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Philips Fluke PM3335
Verfasst: 17 Feb 2021, 13:09
von Stoerpeak
Bin gerade dabei ein PM3335 von seinen Alterungsspuren zu befreien.
Die Kunststoffteile des Gehäuses und die Gehäusedeckel waren deutlich vergilbt.
Zum Reinigen und Entgilben habe ich es soweit wie nötig zerlegt:
- Innen.jpg (219.63 KiB) 5681 mal betrachtet
Damit ich die Tastenkappen behandeln kann war noch etwas mehr Aufwand nötig:
- Bedieneinheit.jpg (180.42 KiB) 5681 mal betrachtet
Selbst der Lack auf den Blechdeckeln sah übel aus. Da hat nur das Abwischen mit Aceton geholfen:
- Gehäuse.jpg (136.24 KiB) 5681 mal betrachtet
Die Putz- und Auffrischungskur ist überstanden:
- Front.jpg (295.9 KiB) 5681 mal betrachtet
Bevor ich den Deckel wieder drauf mache werde ich noch vorsorglich den berühmten Kondensator am Netzeingang tauschen.
Wie spektakulär diese Kondensatoren in Rauch aufgehen können durfte ich schon zweimal bei Philips Videorekordern live erleben.
Gruß Stoerpeak
Re: Philips Fluke PM3335
Verfasst: 17 Feb 2021, 17:04
von ProgBernie
Wie hast Du den Gilb entfernt? Retro-Bright? Oder war das nur Raucherbelag?
Re: Philips Fluke PM3335
Verfasst: 17 Feb 2021, 17:07
von chronos42
Wenn Du schon dabei bist am besten auch gleich alle axialen Philips Elkos tauschen, besonders die (mechanisch) kleinen Bauformen. Die axialen Elkos, die Philips in diesem Zeitraum produziert hat, sind heute überwiegend Schrott mit hohen bis sehr hohen ESR Werten.
Re: Philips Fluke PM3335
Verfasst: 17 Feb 2021, 17:53
von Stoerpeak
Retro Bright habe ich nicht. Bei den Tastenkappen habe ich es zunächst mit einem 24 Stunden Bad in Danklorix versucht. Das hat schon etliche male geholfen. Hier aber nicht. Da ging es nur mit Aceton. Vielleicht war es ja auch die Kombination von beidem. Beim Gehäuselack ebenso. Da haben die üblichen Reiniger auch nichts ausrichten können..
Für den Kondensatoren Check oder Tausch muss also erstmal das Netzteil raus. Das ist irgendwie im inzwischen spröden Kunststoff eingeklipst.
Re: Philips Fluke PM3335
Verfasst: 17 Feb 2021, 20:06
von Oscillar1
Hi,
ahhh schön mal diese Modelle aus der Endzeit zu sehen. Rationell in Montage zusammengesteckte Plastekiste, Platinen reingeklipst und mit Flachbandleitungen verbunden! Das große LCD-Display hat glaub keine Probleme mit undicht/schwarz werden vom Rand aus.
Ja, die kleinen Elkos tauschen! Die großen müssten unaufällig sein.
Gruss
Debo
Re: Philips Fluke PM3335
Verfasst: 17 Feb 2021, 20:31
von Stoerpeak
So ein Kuststoff-Chassis erlebe ich auch zum erstem Mal:
- Unterseite.jpg (153.47 KiB) 5644 mal betrachtet
Re: Philips Fluke PM3335
Verfasst: 18 Feb 2021, 10:57
von Stoerpeak
So,
habe das Netzteil mal herausgenommen. Auf der Oberseite finde ich zwei axial Elkos die länger sind als ihr Footprint.
- Netzteil 1.jpg (213.84 KiB) 5621 mal betrachtet
Auf der Unterseite lässt sich erkennen dass an verschiedenen Stellen mal nachträglich gelötet wurde:
- Netzteil 2.jpg (298.21 KiB) 5621 mal betrachtet
und der brandgefährlichen Kondensator am Netzeingang hat schon erhebliche Risse im Kunststoff-Verguss:
- Netzteil 3.jpg (167.91 KiB) 5621 mal betrachtet
Re: Philips Fluke PM3335
Verfasst: 18 Feb 2021, 22:59
von TaunusBaer
Für die Kiste hab ich irgendwo noch eine Tasche, schenk ich dir wenn du magst.
Gruß Martin
Re: Philips Fluke PM3335
Verfasst: 26 Feb 2021, 10:34
von Stoerpeak
Nach dem Austauschen einiger der Netzteilkondensatoren ist das Gerät jetzt wieder einsatzbereit:
- PM3335.jpg (152.32 KiB) 5537 mal betrachtet
- Messung.jpg (202.64 KiB) 5537 mal betrachtet
Gruß Stoerpeak
Re: Philips Fluke PM3335
Verfasst: 13 Mär 2021, 09:31
von Oscillar1
Hi,
waren die axialen Elkos, welche nicht ins Rastermaß passten original so? Oder könnten diese schonmal vor Jahren getauscht worden sein? Das LCD-Display hat auch keine Undichtigkeiten. Aber diese Modellreihe mit dem großen Langdisplay ist eh nicht betroffen. Anders bei dem großen 300 bis 400MHz Modellen PM 3285/95, dessen kleine Display sehr oft Schwarzflecken bekommen vom Rand her.
Ansonsten ist er wieder schön geworden. Scharf zeichnende Röhre!
Das Modell ist im 1990er Vergleich von ELRAD gezeigt.
Damals unerreichbar für Hobbyelektroniker! Kostete damals ohne 14% Mehrwertsteuer 5650.-DM.
Das war normal bei dieser Digitaltechnik. Junge Leute von heute machen sich keine Vorstellung in Zeiten von Rigol & Co. für 300€
Auch das Hameg 408 mit 40Mhz ist so ein vergessenes underrated Teil und interessiert heute kaum jemand mehr. Damals aber auch über 4120.- DM noch ohne zzgl.14% Mwst.
Gruss
Debo
Anbei Vergleichsspalte aus dem Elrad Digitalscopetest 1990 (Sorry für die schlechte Quali.)
- Elrad_1990_DSO Übersicht PM 3335.jpg (255.29 KiB) 5384 mal betrachtet