Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

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Freddyman
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von Freddyman »

Hallo Karlheinz,

vorab danke für die Info.

Info von mir:
Alle Elkos getauscht (Bedienteil und Schnittstellenboard)
Alle Adresseleitungen geprüft , alle O.K. => kein Fehler
Datenleitung wahrscheinlich auch alle O.K. => noch nicht gestestet => Vias usw. alle TOP , das Board sieht insgesamt gut aus.
Gleicher Fehler keine Änderung.

Meine Vermutung ist ein Problem der SPC, da ich bei der ersten Inbetriebnahme nachdem ich die Elkos auf dem ACQ und Proc.-Board getauscht habe, alle Signale einwandfrei darstellen konnte.
Bis auf einmal auf CH3 ein Rauschen zu sehen war (Signal zappelte), habe ich die SPC durchgeführt und danach hatte ich auf allen Kanälen die og. Probleme.
Die Signalsprünge auf den Bildern ist ein Rauschen, das ich schon am Eingang der Vorverstärkerstufe sehe , leider habe ich keine Referenz der Signale (keine Angaben im Schaltbild).

Weißt du wie die SPC funktioniert?

Das Teil ist nicht einfach zu reparieren! Hoffentlich komme ich bald weiter.

Schönen Gruß
chronos42
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von chronos42 »

Hi,
da in deiner Fehlerliste Fehler zu sehen sind welche darauf hindeuten, dass beim SPC nicht die erwarteten Werte erreicht werden bezweifle ich, dass das Gerät nach dem Elkotausch alle Signale wirklich einwandfrei dargestellt hat. Beim SPC werden u.A. Referenzsignale (ATTNCAL) an das Attenuatormodul angelegt und die Verstärkung, den Offset und der Frequenzgang der Eingangsstufen und ADCs korrigiert, das läuft über die DAC Kette. Wenn die Software aufgrund von Hardwarefehlern falsche Daten erhält oder falsche Referenz und Korrekturspannungen erzeugt werden, berechnet sie auch falsche Korrekturdaten, welche das Verhalten des Gerätes deutlich verschlechtern können.
Eine Möglichkeit wäre nun erst mal wieder einigermaßen sinnvolle Verhältnisse herszustellen. Deswegen habe ich immer zuerst ein Backup des SRAMs gemacht um für solche Fälle das System wieder in einen Zustand zu bringen in welchem es zumindest wieder soweit läuft, dass man weitere Fehler idendifizieren kann. Wenn es nicht anders geht kann man temporär ein SRAM eines anderen 540 nehmen. Das kann manchmal weiterhelfen wenn man selbst keine Kopie der alten Daten hat. Falls Du einen Programmer hast kann ich dir einige SRAM Datensätze zum Ausprobieren zusenden.

Und ja, das ist nicht einfach zu reparieren. Manchmal hat man Glück und es genügt tatsächlich nur die Elkos zu tauschen. Davon hatte ich auch einige wenige 540. Aber meistens kann das eine wochenlange Beschäftigung bedeuten in der man so gut wie alle Stufen Schritt für Schritt durchgehen muss. Nach einer Solchen Reparatur ist auch ein kompletter Neuabgleich des Gerätes notwendig, ansonsten ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit außerhalb seiner Spezifikation, ein SPC genügt nicht.

Gruß
Karlheinz
Zuletzt geändert von chronos42 am 05 Mai 2019, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
Freddyman
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von Freddyman »

Hallo Karlheinz,

ja, wäre so möglich, wahrscheinlich hast du Recht, allerdings wie gesagt, nachdem ich die Elkos auf dem ACQ u. Proc. Board getauscht habe, waren die eingespeisten Testsignale aufwärts bis ca. 20MHz (nur grob getestet) unterschiedlicher Amplitude soweit ich das beurteilen konnte einwandfrei zu sehen, da habe ich schon gedacht warum meckert das Scope die og. Fehler (Fail++ ...) an.

Ich habe leider kein Backup vom Dallas DS1245y-120 gemacht, somit wäre dein Angebot super gut, ein Programmer wäre vorhanden.
Vielleicht kann ich den Fehler dann besser eingrenzen (ich hätte den Zustand wie vor der SPC-Durchführung).
Mein TDS 540 hat die Version 2 OPT 2F, den habe ich defekt "relativ günstig" bekommen.
Mit der 5er Reihe habe ich noch nicht gearbeitet, ich habe zu Hause einen alten analogen Tek 475A.

Wenn ich das richtig verstanden habe, werden beim SPC die Korrekturdaten ins Dallas DS1245y-120 geschrieben! Welche Infos stehen da noch drin, Uhrzeit und mehr?

D.h meine Vorgehensweise wäre:
1. alten Dallas DS1245y-120 auslöten und danach am besten mit Sockel versehen
2. alte Daten ggf. sichern (sicherheitshalber)
3. neue Daten übertragen => (Karlheinz schrieb : einige SRAM Datensätze zum Ausprobieren zusenden) => Unterschiede der Datensätze?
4. einbauen und Test
5. dann Beginn aufs neue, die Fehlersuche!

Das mit der wochenlange Beschäftigung könnte hinhauen, nur morgen geht die Arbeit wieder los, d.h. vielleicht nach Feierabend oder wenn die Familie mitspielt am Wochenende, gehts dann weiter.

Schönen Sonntag und Gruß
chronos42
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von chronos42 »

hi,
im SRAM stehen die sehr wichtigen Kalibrationsdaten, die freigeschalteten Optionen, die SPC Daten, die Fehlermeldungen, Screenshots und Einstellungen. Ich kann nicht garantieren dass meine SRAM Images mit Deiner Softwareversion laufen, aber ein Versuch ist es wert, zwei TDS540 SRAM Datensätze habe ich noch, die anderen sind mir ärgerlicherweise verloren gegangen durch eigene Blödheit bei der Umstellung meines Netzwerkes.
Die Datensätze unterscheiden sich nur dadurch, dass sie von zwei verschiedenen Geräten sind. Mit etwas Glück passt einer soweit, dass zumindest einigermaßen brauchbare Anzeigen möglich sind. Auf Wunsch kann ich sie Dir zusenden.

Gruß
Karlheinz
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Matt
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von Matt »

Und ich habe ebenso 2 Datensatz für TDS540 (einer davon ist korrupt, wegen defekte CPU Board)
TL866CS als Programmer reicht, aber eine WICHTIGE Hinweis: Wählt ihm über ROM-Datensatz aus, NICHT SRAM !

Diese Datensatz hat bezogen auf meine TDS540 1% Fehler in Vertikal und bei Zeitbasis ist Fehler nahezu 0. (Jetzt ist diese Abweichung mittweile eine Geschichte)

Hier: PDF-Endung entfernen.

Grüss
Matt
Dateianhänge
TDS540-NVSRAM_2F_opt.zip.pdf
(2.79 KiB) 320-mal heruntergeladen
Freddyman
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von Freddyman »

Hallo zusammen,

perfekt, danke Matt. Karlheinz ja, bitte zusenden (thanks)!

Gruß
chronos42
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von chronos42 »

Hi,
Dateianhänge versenden scheint nicht zu klappen über das Foren Mailsystem, deswegen mache ich die Daten mal hier öffentlich.
Dateianhänge
SRAM.zip
(27.88 KiB) 298-mal heruntergeladen
Freddyman
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von Freddyman »

Hallo zusammen,

super, nochmals vielen Dank euch beiden! Jetzt habe ich erstmal reichlich Inputs bekommen.
Ich hoffe, dass ich nächstes Wochenende dazu komme, das NVRAM zu flashen.
Info folgt, werde mich zu gegebener Zeit melden, muss mich jetzt erstmal ausklicken (würde es gerne sofort testen => aber Familie ruft!).

Schönen Tag noch und ein angenehmen Wochenstart

Gruß
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Matt
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von Matt »

Trotzdem müsste du eine Kanal reparieren ( DAC Kette) und SRAM-Problem zu beheben. Da hilft dir NVSRAM mit gute Inhalt nicht wirklich.

Ich habe etwa 10 Stück diese Typ SRAM übrig. Ich kann es abgeben.
Zuerst: Du musst eine Aufgabe erledigen: SRAM an ACQ Board rauslöten und auf Leiterbahnenunterbrechung kontrollieren. (Nicht nachlöten ! (da es nicht hilft) )
Freddyman
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Re: Tektronix TDS540 und ihre Elko-Pest

Beitrag von Freddyman »

Hallo zusammen,

Stand heute:
NVSRAM ausgelötet, Daten gesichert, gesockelt und Daten von Matt bzw. von Karl-Heinz aufs NVSRAM geflasht und wieder eingebaut.
Ergebnis: Fehlermeldungen die gleichen wie bisher, keine Veränderungen => Fehlerbilder wie in der ersten E-Mail von mir.
(=> SPC=>zwar dann im Pass, mit neuen NVSRAM-Inhalt, allerdings beim Neustart => Hardware Config Error), daher wieder Originalfile zurück geflasht!
Dann habe ich einige Messungen am Vorverstärker (Preamp U1400) und A/D Converter (U850) gemacht.
Vermute dort ggf. die Fehler (alle AD-Wandler defekt, wohl kaum oder? oder irgendwas gemeinsames, Versp. alle sauber und gut) hat einer eine Idee?
Ich glaube nicht das die Fehler von den SRAMs kommen, da ich das verrauschte Signal schon an allen AD-Converter sehe!

Weiss einer von euch wie die genau heißen (Preamp U1400) und A/D Converter (U850)?
(leider nicht erkennbar, Kühlkörper draufgeklebt und die sind leider im Schaltplan nicht vermerkt, keine Typenangabe)
Da würde mich mal ein Datenblatt interessieren!
Da ich die Zusammenhänge des Vorverstärker (Preamp U1400) mit dem A/D Converter (U850) noch nicht ganz verstanden habe.
Preamp U1400 hat drei Ausgänge out 1 out 2 und out 3 (alle Diff. +/-) die gehen dann auf A/D Converter A und B usw. besser zu sehen im
Blockschaltbild => Verschaltung der Preamp. mit den A/D-Converter (A bis D) Ch1 bis Ch4 (merkwürdige Schaltung).

Ich habe mal am Ausgang des A/D Converter (U850) gemesssen z.B. am Testpoint TP 425 und
ein paar Bilder gemacht, siehe Dateianhänge.
(Die A/D Converter werden ja richtig heiß, fast 90 Grad, ich denke das ist aber O.K.;ODER => Keramik-Gehäuse und fette Kühlkörper, das sollte reichen)

Bitte Messignale mal anschauen und bewerten, Danke!
Vielleicht komme ich in der Richtung dann doch noch weiter.

Schönen Gruß
Dateianhänge
Das dazu gehörige Bild am TEK 540 CH1 (Messsignal TP 425).JPG
Das dazu gehörige Bild am TEK 540 CH1 (Messsignal TP 425).JPG (328.05 KiB) 8938 mal betrachtet
U850 ( wie heisst der Käfer ).JPG
U850 ( wie heisst der Käfer ).JPG (804.64 KiB) 8938 mal betrachtet
Auszug Schaltbild AD Converter.JPG
Auszug Schaltbild AD Converter.JPG (760.29 KiB) 8938 mal betrachtet
Messsignal am AD Converter U850 TP 425 eingespeist an CH1    1KHz und 5Vss.JPG
Messsignal am AD Converter U850 TP 425 eingespeist an CH1 1KHz und 5Vss.JPG (771.21 KiB) 8938 mal betrachtet
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