585A: Ostzonen-Reimport

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Matt
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585A: Ostzonen-Reimport

Beitrag von Matt »

Archiv-Version, Antwort darauf ist möglich.
benedienst hat geschrieben: Gestern hat in ihm der Putzteufel gewütet und heute durfte er das erste mal wider ans Netz. Der MAB360 im A Trigger scheint noch zu funktionieren, zumindestens lässt sich der Strahl auslösen.
Im Rest des Gerätes sieht das aber schon anders aus:

1. Offset und Fehlspannungen im Horizontalverstärker die sich durch eine Fehlpositionierung bemerkbar machen, zudem ist der Leucht"Punkt" eine knapp 1,5cm lange Linie. Fokussierung und Astigmatismus-Korrektur funktionieren und können den Strahl extrem scharf stellen.

2. Glassplitter in der CRT von einem der Holme, das System an sich ist jedoch unbeschädigt und die Platten nicht verbogen.

3. Huddel im Single-Sweep, die READY-leuchte brennt im Dauerfeuer und geht ebenfalls im Intensified Modus an.

4. Die B-Zeitbasis triggert nicht richtig.

5. Unbekannter Fehler im Delay-System, kein intensifying Puls auf dem Strahl sichtbar.

6. und schlimmstens: Keine Vertikale Auslenkung bei der Manipulation am 82-EInschub, wobei noch nicht fest steht obs der Einschub ist oder das Grundgerät.

7. EIne 6080 war defekt und wurde noch auf dem Stammtisch rausgeworfen, der 547 ist im Austauschprogramm.

8. Deer Implosionsschutz wird blind und sorgt für einen Halo-effekt um die Ablenkung herum.

9. Isolationsfehler irgendwo auf dem HV.Board, da prasselt es leise, wobei sich die HV jedoch gut einstellen lässt.

10. Die Spannungen an +350 und +500V erscheinen mir doch etwas hoch: 350V --> 376V und 500V --> 533V

Das ist so die erste Fehleraufnahme. Morgen wird der 82 Einschub gereinigt und mal nach defekten Bauteilen untersucht. Da er vorwiegend auf Transistor ist, wird mir mein 575 gute Dienste leisten.

Heute Abend mache ich schon mal die Bilder fertig

lg
Bene
benedienst hat geschrieben: Hier kommte die Bildergallerie:
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IMG_1675.JPG (213.47 KiB) 4999 mal betrachtet
Der Umbau...
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IMG_1684.JPG (171.32 KiB) 4999 mal betrachtet
hier erkennt man gut wie schmutzig er ist.
benedienst hat geschrieben:
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IMG_1676.JPG (185.71 KiB) 4999 mal betrachtet
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IMG_1681.JPG (169.83 KiB) 4999 mal betrachtet
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IMG_1674(1).JPG (195.32 KiB) 4999 mal betrachtet
benedienst hat geschrieben:
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IMG_1682.JPG (189.64 KiB) 4999 mal betrachtet
Hier eine Nahaufnahme, man kann sehen, dass die Lötleisten bis zum Anschlag gefüllt sind was sie mechanischem Stress aussetzt, sie können dann leicht brechen. Die Verbindungen zum Komparator sind teils ehr geklebt, denn gelötet. Im hintergrund kann man noch ein loses Drähtchen erkennen, was zu einer abgelöteten GaAs Diode gehört.
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IMG_1688.JPG (132.46 KiB) 4999 mal betrachtet
Prototyp?!
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IMG_1686.JPG (212.03 KiB) 4999 mal betrachtet
Gut eingeseift.
benedienst hat geschrieben:
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IMG_1670.JPG (218.89 KiB) 4999 mal betrachtet
Keine gute Position für die Spannungsversorgung des Komparators, die in dieser Form absolut unnötig ist. Sie sitzt direkt über den Testpunkten für die Betriebsspannungen und nur wenige Millimeter entfernt von den Kontakten der 350V und 500V Versorgung. Die Drähte für die Versorgung rennen einmal quer durchs ganze Gerät.

Besser wäre eine Abnahme der Spannung direkt vor ort gewesen. Die Versorgungen in den Teks haben Strommäßig immer reichlich Luft nach oben, so hätte er die ohnehin nur auf Zener-Basis aufgebaute Spannungsversorgung auch an die -150V und +100V Spannungen hängen können und die abfallende Leistung über Widerstände verbraten, das hätte kaum einen Unterschied gemacht, außer, das man sich viel Arbeit gespart hätte und es von der Performance wesentlich besser funktioniert hätte. Die beiden Stützkondensatoren am Komparator, hätte man sich dann auch sparen können.
benedienst hat geschrieben:
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IMG_1679(1).JPG (192.55 KiB) 4998 mal betrachtet
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IMG_1690.JPG (139.46 KiB) 4999 mal betrachtet
Bugleboy
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IMG_1689.JPG (163.61 KiB) 4998 mal betrachtet
es bliknkt und blitzt wider.
benedienst hat geschrieben:
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IMG_1692(2).JPG (126.42 KiB) 4997 mal betrachtet
Erste Lebenszeichen mit einer 6080 aus meinem 547. Habe mich heute dann beim Messen gewundert, warum ich so viel Sinus auf meinen Gleichspannungen habe. Mich schon viele Stunden beim aufwendigen Kondensator-entkernen und neu befüllen gesehen, dann aber:
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IMG_1693(2).JPG (125.6 KiB) 4997 mal betrachtet
Böses Matt! hat die Ost-Buchse rausgeschmissen, aber das wichtigste in der Hitze des Gefechtes vergessen.

Nach dieser Korrektur konnte man auch wider vernünftig messen! Und der Grund für die fehlende Vertikale Ablenkung war auch schnell gefunden:
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IMG_1694(2).JPG (82.71 KiB) 4997 mal betrachtet
Diese Sicherung, sichert den Endverstärker und die Terminierung der CRT ab und war durchgebrannt. Sie wurde dann gegen eine neue samt Sockel getauscht. Ist leichter, wenn man sie einfach rausziehen kann und nicht jedes mal den Lötkolben zur Hand nehmen muss.
benedienst hat geschrieben: Nun werkelt er zumindestens schon mal wieder annähernd wie er soll.
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IMG_1695.JPG (113.7 KiB) 4997 mal betrachtet
Der Rest sollte nun durch einen gründlichen Neuabgleich zu beseitigen sein. Aber vorher: Matt, kannst du mir ne 6080 hochsenden? Sag mir wie viel du dafür bekommst.


lg
Bene
Martin hat geschrieben: du hast ja ein Tempo, wow :laugh:

supertoll, Kompliment.

Hab zwar wenig Lust dazu aber werd mal den Grundig auf den Tisch packen,
der will auch wieder leben.

lG Martin
Matt hat geschrieben: Nöö. du kriegst keine 6080 und kleinkram mehr, da du mir als böse stellst... was solle ich tuen wenn Eltern mir beim Austausch stört und gleich mit 2te Mähdrescher auf Feld ausfahren... wenn jemand jammert dass Brot 500g für 1€ zu teuer ist, kriege ordentliche Faust in Mund!!

Grüss
Matt


PS: Du bekommst doch schon, will dir nur anblaffen :-D
....
benedienst hat geschrieben: War doch nicht ernst gemeint, was glaubst du was mir fast jedes mal passiert wenn ich die Netzbuchse wechsle...
Tut mir leid wenns falsch rübergekommen ist.:wink:
... hat geschrieben: Wow, Bene,

was für ein Tempo! Aber zwischendurch geschlafen hast Du hoffentlich, gell?:wink:

Schaut ja schon echt toll aus, was nach dieser kurzen Zeit mit dem Gerätchen passiert ist...


Lg, ..
benedienst hat geschrieben: Geschlafen hab ich zwischendurch und als Ablenkung zum sonstig hohen Lernpensum, was ich zurzeit habe ist es super.
Das Putzen hat insgesamt nur 4 Stunden gedauert. Wenn man weis, dass man dem Gerät mit einem Tauchbad nichts schlimmes antut, spart man viel Zeit.
So wurde er von mir kräftig mit Glasreiniger eingeseift, ein paar minuten einwirken lassen und dann mit Wasserjitsche, Pinsel und Zahnbürste abgeschruppt. Leider ist die Eloxierte Schicht an vielen Stellen im Gerät schon angegriffen und dementsprechend unschön. Das passiert wenn das Gerät lange feucht in einem Raum und der sich ansammelnde Staub leicht sauer oder basisch ist. Abhilfe würde da nur abschleifen und neu eloxieren bringen, aber dass wäre der absolute Overkill, da man dafür das Gerät komplett zerlegen müsste. Wenn 15 dafür geschulte Frauen schon eine halbe Woche für die Montage benötigen, kannst dudir ausmahlen, wie lange es dauern würde sich unerfahren mit Verdrahtungsplan und Lötkolben hindurchzubeißen.

lg
Bene
benedienst hat geschrieben: Dank Matt's Tunneldiode ist der Drahtverhau im Trigger nun wider beseitigt. Die Sympthomatik, welche damit verbunden war auch:
Kein HF-Sync, Trigger-Nullpunkt stark verschoben, Bandbreite nur bis ca. 10MHz, jede Menge Jitter bei komplexeren und schnelleren Signalverläufen.
IMG_1721.JPG
IMG_1721.JPG (226.44 KiB) 4995 mal betrachtet
Wider der Okinalzustand, nur die Beinchen der Tunneldiode waren was kurz.


Ebenso ist das Milchglas von der CRT verschwunden. Zwar muss ich dadurch auf das interne Gitternetz verzichten, jedoch habe ich nun wider Klare Sicht auf den Schirm. Dazu kommt noch eine graue Filterfolie, die einen großen Kontrast ins Bild bringt.
IMG_1726.JPG
IMG_1726.JPG (172.51 KiB) 4995 mal betrachtet
Puls mit Chargeline vom 111, ein X10-Magnifier wäre nicht schlecht, so lässt sich die Anstiegszeit nur mit dem Messschieber messen.

lg
Bene
benedienst hat geschrieben: Jetzt sind noch folgende Probleme zu beseitigen:

1.: A-Triggerempfindlichkeit ist zu gering (Vermutlich die Röhren ausgelutscht)
2.: B-Trigger und Timebase Jitter.
3.: Balance problem im Horizontalpfad.
4.: Fehlende Ablenkzeiten in der B-Zeitbasis (Einige sind fast so langsam wie die davorgehende)

Fehler, die ich vermutlich mit einem Adjust beseitigt bekomme:

1.: Timing-genauigkeit ist out of spec.
2.: Delay funktioniert nur im getriggerten Betrieb, kein Freilauf der A-Zeitbasis.
3.: Vert-Gain ist zu gering (hier fehlt eindeutig der Cal-Einschub)
4.: Unlinearitäten in der Ablenkung (Streu-C oder L, die nicht kompensiert sind)
5.: Defokussierung auf der linken Bildschirmhälfe, etwa 1cm um die linke Begrenzung des Gitternetzes herum (Warscheinlich Bias und Helltastung)

lg
Bene
benedienst hat geschrieben: Nach langem "mal eben ne Stunde dran Arbeiten, hab ich den 585 nun wider in halbwegs gutem Zustand. EInige Fehler konnte ich schon näher eingrenzen:

Triggermpfindlichkeit der A-Zeitbasis ist durch die ausgelutschte Diff-Amp Röhre geschuldet.
Der Gain des Vertikalpfades ist zu klein, wobei ich den EInschub im Visier habe, da sein Gain-Poti schon bei Anlieferung auf Anschlag war.
Das Balance-Problem des Horizontalverstärkers hat sich nach mehrstündigem Dauerbetrieb gelegt, also eine etwas taub gewordene Röhre, die noch mal richtig durchgeheitzt werden musste.
Die Ablenkzeiten der B Zeitbasis stimmen immer noch nicht, jedoch konnte ich zwei Fehler lokalisieren und den ersten beheben:
1. Ein Vollidiot hatte die Drähte des Timing-Kondensatorarrays in der verkehrten Reihenfolge angelötet, so dass an Ablenkzeiten nichts sinnvolles dabei war (ist behoben und der Schalter auf Neuzustand geputzt)
2. Die Millerröhre ist ausgelutscht und kann die Kapazitäten nicht mehr mit konstantem Strom laden, so ist die Ablenkung extrem unlinear und reicht von zu schnell, bis zu langsam.
Zudem fiel mir auf, dass bei schnellen Ablenkungen ein großer Offset der Startspannung entsteht, wo der herkommt, weiß ich noch nicht. Vermute auch die Millerröhre als schuldige.

Die Defokussierung und das Geometrieproblem, welches ich hatte lies sich durch einen Neuabgleich der CRT-Spannungen beheben, der Strahl ist nun wider überall gestochen scharf.

Jetzt muss her: Ne neue ECC88 für den A-Trigger (hol ich beim Musicstore), ne UF!94 (12AU6) für den Integrator und einer mit nem RPG, damit ich das 6DJ8 Massengrab von Vertikalverstärker prüfen kann.

in diesem Sinne
Bene
Matt hat geschrieben: Zu falsch angelötete Kabeln an Kondensatorarray.
Vermutlich hat man nicht geschafft 585A Manual ins Ostblock zu schmuggeln :-D

Gibt neuere Stand darüber ?

Grüss
Matt
benedienst hat geschrieben: Der 585 steht bei Tek im Museum, abgeglichen und funktionfähig bis auf die ausgelutschten Nuvistoren im Einschub.
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