geht, Material wegfräsern und da, wo erforderlich (Schraubenlöcher, Schwere Last wie Trafos) Material als Rippen stehen lassen und Schrauben in Blindlöchern versenken. Eine schöne Rippenkonstruktion, R&S, HP oder W&G lassen Grüssen.
Wenn ich schon dabei bin, brauche ich mich über die Profile von Stahljunge nicht zu ärgern, sondern ich kann sie, genau wie benötigt, aus dem Vollen fräsen.
Nur für die Oberfläche muß ich mir noch Gedanken machen.
Elektrische Planung
Die Verdrahtung des NF-Weges erfolgt frei, für die Spannungen werden Halbleiternetzteile in gedruckter Form hergestellt. Alle Spannungen, auch die Heizspannungen, werden gleichgerichtet und stabilisiert/gesiebt.
Der Anodenruhestrom kann über einen DVM-Baustein abgelesen und ggf. justiert werden.
Als Spannungen sind erforderlich:
12,6 V DC 0,3 A Heizung der Vorstufe
12,6 V DC 3,3 A Heizung der Endstufe
150 V DCGitterspannung für die Endstufe
150 V DC Anodenspannung für die Endstufe
2* 320 V DC Anodenspannung für die Vorstufe
8 V DC für das DVM
Alle Spannungen werden durch den Trafo bereitgestellt, der von TBT gewickelt wurde, bis ich mich entschied, Vorstufen- und Endstufenheizung galvanisch zu trennen. Nun werden die 12,6 V für die Vorstufe durch einen kleinen Ringkern bereitgestellt, der unter dem Trafo versteckt wird.
Zusätzlich zu den Trafos gilt es die 4 Platinen im Chassis zu verstecken und die 12V Regler und die IGBTs für die Anodenspannungsregelung am Gehäuse zu verschrauben.
Die Bauteile des Signalweges werden zwischen Röhrenfassung und Lötösen verschaltet und, ggf, mit Draht verbunden.
Wenn die Platinen da sind, kann ich die Mechanik weiterplanen.

Ich bin schon verwöhnt. Als Boxen betreibe ich 2 Transmission Line 4-Wege Boxen, die einen hervorragenden Frequenzgang und Signalauflösung haben. Aber, Marke „Kindersarg“

Ursprünglich hatte ich als Verstärker den Elektor „The Amp“, der einen brettebenen Frequenzgang 1Hz-1 Mhz ha bei einem Klirr von 0,01 bei normaler Lautstärke bringt. Lasse ich die DVD „Independence Day“ laufen, bebt das Wohnzimmer bei dem Infraschall.
Als Nachfolger läuft zur Zeit ein Gegentakt PP mit 2*2*EL34, der auch sehr gute Ergebnisse liefert, allerdings ist der Frequenzgang doch eingeschränkt.
Nun soll es High Endig werden.
Elektrisches Konzept
Diesmal soll es eine Eintaktendstufe werden, um all die möglichen Probleme im Übergangsbereich von vorneherein zu vermeiden.
Im Signalweg will ich Trioden betreiben, wegen des typischen, wenn auch sehr geringen Klirrs.
Bei der notwendigen Leistung lande ich bei der 6C33B, von der ich zufällig noch 2 Stück liegen habe.
Die Ausgangstrafos bekomme ich noch von TBT-Röhrentrafos, der noch 2 von den erforderlichen Trafos liegen hat. Grosser Kern=Viel Eisen= Niedrige untere Grenzfrequenz, 8 fach geschachtelt=geringere Kapazität.
Falls Ihr es nicht wisst, TBT hat, alters- und coronabedingt, den Betrieb eingestellt und verkauft aus. Ggf hilft der Besitzer noch bei Einzelstücken.
Überhaupt: Viele Firmen, die gute Trafos anboten hat Corona dahingerafft.
Als Möglichkeiten standen die Schaltungen von von Klaus Barton in der Röhrenbude, mit 2 Stück 12SL7GT in der Vorstufe und einer 6C33B als SE Endstufe zur Wahl, Jürgen Buschmanns Vorschlag mit 6C33B und 6P15P-EV (allerdings Pentode) als Vorstufe oder sogar der Vorschlag von Hans Koch mit der RS1003 (die ich auch noch habe) und EF184 (allerdings alles Pentode).
Letztlich entschied ich mich für den Barton Vorschlag, auch, weil der Frequenzgang sehr ausgeglichen und breit ist..
Die 6C33 gibt auch bei spezifikationsgerechten Anodenspannungen eine ausreichende Leistung ab.
Einzig die Gitterspannungserzeugung halte ich beim Bartonvorschlag für etwas gewagt. Die neg, Gittervorspannung wird in einem extra Netzteil erzeugt und ist 4-fach wählbar. Wenn bei dieser Schaltung etwas versagt und die Gittervorspannung in‘s positive läuft, fackelt der Verstärker ab. Da habe ich etwas Vorsorge getroffen.
Die Betriebsspannungserzeugung werde ich allerdings moderner gestalten und Sand beschäftigen, keine Gleichrichterröhren. Auch die Siebung wird durch moderne Stabilisierschaltung ersetzt.
Als Signalquellen habe ich
Plattenspieler mit RIAA-Entzerrer
CD Player
TV
Radio
Tonband
also alles hochpegelige Quellen. Ein Signalvorverstärker wird daher nicht gebraucht.
Eingangsseitig hat die Schaltung daher einen Wahlschalter für die Signalquelle und ein Lautstärkepoti.
Die ganze Signalschaltung ist recht minimalistisch.
Mechanisches Konzept
Es gibt soviele Lösungen wie Konstrukteure. Man kann ein „Standardgehäuse“ von 80 oder 100 mm Höhe nehmen, oder z.B. Seitenprofile, in die die Deckplatte und Boden geschoben werden und die durch die aufgeschraubten Front- und Rückseite stabilisiert werden. Solche Profile werden von Schäffer Gehäusebau geliefert aber auch von Stahljunge.
Diese Profile sind gut, haben aber 2 Nachteile:
1. Sie lassen nur eine wirksame Blechstärke von 1,5mm zu.
2. Es gibt sie nur in 42mm oder 56mm Höhe.
Hier wird es spannend. Klaus Barton schlägt ein Gehäuse von Elcal als „Vollverstärker“ vor.
Für die Röhre 6C33 braucht man eine sehr gute Kühlung, sodass ich hier eine Kaminkühlung wähle, mit „tiefergelegter“ Röhre. Dafür muß ich einen 80mm Durchbruch für die Röhre fertigen. Das kann man (bei dünnem Blech) stanzen oder lasern.
Da ich aus mechanischen Gründen dickeres Blech für die Oberseite nehmen will (>5mm, 10mm?) Ist stanzen ausgeschieden.
Das Blech für einen Vollverstärker bekomme ich auf der Deckel aber nicht mehr bearbeitet (dazu später mehr) also werden es 2 Monoblocks.
Bei einer 10mm Deckplatte, kann ich da, wo es geht, Material wegfräsern und da, wo erforderlich (Schraubenlöcher, Schwere Last wie Trafos) Material als Rippen stehen lassen und Schrauben in Blindlöchern versenken. Eine schöne Rippenkonstruktion, R&S, HP oder W&G lassen Grüssen.
Wenn ich schon dabei bin, brauche ich mich über die Profile von Stahljunge nicht zu ärgern, sondern ich kann sie, genau wie benötigt, aus dem Vollen fräsen.
Nur für die Oberfläche muß ich mir noch Gedanken machen.
Elektrische Planung
Die Verdrahtung des NF-Weges erfolgt frei, für die Spannungen werden Halbleiternetzteile in gedruckter Form hergestellt. Alle Spannungen, auch die Heizspannungen, werden gleichgerichtet und stabilisiert/gesiebt.
Der Anodenruhestrom kann über einen DVM-Baustein abgelesen und ggf. justiert werden.
Als Spannungen sind erforderlich:
12,6 V DC 0,3 A Heizung der Vorstufe
12,6 V DC 3,3 A Heizung der Endstufe
150 V DCGitterspannung für die Endstufe
150 V DC Anodenspannung für die Endstufe
2* 320 V DC Anodenspannung für die Vorstufe
8 V DC für das DVM
Alle Spannungen werden durch den Trafo bereitgestellt, der von TBT gewickelt wurde, bis ich mich entschied, Vorstufen- und Endstufenheizung galvanisch zu trennen. Nun werden die 12,6 V für die Vorstufe durch einen kleinen Ringkern bereitgestellt, der unter dem Trafo versteckt wird.
Zusätzlich zu den Trafos gilt es die 4 Platinen im Chassis zu verstecken und die 12V Regler und die IGBTs für die Anodenspannungsregelung am Gehäuse zu verschrauben.
Die Bauteile des Signalweges werden zwischen Röhrenfassung und Lötösen verschaltet und, ggf, mit Draht verbunden.
Wenn die Platinen da sind, kann ich die Mechanik weiterplanen.