Hameg HM 108

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Wusel
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von Wusel »

Hallo Stoerpeak,

interessante Einblicke. Meines hat nur ein paar Spuren von Rost an den Innenkanten des Gehäuses und an den Stangen zu den Potis. Ich werde es auch wohl nicht ganz so blank putzen. Mal schauen was mir der Aufwand wert ist. Bezahlt habe ich incl. Versand 21 Euro mehr, was ich ganz ok finde. Das HM 107 gibt's im Moment auch sehr viel teurer zu haben.

Die mechanische Reinigung der Buchse mit der Stahlbürste hatte ich gar nicht in Erwägung gezogen, da mir nicht klar war ob das Ding vielleicht nur dünn beschichtet ist. Der Curve Tracer hat ja auch vier von der Sorte auf der Rückwand, die aber wesentlich besser aussehen als die vom Hameg. Sind nur etwas matt.

Einen Tastkopf mit passendem Stecker habe ich nicht. Aber einen UHF - BNC Adapter. Hab' bisher auch noch keinen passenden Tastkopf dazu gesehen.

Viele Grüße
Wusel
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ProgBernie
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von ProgBernie »

Wenn es gute Bananenbuchsen mit Schraubüberwurf sind, können die auch versilbert sein. Dann ist die Drahtbürste nicht zielführend sondern ein Silberbad. Passiert aber eher bei besseren BNC oder N. Die UHF-Buchsen (=Untauglich Für Hochfrequenz) sind meist nur vernickelt oder so.
In einfachen Fällen (wie bei Störpeaks Grundig) hülfe auch einfach Neuware anlöten :D
Gruß Bernd
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Wusel
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von Wusel »

ProgBernie hat geschrieben: 07 Dez 2020, 18:39 In einfachen Fällen (wie bei Störpeaks Grundig) hülfe auch einfach Neuware anlöten :D
Stimmt auch wieder. Grad mal gegoogelt. Ist sogar billiger als die Zahnbürste, die ich dabei ruiniert habe. :lol:
chronos42
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von chronos42 »

Der HM 108 erinnert mich an mein allererstes Oszilloskop, das war der transistoriserte Nachvolger des hier gezeigten HM 108. Kann sogar sein dass es auch die Bezeichnung HM 108/irgendwas hatte, ich weiß es nicht mehr. Einkanal, 10MHz, AC Kopplung und synchronisiert, also keine getriggerte Zeitbasis. Das war 1975, für den Bausatz (ja, Hameg hat einige Geräte auch als Bausatz verkauft) ging mein komplettes Erspartes drauf, dafür hatte ich als Teenager endlich mein erstes Oszilloskop. Messen konnte man mit dem Ding nicht wirklich, aber zumindest konnte man etwas sehen in den Schaltungen, die man da gebastelt hat. Den BF 245 JFet in der Eingangsstufe hatte ich allerdings recht bald abgeschossen, da musste ich dann beschämt den Hameg Ersatzteildienst anschreiben.. :oops:

Genau heute, 45 Jahre später, endet bei mir die Zeit der analogen Oszilloskope, mein letztes (teil) analoges Scope (ein Fluke (Philips) 100MHz Combiscope) ist verkauft, nun stehen hier nur noch drei digitale Geräte. Zu meinen besten Zeiten waren es mal 9 Scopes gleichzeitig.... :lol:
Das bedeutet nicht das ich nicht mal hin und wieder eines reparieren werde, das mir bei irgend einer Gelegenheit über den Weg läuft, just for fun, aber behalten? Nö...
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Wusel
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von Wusel »

Von einem Oszilloskop konnte ich als Teenager nur träumen. Aber irgendwas mit BF in der Eingangsstufe - das kommt mir bekannt vor. Brauchte man nur ansehen, dann war er schon hin. Bei mir war's glaube ein 256A. Lässt mich heute daran zweifeln, dass so mancher Bauvorschlag aus damaligen Elektronik-Zeitschriften tatsächlich auch mal selbst vom Erfinder in Hardware realisiert worden ist.

Ist grad' mal ein halbes Jahr her, da hab ich so eine Jugendsünde aus dem Schrank hervor gekramt. Hat keine 10 Minuten gedauert und es war wieder passiert. Dabei dachte ich, ich könnte aufpassen. Nun ja, jetzt sind Schutzdioden drin. Außerdem war ich mir sehr sicher, vor 40 Jahren mehr als einen passenden FET als Ersatz bestellt zu haben. War auch so. :-)

Bei Hameg würde ich aber schon davon ausgehen, dass die den Eingang besser geschützt haben. Aber wer weiß, was Du damit angestellt hast. :-)

Um Spaß damit zu haben, gefallen mir die Analogen besser. Hatte geplant, mir noch ein richtiges, unvernünftig teures DSO zuzulegen. Vermute allerdings, dass das ist mit den Dingern so ist wie bei den Computern. Nichts ist unerotischer als ein Gerät, das vor etwa einem Jahr gekauft wurde. Und für die Dinge, die bei mir in letzter Zeit angeschwemmt wurden, tut es auch das HM 205.
chronos42
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von chronos42 »

wie ich den JFet abgeschossen habe weiß ich nicht mehr, wahrscheinlich wusste ich es auch damals nicht.. :D

Ich habe damals auch vorsichtshalber mehrere Transistoren als Reserve bestellt, ich vermute stark, dass ich die heute noch besitze. Ich habe kürzlich meine gesamten Bauteilevorräte aus Jahrzehnten sortiert und endlich in Sortierkästen eingelagert, so dass man auch wieder was findet. Unglaublich wass sich da in Jahrzehnten angesammelt hat. Darunter fanden sich auch zwei W245A Transistoren, Herstellungesadtum 74 in KW 44. Das Transistorgehäuse hat die alte Dom-Form, die es längst nicht mehr gibt. Das müssen sie gewesen sein, ich habe keine andere Erklärung für diese ungewöhnlichen BF245.
Die sind noch voll funktionsfähig.
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ProgBernie
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von ProgBernie »

Hmm, der BF245 ist ein stinknormaler JFet, der ist eigentlich nicht überaus empfindlich. OK, direkt am Eingang mit ordentlich Spannung drauf kann man den himmeln, der darf ja nur 30V am Gate, da war die HM108/2-Ausführung mit EF184 im Eingang vermutlich robuster :-) Der HM203/7 hat BF256 im Eingang und eine clampdiode gegen -12V, aber keine gegen +12V...
Gruß Bernd
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von chronos42 »

Hallo Bernd,
eine Clippingdiode gegen +12V ist nicht zwingend notwendig, das macht der JFet selbst, da bei positiver Gatespannung die Sperrschicht Gate -> D/S Kanal leitend wird, zumindest bei einem N-Kanal JFet.
Kritisch ist nur die Spannung in Sperrichtung dieser Diode, also negative Gatespannung, gesehen gegen das D/S Portential. Einganschschaltungen mit JFets, die nur eine Schutzdiode gegen die negative Versorgungsspannung haben, findet man öfter, das ist nicht ungewöhnlich.
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ProgBernie
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von ProgBernie »

Stimmt, bei postiver Gatespannung fliesst ja ein Strom. Da man den Bereich eigentlich nie nutzt, hatte ich die Eigensicherung (bis zum max. Gatestrom, der meist recht gering ist) nicht auf der Pfanne. Die 10mA des BF256 erreicht man beim HM203 in Stellung 5mV/DIV allerdings ziemlich schnell, da der Längswiderstand nur 110R beträgt. Also etwa bereits bei 1.1V plus Arbeitspunkt 1.8V plus Flußspannung UGS, also ggf. bei etwa 4V Eingangsspannung. Auch gibt wohl kein Hersteller für diesen Bereich Daten an...
Gruß Bernd
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Re: Hameg HM 108

Beitrag von chronos42 »

Nun ja, der 110R Längswiderstand ist nicht zur Strombegrenzung da sondern zur Verhinderung hochfrequenter Schwingungen der FET Stufe.
Die Strombegrenzung gegen + erfolgt durch die Widerstände im Drain Bereich. Aber ja, im empfindlichsten Bereich bekommt man den FET kaputt, gar keine Frage.
Diese Transistoren waren bei den alten Hamegs immer in Steckfassungen, vermutlich aus gutem Grund...
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