Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Stefan,
dann haben wir ja denselben Einstieg und ich bin hier richtig gelandet. Auch wenn ich zugeben muss, dass die blöde Seuche gerade mit dran Schuld ist, dass ich den Lötkolben in letzter Zeit mal wieder öfter anwerfe. In den letzten Jahren hab' ich im Grunde nur Software produziert - da muss man immerhin nicht warten, bis die neuen Bauteile da sind, wenn man Mist gemacht hat. Und außerdem geht Homeoffice leichter damit.
Andererseits bin ich daher aber nicht mehr so ganz up to date weswegen ich z.B. immer noch bei Völkner und co. nach Bauteilen suche wo ich schon als Teenie mein Zeug per Postkarte bestellt habe. Bis ich gemerkt habe, dass die doppelt so schnell liefern, wenn man einen Brief schickt.
Immerhin hat Peter7000 mir schon den Tipp gegeben, dass ich das Silberlot bei Digikey finde. Die können mir dann auch gleich die neuen Kondensatoren liefen.
Es sind genau diese Erfahrungen die Du gemacht hast, die mich sehr interessieren und mit helfen einzuschätzen, was da noch vor mir liegt. Das ermutigt natürlich auch. Ok, Geschichten vom Trafo-Wickeln jetzt nicht so. Ich frage mich, wie bekommt man den denn kaputt außer dass es ansonsten heftig gequalmt hat? Ist da Feuchtigkeit eingedrungen?
Auf jeden Fall ist mir nach viel Googeln und den Rückmeldungen hier klar, dass ich die ganzen Bumble Bees und die Spraques mit gelber Schrift raus werfen werde, bevor das Ding mit Strom in Berührung kommt. Nicht, dass mir einer von denen noch den HV Trafo oder eine Röhre zerstört.
Bei den dicken Elkos weiß ich noch nicht was ich mache. Obwohl, es hat auch was einen neuen Rubycon in den Becher zu setzen. Wobei ich den Aufwand bisher scheue.
Auch bei den Röhren muss ich mir noch etwas einfallen lassen, wie ich die testen könnte. Vielleicht ein kleiner Versuchsaufbau, denn ein Testgerät habe ich nicht. Aber vielleicht muss ich das auch nicht. Wird sich zeigen, was passiert, wenn ich das Ding erstmals am Stelltrafo langsam hochfahre, nachdem die Kondensatoren ersetzt sind.
Viele Grüße
Wusel
dann haben wir ja denselben Einstieg und ich bin hier richtig gelandet. Auch wenn ich zugeben muss, dass die blöde Seuche gerade mit dran Schuld ist, dass ich den Lötkolben in letzter Zeit mal wieder öfter anwerfe. In den letzten Jahren hab' ich im Grunde nur Software produziert - da muss man immerhin nicht warten, bis die neuen Bauteile da sind, wenn man Mist gemacht hat. Und außerdem geht Homeoffice leichter damit.
Andererseits bin ich daher aber nicht mehr so ganz up to date weswegen ich z.B. immer noch bei Völkner und co. nach Bauteilen suche wo ich schon als Teenie mein Zeug per Postkarte bestellt habe. Bis ich gemerkt habe, dass die doppelt so schnell liefern, wenn man einen Brief schickt.
Immerhin hat Peter7000 mir schon den Tipp gegeben, dass ich das Silberlot bei Digikey finde. Die können mir dann auch gleich die neuen Kondensatoren liefen.
Es sind genau diese Erfahrungen die Du gemacht hast, die mich sehr interessieren und mit helfen einzuschätzen, was da noch vor mir liegt. Das ermutigt natürlich auch. Ok, Geschichten vom Trafo-Wickeln jetzt nicht so. Ich frage mich, wie bekommt man den denn kaputt außer dass es ansonsten heftig gequalmt hat? Ist da Feuchtigkeit eingedrungen?
Auf jeden Fall ist mir nach viel Googeln und den Rückmeldungen hier klar, dass ich die ganzen Bumble Bees und die Spraques mit gelber Schrift raus werfen werde, bevor das Ding mit Strom in Berührung kommt. Nicht, dass mir einer von denen noch den HV Trafo oder eine Röhre zerstört.
Bei den dicken Elkos weiß ich noch nicht was ich mache. Obwohl, es hat auch was einen neuen Rubycon in den Becher zu setzen. Wobei ich den Aufwand bisher scheue.
Auch bei den Röhren muss ich mir noch etwas einfallen lassen, wie ich die testen könnte. Vielleicht ein kleiner Versuchsaufbau, denn ein Testgerät habe ich nicht. Aber vielleicht muss ich das auch nicht. Wird sich zeigen, was passiert, wenn ich das Ding erstmals am Stelltrafo langsam hochfahre, nachdem die Kondensatoren ersetzt sind.
Viele Grüße
Wusel
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Wusel,
Gratulation zu diesem Erwerb!
Die Kollegen haben ja schon etliche gute Tips gegeben, also von mir nur ein kleiner Nachtrag:
Knöpfe reinige ich im Ultraschallbad mit Spülmittel und Isopropyl, da braucht man dann weniger nachschrubben mit der Zahnbürste.
Und mit "Mothers' Back to Black" werden sie dann auch wieder sehr hübsch.
Da du ja einen Stelltrafo hast, keine Panik vor bösen Elkos - langsam hochfahren und dann Brummspannung kontrollieren.
Die alten Alutöpfe sind viel eher einfach ausgetrocknet und daher hochohmig, als dass sie einen Kurzschluss hätten.
Zum ersten Wiederbeleben löte ich einfach unten einen modernen Kondensator drüber, wo das Original schwächelt. Platz ist meistens reichlich.
Wenn's mir dann nach einer Restaurierung ist, köpfe ich den Alubecher, entkerne ihn und bau einen neuen Kondensator ein. Das ist gar nicht sooo viel Aufwand - das lästigste daran ist, die Teer-Reste aus dem Becher zu kletzeln, wie man bei uns sagt (~ "popeln").
Fotos dazu und zu den Knöpfen siehe viewtopic.php?f=5&t=6
Und bitte keine Röhrengleichrichter durch Halbleiter ersetzen (erwähne das nur sicherheitshalber).
Gratulation zu diesem Erwerb!
Die Kollegen haben ja schon etliche gute Tips gegeben, also von mir nur ein kleiner Nachtrag:
Knöpfe reinige ich im Ultraschallbad mit Spülmittel und Isopropyl, da braucht man dann weniger nachschrubben mit der Zahnbürste.
Und mit "Mothers' Back to Black" werden sie dann auch wieder sehr hübsch.
Da du ja einen Stelltrafo hast, keine Panik vor bösen Elkos - langsam hochfahren und dann Brummspannung kontrollieren.
Die alten Alutöpfe sind viel eher einfach ausgetrocknet und daher hochohmig, als dass sie einen Kurzschluss hätten.
Zum ersten Wiederbeleben löte ich einfach unten einen modernen Kondensator drüber, wo das Original schwächelt. Platz ist meistens reichlich.
Wenn's mir dann nach einer Restaurierung ist, köpfe ich den Alubecher, entkerne ihn und bau einen neuen Kondensator ein. Das ist gar nicht sooo viel Aufwand - das lästigste daran ist, die Teer-Reste aus dem Becher zu kletzeln, wie man bei uns sagt (~ "popeln").
Fotos dazu und zu den Knöpfen siehe viewtopic.php?f=5&t=6
Und bitte keine Röhrengleichrichter durch Halbleiter ersetzen (erwähne das nur sicherheitshalber).
liebe Grüße
Peter
Men occasionally stumble over the truth, but most of them pick themselves up and hurry off as if nothing had happened. (Churchill)
Peter
Men occasionally stumble over the truth, but most of them pick themselves up and hurry off as if nothing had happened. (Churchill)
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Peter,
die Knöpfe hab' ich schon durch. Einen Ultraschallreiniger habe ich leider nicht. Und hätt' ich die Zahnbürste immer schon so fleißig benutzt wie in den letzten Tagen, hätte ich jetzt auch weniger Metall im Mund als in so einem Tek verbaut ist.
Da war eines über ein Tek 555 glaube ich, wo eine Delay Tube mit einem Relais dafür gesorgt hat, dass die Anodenspannungen nicht sofort anliegen. Das hatte Halbleiter Gleichrichter. Ich nehme an, Dein Rat kommt daher oder? Jedenfalls dachte ich mir schon als ich das sah, dass ich aufpassen muss, denn die Erfahrungen mit Opas Dampfradios, die ich früher gemacht habe reichen hier nicht mehr aus. Oder gibt es noch andere Gründe, die gegen so einen Ersatz sprechen?
Viele Grüße
Wusel
die Knöpfe hab' ich schon durch. Einen Ultraschallreiniger habe ich leider nicht. Und hätt' ich die Zahnbürste immer schon so fleißig benutzt wie in den letzten Tagen, hätte ich jetzt auch weniger Metall im Mund als in so einem Tek verbaut ist.
Ja, stimmt Du warst das mit dem Rubycon im Becher. Den Beitrag hatte ich gesehen. Wenn sie eher hochohmig werden, habe ich da weniger Befürchtungen. Aber man hört ja auch Geschichten, dass sie irgendwann durch gehen und weiteres Unheil anrichten. Hab' auch gelesen, dass eher die mit kleineren Kapazitätswerten die unzuverlässigsten sind? Mir fehlen die Erfahrungen dazu.Peter7000 hat geschrieben: ↑24 Nov 2020, 10:29 Wenn's mir dann nach einer Restaurierung ist, köpfe ich den Alubecher, entkerne ihn und bau einen neuen Kondensator ein. Das ist gar nicht sooo viel Aufwand - das lästigste daran ist, die Teer-Reste aus dem Becher zu kletzeln, wie man bei uns sagt (~ "popeln").
Fotos dazu und zu den Knöpfen siehe viewtopic.php?f=5&t=6
Hab' in letzter Zeit so einige Instandsetzungsvideos auf YouTube gesehen. Gibt ja da auch Sachen, wo man hinterher keine Gefühle hat die einen dazu nötigen, nun unbedingt 5G Masten abfackeln zu müssen.
Da war eines über ein Tek 555 glaube ich, wo eine Delay Tube mit einem Relais dafür gesorgt hat, dass die Anodenspannungen nicht sofort anliegen. Das hatte Halbleiter Gleichrichter. Ich nehme an, Dein Rat kommt daher oder? Jedenfalls dachte ich mir schon als ich das sah, dass ich aufpassen muss, denn die Erfahrungen mit Opas Dampfradios, die ich früher gemacht habe reichen hier nicht mehr aus. Oder gibt es noch andere Gründe, die gegen so einen Ersatz sprechen?
Viele Grüße
Wusel
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Ja, einige der größeren Tek Röhren-Scopes ab ca. 1959 haben bereits Halbleitergleichrichter für die Spannungen bis 500V, und diese Scopes brauchen aber die fragliche Verzögerungsschaltung: http://w140.com/tekwiki/wiki/Delay_relay
An Röhrengleichrichtern fällt deutlich mehr Spannung ab als an einer Halbleiterdiode, und durch den graduellen Einsatz der Heizung bewirken sie eine Art "Softstart".
An Röhrengleichrichtern fällt deutlich mehr Spannung ab als an einer Halbleiterdiode, und durch den graduellen Einsatz der Heizung bewirken sie eine Art "Softstart".
liebe Grüße
Peter
Men occasionally stumble over the truth, but most of them pick themselves up and hurry off as if nothing had happened. (Churchill)
Peter
Men occasionally stumble over the truth, but most of them pick themselves up and hurry off as if nothing had happened. (Churchill)
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Zusammen,
jetzt habe ich endlich wieder etwas Muße gefunden, mich diesem Gerät zu widmen. Passendes Lötzinn ist nun auch vorhanden, nachdem sich ausreichend Plunder zum Mitbestellen angesammelt hatte, um nicht bei 80% Versandkosten zu landen.
Auf jeden Fall werde ich erst mal die 22 400-600V PTM Kondensatoren (Bumble Bees) raus löten und durch neue Folientypen ersetzen. Stefan hatte ja schon den Tipp mit den Röderstein MKT 1813 gegeben.
Für die 3kV Typen von Sprague ist vielleicht auch Keramik als Ersatz besser geeignet so wie hier gezeigt oder?
Hab' natürlich auch schon etwas herum gegoogelt aber ich dachte, ich hole mir vor einer Bestellung lieber noch paar Tipps ein. Nicht nur bzgl. der Bauteile sondern auch mit welcher Bezugsquelle oder welchem Versender Ihr da gute Erfahrungen gemacht habt.
Viele Grüße
Wusel
jetzt habe ich endlich wieder etwas Muße gefunden, mich diesem Gerät zu widmen. Passendes Lötzinn ist nun auch vorhanden, nachdem sich ausreichend Plunder zum Mitbestellen angesammelt hatte, um nicht bei 80% Versandkosten zu landen.
Auf jeden Fall werde ich erst mal die 22 400-600V PTM Kondensatoren (Bumble Bees) raus löten und durch neue Folientypen ersetzen. Stefan hatte ja schon den Tipp mit den Röderstein MKT 1813 gegeben.
Für die 3kV Typen von Sprague ist vielleicht auch Keramik als Ersatz besser geeignet so wie hier gezeigt oder?
Hab' natürlich auch schon etwas herum gegoogelt aber ich dachte, ich hole mir vor einer Bestellung lieber noch paar Tipps ein. Nicht nur bzgl. der Bauteile sondern auch mit welcher Bezugsquelle oder welchem Versender Ihr da gute Erfahrungen gemacht habt.
Viele Grüße
Wusel
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Zusammen,
bislang hatte ich noch überlegt, die Elkos wieder langsam an Spannung zu gewöhnen und dabei zu schauen, ob es möglich wäre sie zu retten. So wie bisher erfolgreich beim HM 108 geschehen. Aber inzwischen denke ich, dass der Aufwand dafür, jeden frei zu löten und einzeln zu behandeln, auch nicht so viel geringer sein dürfte.
Vorausgesetzt, ich kann Ersatz beschaffen denke ich, dass es nicht nur sicherer, sondern auch vom Aufwand her geringer sein dürfte, einfach eine (Lochraster-) Platine im Untergeschoss mit neuen Elkos zu verbauen. Dort ist mehr als ausreichend Platz und man könnte einfach alle Alten drin lassen, um die Optik zu wahren. Unter dem Chassis wäre außerdem alles sehr gut versteckt:
Vielleicht befestige ich die Platine mit Klemmen an der Leiste in der Mitte links neben dem Trafo, dann brauche ich auch keine zusätzlichen Löcher zu bohren. Die Schraubverbindungen zu den alten Elkos wären mir jedenfalls dafür zu fummelig. Eine Platine könnte man einfach im Wartungsfall heraus klappen und das erscheint mir auch insgesamt weniger invasiv zu sein als das Gefummel mit Abstandshaltern und Kabelbindern.
Die beiden Selengleichrichter werde ich ebenfalls abklemmen. Man kann sie einfach durch 6 * 1A/400V und 2 * 15A/100V Silizium-Dioden ersetzen, so wie das in späteren Versionen auch schon ab Werk geschehen ist. Es gibt auch einen Mod, der im TekWiki beschrieben ist. Zusätzliche Widerstände wie häufig empfehlenswert, um den geringeren Spannungsabfall an den Silizium-Dioden auszugleichen, sind nicht vorgesehen.
Der obere der Selenblöcke liefert bei 2 * 15 V den Strom für den Step-Amplifier und ist u.A. an die vier parallelen 2000 uF Siebeklos angeschlossen. Da der Strom hier je nach Einstellung sowieso von wenig bis zu 5A betragen darf, ist ein geringer Innenwiderstand des Gleichrichters eher gewünscht.
Der untere Selenblock versorgt den stabilisierten 100V Pfad. Da drauf "gestapelt" kommen dann noch eine stabilisierte Versorgungsspannung von 300V und eine unstabilisierte von 400V. Vielleicht liegen die 400V am Ende etwas höher? Der Mod sieht jedenfalls auch hier keine Widerstände zu den Dioden vor.
Das Tolle ist, dass ich die beiden Selenblöcke für die Optik inklusive Anschlussdrähte einfach komplett drin lassen kann. Denn die Drähte führen sowieso unter das Chassis. Dort überlege ich, zwischen dem großen Trafo und dem Bereich der Hochspannungserzeugung einen kleinen Kühlkörper für die beiden 15A Dioden hin zu setzen. Dazu eine kleine Platine mit den restlichen Dioden sowie zwei 5A-Sicherungen, die auch im Mod vorgesehen waren. Die sollen bei Überlastung die Trafowicklung schützen.
Die komplette Verdrahtung kann also unsichtbar unter dem Chassis geschehen und alles andere bleibt unverändert. Lediglich den 2 * 20uF Hochvolt Becherelko oben im Step-Generator werde ich elektrisch durch zwei neue Elkos ersetzen, die ich dort "sichtbar" über die Lötleisten anbringen werde. Allerdings ist da auch mehr als ausreichend Platz und optisch stören sie ebenfalls nicht.
Wie schon besprochen werde ich alle Papier- Kondensatoren (PTM, Bumble Bee) durch Folienkondensatoren ersetzen. Der quer über dem HV Trafo soll laut Plan 1nF haben. Wenn ich das Gelb-Violett-Orange mal altersbedingt wohlwollend als Braun-Schwarz-Orange betrachte, komme ich aber auf 10nF. Soll das etwa mal Rot gewesen sein? Ausgelötet und nachgemessen habe ich den noch nicht. Das werde ich wohl sehr vorsichtig machen müssen, wegen der kaum sichtbaren Anschlussdrähte des HV Trafos. Hoffentlich ist die Messung bei dem alten Teil noch aussagefähig, denn experimentieren würde ich an der Stelle nicht so gerne.
Jedenfalls erscheint mir das alles machbar mit den Mitteln, die ich hier habe. Es ließe sich, was die Elkos und die Dioden betrifft, sogar alles wieder rückstandsfrei entfernen und in den alten Zustand versetzen.
Eure Gedanken und Tipps dazu sind jedenfalls sehr willkommen und wie im Post vorher schon gesagt, auch Empfehlungen für Ersatztypen und Bezugsquellen.
Viele Grüße
Wusel
bislang hatte ich noch überlegt, die Elkos wieder langsam an Spannung zu gewöhnen und dabei zu schauen, ob es möglich wäre sie zu retten. So wie bisher erfolgreich beim HM 108 geschehen. Aber inzwischen denke ich, dass der Aufwand dafür, jeden frei zu löten und einzeln zu behandeln, auch nicht so viel geringer sein dürfte.
Vorausgesetzt, ich kann Ersatz beschaffen denke ich, dass es nicht nur sicherer, sondern auch vom Aufwand her geringer sein dürfte, einfach eine (Lochraster-) Platine im Untergeschoss mit neuen Elkos zu verbauen. Dort ist mehr als ausreichend Platz und man könnte einfach alle Alten drin lassen, um die Optik zu wahren. Unter dem Chassis wäre außerdem alles sehr gut versteckt:
Vielleicht befestige ich die Platine mit Klemmen an der Leiste in der Mitte links neben dem Trafo, dann brauche ich auch keine zusätzlichen Löcher zu bohren. Die Schraubverbindungen zu den alten Elkos wären mir jedenfalls dafür zu fummelig. Eine Platine könnte man einfach im Wartungsfall heraus klappen und das erscheint mir auch insgesamt weniger invasiv zu sein als das Gefummel mit Abstandshaltern und Kabelbindern.
Die beiden Selengleichrichter werde ich ebenfalls abklemmen. Man kann sie einfach durch 6 * 1A/400V und 2 * 15A/100V Silizium-Dioden ersetzen, so wie das in späteren Versionen auch schon ab Werk geschehen ist. Es gibt auch einen Mod, der im TekWiki beschrieben ist. Zusätzliche Widerstände wie häufig empfehlenswert, um den geringeren Spannungsabfall an den Silizium-Dioden auszugleichen, sind nicht vorgesehen.
Der obere der Selenblöcke liefert bei 2 * 15 V den Strom für den Step-Amplifier und ist u.A. an die vier parallelen 2000 uF Siebeklos angeschlossen. Da der Strom hier je nach Einstellung sowieso von wenig bis zu 5A betragen darf, ist ein geringer Innenwiderstand des Gleichrichters eher gewünscht.
Der untere Selenblock versorgt den stabilisierten 100V Pfad. Da drauf "gestapelt" kommen dann noch eine stabilisierte Versorgungsspannung von 300V und eine unstabilisierte von 400V. Vielleicht liegen die 400V am Ende etwas höher? Der Mod sieht jedenfalls auch hier keine Widerstände zu den Dioden vor.
Das Tolle ist, dass ich die beiden Selenblöcke für die Optik inklusive Anschlussdrähte einfach komplett drin lassen kann. Denn die Drähte führen sowieso unter das Chassis. Dort überlege ich, zwischen dem großen Trafo und dem Bereich der Hochspannungserzeugung einen kleinen Kühlkörper für die beiden 15A Dioden hin zu setzen. Dazu eine kleine Platine mit den restlichen Dioden sowie zwei 5A-Sicherungen, die auch im Mod vorgesehen waren. Die sollen bei Überlastung die Trafowicklung schützen.
Die komplette Verdrahtung kann also unsichtbar unter dem Chassis geschehen und alles andere bleibt unverändert. Lediglich den 2 * 20uF Hochvolt Becherelko oben im Step-Generator werde ich elektrisch durch zwei neue Elkos ersetzen, die ich dort "sichtbar" über die Lötleisten anbringen werde. Allerdings ist da auch mehr als ausreichend Platz und optisch stören sie ebenfalls nicht.
Wie schon besprochen werde ich alle Papier- Kondensatoren (PTM, Bumble Bee) durch Folienkondensatoren ersetzen. Der quer über dem HV Trafo soll laut Plan 1nF haben. Wenn ich das Gelb-Violett-Orange mal altersbedingt wohlwollend als Braun-Schwarz-Orange betrachte, komme ich aber auf 10nF. Soll das etwa mal Rot gewesen sein? Ausgelötet und nachgemessen habe ich den noch nicht. Das werde ich wohl sehr vorsichtig machen müssen, wegen der kaum sichtbaren Anschlussdrähte des HV Trafos. Hoffentlich ist die Messung bei dem alten Teil noch aussagefähig, denn experimentieren würde ich an der Stelle nicht so gerne.
Jedenfalls erscheint mir das alles machbar mit den Mitteln, die ich hier habe. Es ließe sich, was die Elkos und die Dioden betrifft, sogar alles wieder rückstandsfrei entfernen und in den alten Zustand versetzen.
Eure Gedanken und Tipps dazu sind jedenfalls sehr willkommen und wie im Post vorher schon gesagt, auch Empfehlungen für Ersatztypen und Bezugsquellen.
Viele Grüße
Wusel
Zuletzt geändert von Wusel am 29 Mai 2021, 19:21, insgesamt 7-mal geändert.
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Aufgrund ihre Grösse ist es definitiv 10nF 600V Bumblebee. Ist ihre andere Ende zu Masse geschaltet ? (laut "neuere' Manual sollte es 47nF sein, der Anodespannung für HV Schaltung siebt)
1nF Bumblebee findest du neben HV Trafo und da kannst du dann ihre Rot-Ton vergleichen. Mir sieht es wirklich nach (gealterte) orange aus.
Zu beschaffung von Kondensator, fragst du ruhig mich an, ich könnte ein bisschen für dich neue bis gute gebrauchte axiale Kondensator überlassen. (Ich habe auch HV Kondensator vorrätig)
Zu Elko: einfach einschalten und checken, wenn es nicht warm wird und jedoch 0 Siebwirkung aufweist: alte Elko drin lassen und unten mit neue Elko anlöten. Ich habe aufjedensfalls so mit 567 gemacht. Nur so wird Orginalsubstanz wenig angefasst.
Grüss
Matt
1nF Bumblebee findest du neben HV Trafo und da kannst du dann ihre Rot-Ton vergleichen. Mir sieht es wirklich nach (gealterte) orange aus.
Zu beschaffung von Kondensator, fragst du ruhig mich an, ich könnte ein bisschen für dich neue bis gute gebrauchte axiale Kondensator überlassen. (Ich habe auch HV Kondensator vorrätig)
Zu Elko: einfach einschalten und checken, wenn es nicht warm wird und jedoch 0 Siebwirkung aufweist: alte Elko drin lassen und unten mit neue Elko anlöten. Ich habe aufjedensfalls so mit 567 gemacht. Nur so wird Orginalsubstanz wenig angefasst.
Grüss
Matt
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Matt,
danke für das Angebot mit den Kondensatoren. Ich werde wahrscheinlich sowieso einige Sachen bestellen müssen und falls ich nichts Passendes finden kann, komme ich gerne drauf zurück.
Den fraglichen Kondensator habe ich als C809 vermutet, da der links am Lötpunkt direkt am senkrecht darunter montierten 1k5 hängt und parallel zur Wicklung angeschlossen ist. Das blau-weiße Kabel rechts sollte zur Anode führen. Den 47nF vermute ich eher links zwischen den Lötleisten. Aber ich werde es nochmals nachmessen.
Verglichen mit den Farben der anderen alten Dinger bekomme ich den Ring jedoch beim besten Willen nicht auf Rot umgebogen.
Mein Gerät ist allerdings recht alt. Könne eines der Ersten gewesen sein. Die Serviceunterlagen die ich habe, gelten für neuere Versionen. Aber ein Faktor 10 (oder 47) für eine Abweichung vom Plan an der Stelle erscheint mir doch etwas viel.
Viele Grüße
Wusel.
danke für das Angebot mit den Kondensatoren. Ich werde wahrscheinlich sowieso einige Sachen bestellen müssen und falls ich nichts Passendes finden kann, komme ich gerne drauf zurück.
Den fraglichen Kondensator habe ich als C809 vermutet, da der links am Lötpunkt direkt am senkrecht darunter montierten 1k5 hängt und parallel zur Wicklung angeschlossen ist. Das blau-weiße Kabel rechts sollte zur Anode führen. Den 47nF vermute ich eher links zwischen den Lötleisten. Aber ich werde es nochmals nachmessen.
Verglichen mit den Farben der anderen alten Dinger bekomme ich den Ring jedoch beim besten Willen nicht auf Rot umgebogen.
Mein Gerät ist allerdings recht alt. Könne eines der Ersten gewesen sein. Die Serviceunterlagen die ich habe, gelten für neuere Versionen. Aber ein Faktor 10 (oder 47) für eine Abweichung vom Plan an der Stelle erscheint mir doch etwas viel.
Viele Grüße
Wusel.
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Der c809 ist der resonanz c, 1nF
Alte Tek machen den sehr gerne kaputt. Zu ersetzen durch 1nF mind. 1000V wickel C
Alte Tek machen den sehr gerne kaputt. Zu ersetzen durch 1nF mind. 1000V wickel C
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Das passende Lötzinn ist bei den Tektronix Geräten der Röhrenära oft auf einer kleinen Rolle mit enthalten.