465B Reparatur
Verfasst: 22 Jun 2020, 19:07
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bin auf dieses Forum gestoßen auf der Suche nach Tektronix-Expertise.
Ich habe folgendes Problem:
Aus dem Nachlaß eines Freundes habe ich ein Tek-Oszilloskop Typ 465B (Bj. 1980) bekommen. Inklusive kiloschwerem 'Instruction Manual' und mit der Anmerkung, daß es defekt sei mit kapitalem Fehler im Hochspannungsteil. Das Teil stammt aus den Beständen von R&S und war dort wohl einige Zeit in Betrieb.
Natürlich würde ich es gern reparieren. Da ich hochspannungs-meßtechnisch aber nicht so gut ausgerüstet bin, hatte ich es erstmal liegenlassen und erst jetzt wieder hervorgeholt und aufgeschraubt.
Nach Abbau der Alu-Abdeckung über dem Hochspannungsteil gab es erstmal einen Schreck, alles schwarz verkohlt. Glücklicherweise stellte sich das schnell als Irrtum heraus. Der Ruß auf allen Teilen war nur elektrostatisch angezogener tiefschwarzer Staub, offenbar aus der alten Betriebsumgebung. Er ließ sich leicht entfernen. Allerdings fehlte das 5-MOhm-Poti (TeileNo. A4-R4132) für die Strahl-Fokussierung samt Halterung. Nur der Frontplattenknopf mit der langen Plastik-Verlängerungsachse ist noch da.
So sieht es jetzt aus nach Reinigung Hier fehlt das Fokus-Poti So ähnlich sollte es aussehen. Bildausschnitt aus dem Netz. Für alle Fälle noch der Schaltungsausschnitt des HV-Teils
Alle sonstigen Teile in der Hochspannungsversorgung habe ich dann mal geprüft, soweit das mit meinen normalen Meßmitteln möglich war und ohne das Gerät ans Netz anzuschließen. Die hochohmigen Widerstände sind alle o.k., alle Werte entsprechen dem Soll bis auf wenige Prozent (gemessen im nS-Bereich eines Fluke 8060A). Bei den Kondensatoren konnte ich auch keinen Kurzschluß oder Leckstrom feststellen, allerdings ohne Hochspannungsprüfung.
Ich gehe jetzt erstmal davon aus, daß die Hochspannungserzeugung doch noch funktionieren könnte und würde gern das Poti ersetzen.
Bei Reichelt fand ich ein Exemplar, das passen könnte, 5MOhm, 350V. (https://www.reichelt.de/drehpotentiomet ... ol_0&nbc=1)
Allerdings aus dem Billigpreis-Sektor. Fünfmal so teure Leitplastik-Exemplare gibt es noch bei Digikey.
Meine Fragen:
Gibt es Erfahrungen, ob man das billige Reichelt-Poti verwenden könnte. Müßte es staubdicht gekapselt sein?
Die Spannung über dem Tek-Poti beträgt (rechnerisch) ca. 350V im Betrieb, es liegt aber auf einem Potential von -1700V gegen Masse. Die isolierende Halterung müßte ich dann selbst bauen.
Hätte es Vorteile, die Digikey-Potis zu verwenden?
Gibt es evtl noch irgendwo Original-Ersatzteile insbesondere auch für die Halterung?
Gibt es sonst noch Dinge, die man in diesem Fall unbedingt berücksichtigen sollte? (Außer den Vorsichtsmaßnahmen bei Hochspannung.)
Würde mich freuen, wenn jemand etwas dazu sagen könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter
P.S.
Hier z.B. habe ich mich schon umgeschaut, aber nichts gefunden, was mir jetzt weiterhilft:
https://lazyelectrons.wordpress.com/201 ... 65-repair/
http://w140.com/tekwiki/wiki/465/Repairs
ich bin neu hier und bin auf dieses Forum gestoßen auf der Suche nach Tektronix-Expertise.
Ich habe folgendes Problem:
Aus dem Nachlaß eines Freundes habe ich ein Tek-Oszilloskop Typ 465B (Bj. 1980) bekommen. Inklusive kiloschwerem 'Instruction Manual' und mit der Anmerkung, daß es defekt sei mit kapitalem Fehler im Hochspannungsteil. Das Teil stammt aus den Beständen von R&S und war dort wohl einige Zeit in Betrieb.
Natürlich würde ich es gern reparieren. Da ich hochspannungs-meßtechnisch aber nicht so gut ausgerüstet bin, hatte ich es erstmal liegenlassen und erst jetzt wieder hervorgeholt und aufgeschraubt.
Nach Abbau der Alu-Abdeckung über dem Hochspannungsteil gab es erstmal einen Schreck, alles schwarz verkohlt. Glücklicherweise stellte sich das schnell als Irrtum heraus. Der Ruß auf allen Teilen war nur elektrostatisch angezogener tiefschwarzer Staub, offenbar aus der alten Betriebsumgebung. Er ließ sich leicht entfernen. Allerdings fehlte das 5-MOhm-Poti (TeileNo. A4-R4132) für die Strahl-Fokussierung samt Halterung. Nur der Frontplattenknopf mit der langen Plastik-Verlängerungsachse ist noch da.
So sieht es jetzt aus nach Reinigung Hier fehlt das Fokus-Poti So ähnlich sollte es aussehen. Bildausschnitt aus dem Netz. Für alle Fälle noch der Schaltungsausschnitt des HV-Teils
Alle sonstigen Teile in der Hochspannungsversorgung habe ich dann mal geprüft, soweit das mit meinen normalen Meßmitteln möglich war und ohne das Gerät ans Netz anzuschließen. Die hochohmigen Widerstände sind alle o.k., alle Werte entsprechen dem Soll bis auf wenige Prozent (gemessen im nS-Bereich eines Fluke 8060A). Bei den Kondensatoren konnte ich auch keinen Kurzschluß oder Leckstrom feststellen, allerdings ohne Hochspannungsprüfung.
Ich gehe jetzt erstmal davon aus, daß die Hochspannungserzeugung doch noch funktionieren könnte und würde gern das Poti ersetzen.
Bei Reichelt fand ich ein Exemplar, das passen könnte, 5MOhm, 350V. (https://www.reichelt.de/drehpotentiomet ... ol_0&nbc=1)
Allerdings aus dem Billigpreis-Sektor. Fünfmal so teure Leitplastik-Exemplare gibt es noch bei Digikey.
Meine Fragen:
Gibt es Erfahrungen, ob man das billige Reichelt-Poti verwenden könnte. Müßte es staubdicht gekapselt sein?
Die Spannung über dem Tek-Poti beträgt (rechnerisch) ca. 350V im Betrieb, es liegt aber auf einem Potential von -1700V gegen Masse. Die isolierende Halterung müßte ich dann selbst bauen.
Hätte es Vorteile, die Digikey-Potis zu verwenden?
Gibt es evtl noch irgendwo Original-Ersatzteile insbesondere auch für die Halterung?
Gibt es sonst noch Dinge, die man in diesem Fall unbedingt berücksichtigen sollte? (Außer den Vorsichtsmaßnahmen bei Hochspannung.)
Würde mich freuen, wenn jemand etwas dazu sagen könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter
P.S.
Hier z.B. habe ich mich schon umgeschaut, aber nichts gefunden, was mir jetzt weiterhilft:
https://lazyelectrons.wordpress.com/201 ... 65-repair/
http://w140.com/tekwiki/wiki/465/Repairs