Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Zusammen,
mir ist ungeplant dieser Transistor-Griller zugelaufen. Ich kannte ihn bisher nicht, aber mir war klar, dass ich ihn mitnehmen werde. Es gibt zwar schon einen Faden dazu, aber da der schon älter ist dachte ich, dass ich hier zum Einstand mal einen neuen aufmache.
Das ist mein erstes Tek und meine Fachkenntnis glänzt vor allem dadurch, dass ich die Finger von Dingen lasse, von denen ich keine Ahnung habe. Daher hoffe ich hier auf Austausch und bin für Ratschläge und Tipps offen. Sammeln will ich aber nicht. Der Sinn liegt für mich eher in der Beschäftigung damit.
Ich kann leider nicht abschätzen, ob die CRT noch in Ordnung ist. Insofern ist es ein Risikoerwerb. Aber nach dem ersten Entstauben scheint alles in einem guten Zustand zu sein. Zumindest optisch - denn außer, dass Netzkabel und Lüftergitter sowie zwei Schrauben fehlen, ist alles dabei. Keine Korrosion durch ausgelaufene Elkos, keine verkohlten Widerstände und keine Kondensatoren mit dicken Backen.
Ob das vom elektrischen Standpunkt aus gesehen alles genauso toll ist, ist natürlich eine ganz andere Sache. Man könnte versucht sein, das Ding einfach mal unter Strom zu setzen. Aber keine Bange, das lasse ich erst mal. Das Teil war mindestens 6 Jahre, wenn nicht sehr viel länger nicht mehr in Betrieb.
Das Gehäuse hat noch die grüne Farbe, die ist anscheinend nicht so einfach zu reinigen. Habe mal an Backofenspray gedacht, bin aber unsicher, da das Aluminium angreifen soll.
Das Gerät hat noch Selen-Gleichrichter, die werde ich wohl abklemmen und Silizium-Dioden einbauen. Zumindest gibt es da einen Mod. laut Tek-Wiki. Außerdem wimmelt es von "Black Beauty / Bumble Bee" Ölpapierkondensatoren. Hab' gegoogelt, dass Audio-Freaks da heiß drauf sein sollen. Sieht so aus als könnte ich die Gammel Dinger bei Ebay einstellen und dadurch den Gesamterwerbspreis wieder raus holen. Was man nicht alles lernt, wenn man sich so ein Ding in die Bude holt.
Allerdings gruselt mir vor noch den ganzen Becher-Elkos. Neu formieren und wenn ja, wie am Besten - oder lieber gleich raus? Ich stehe ja da drauf, die größeren Teile für die Optik mechanisch drin zu lassen und nur elektrisch etwas Neues daneben zu setzen wenn es nicht anders geht. Für die Elkos wäre immerhin im "Untergeschoss" zwischen Chassis und Boden unauffällig Platz.
Wenn mich jemand dem Gerät zuliebe an seinen Erfahrungen teilhaben lässt, bin ich sehr froh. Ich stelle auch ein Bild ein, wenn irgendwann mal was auf dem Schirm zu sehen sein sollte.
Hier sind aber erst mal ein paar Bilder für einen ersten Eindruck:
Viele Grüße
Wusel
mir ist ungeplant dieser Transistor-Griller zugelaufen. Ich kannte ihn bisher nicht, aber mir war klar, dass ich ihn mitnehmen werde. Es gibt zwar schon einen Faden dazu, aber da der schon älter ist dachte ich, dass ich hier zum Einstand mal einen neuen aufmache.
Das ist mein erstes Tek und meine Fachkenntnis glänzt vor allem dadurch, dass ich die Finger von Dingen lasse, von denen ich keine Ahnung habe. Daher hoffe ich hier auf Austausch und bin für Ratschläge und Tipps offen. Sammeln will ich aber nicht. Der Sinn liegt für mich eher in der Beschäftigung damit.
Ich kann leider nicht abschätzen, ob die CRT noch in Ordnung ist. Insofern ist es ein Risikoerwerb. Aber nach dem ersten Entstauben scheint alles in einem guten Zustand zu sein. Zumindest optisch - denn außer, dass Netzkabel und Lüftergitter sowie zwei Schrauben fehlen, ist alles dabei. Keine Korrosion durch ausgelaufene Elkos, keine verkohlten Widerstände und keine Kondensatoren mit dicken Backen.
Ob das vom elektrischen Standpunkt aus gesehen alles genauso toll ist, ist natürlich eine ganz andere Sache. Man könnte versucht sein, das Ding einfach mal unter Strom zu setzen. Aber keine Bange, das lasse ich erst mal. Das Teil war mindestens 6 Jahre, wenn nicht sehr viel länger nicht mehr in Betrieb.
Das Gehäuse hat noch die grüne Farbe, die ist anscheinend nicht so einfach zu reinigen. Habe mal an Backofenspray gedacht, bin aber unsicher, da das Aluminium angreifen soll.
Das Gerät hat noch Selen-Gleichrichter, die werde ich wohl abklemmen und Silizium-Dioden einbauen. Zumindest gibt es da einen Mod. laut Tek-Wiki. Außerdem wimmelt es von "Black Beauty / Bumble Bee" Ölpapierkondensatoren. Hab' gegoogelt, dass Audio-Freaks da heiß drauf sein sollen. Sieht so aus als könnte ich die Gammel Dinger bei Ebay einstellen und dadurch den Gesamterwerbspreis wieder raus holen. Was man nicht alles lernt, wenn man sich so ein Ding in die Bude holt.
Allerdings gruselt mir vor noch den ganzen Becher-Elkos. Neu formieren und wenn ja, wie am Besten - oder lieber gleich raus? Ich stehe ja da drauf, die größeren Teile für die Optik mechanisch drin zu lassen und nur elektrisch etwas Neues daneben zu setzen wenn es nicht anders geht. Für die Elkos wäre immerhin im "Untergeschoss" zwischen Chassis und Boden unauffällig Platz.
Wenn mich jemand dem Gerät zuliebe an seinen Erfahrungen teilhaben lässt, bin ich sehr froh. Ich stelle auch ein Bild ein, wenn irgendwann mal was auf dem Schirm zu sehen sein sollte.
Hier sind aber erst mal ein paar Bilder für einen ersten Eindruck:
Viele Grüße
Wusel
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Moin
Da Forum wieder läuft, danke Martin , gibt neue Beiträge von dir.
Auch Kondensator mit gelbe Schrift ist Bumblebee. Vorallem 22nF 400/600V Kondensator bringt Kohle.
Es ist mittweile ratsam, den ganze zu erneuern. Aber sonst sieht sehr gut mit Stubstanz aus.
Selen-Gleichrichter: kontrollieren bzw. direkt ersetzen, wie du schon angemerkt hast.
Du kannst den per Stelltrafo hochfahren und auf Strom beobachten. Allgemein ist Sprague Hochvolt-Elko relativ problemlos. Ich müsste zugeben, dass ich immer direkt und hart einschalten. Nur 1mal hat es mit zu hohe Leckstrom gemeldet (das war beim Tek 517A )
Aber ich rechnete hier fast 100% sicher: Niedrigsspannungselko ist tot. (2000µF (?) Dose )
Grüss
Matt
Da Forum wieder läuft, danke Martin , gibt neue Beiträge von dir.
Auch Kondensator mit gelbe Schrift ist Bumblebee. Vorallem 22nF 400/600V Kondensator bringt Kohle.
Es ist mittweile ratsam, den ganze zu erneuern. Aber sonst sieht sehr gut mit Stubstanz aus.
Selen-Gleichrichter: kontrollieren bzw. direkt ersetzen, wie du schon angemerkt hast.
Du kannst den per Stelltrafo hochfahren und auf Strom beobachten. Allgemein ist Sprague Hochvolt-Elko relativ problemlos. Ich müsste zugeben, dass ich immer direkt und hart einschalten. Nur 1mal hat es mit zu hohe Leckstrom gemeldet (das war beim Tek 517A )
Aber ich rechnete hier fast 100% sicher: Niedrigsspannungselko ist tot. (2000µF (?) Dose )
Grüss
Matt
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
willkommen bei uns, damit bist du hier richtig, von dem Gerät gibts im Wellenkino ein Nest.
Die Elkos waren damals richtig gut, Tek bestand auf Qualitätsteilen. Deswegen sind von denen auch heute noch die meisten dicht und munter.
Am besten fängst du an mit Reinigung. Trafos, und ganz besonders der Hochspannungstrafo, dürfen nicht feucht werden. Alles andere kann man mit etwas Fensterreiniger zum alten Glanz verhelfen, das gilt auch für die Bauteile und Lötleisten.
Anschließend erfolgt eine penible Sichtkontrolle auf Schäden, insbesondere angekokelte Teile, feine Risse usw.
Hat er alles bestanden gehts an den Strom. Was hast du an Messgeräten dafür verfügbar?
Vom Tek 575 gabs 2 Varianten. Der 575 mit "Option 122c" konnte bis 400 Volt, der normale bis 200 Volt.
Wir sehen hier den normalen.
Die Elkos waren damals richtig gut, Tek bestand auf Qualitätsteilen. Deswegen sind von denen auch heute noch die meisten dicht und munter.
Am besten fängst du an mit Reinigung. Trafos, und ganz besonders der Hochspannungstrafo, dürfen nicht feucht werden. Alles andere kann man mit etwas Fensterreiniger zum alten Glanz verhelfen, das gilt auch für die Bauteile und Lötleisten.
Anschließend erfolgt eine penible Sichtkontrolle auf Schäden, insbesondere angekokelte Teile, feine Risse usw.
Hat er alles bestanden gehts an den Strom. Was hast du an Messgeräten dafür verfügbar?
Vom Tek 575 gabs 2 Varianten. Der 575 mit "Option 122c" konnte bis 400 Volt, der normale bis 200 Volt.
Wir sehen hier den normalen.
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Matt,
danke für die Hinweise. Ich bin da eher der vorsichtige Typ was das Einschalten betrifft. Allerdings habe ich auch schon dran gedacht denn wenn ich erst nach einer Menge Arbeit feststelle, dass die CRT hin ist, ist das auch nicht so toll. Aber egal, ich will ja auch was zu tun haben. Auch wenn ich am Ende nur gelernt haben sollte, dass ich durch gammelige Kondensatoren reich werden kann.
Der erste Schreck nach Anblick der ganzen Elkos hat sich aber schon etwas gelegt, denn die vier 2000µF / 20V sind alle parallel geschaltet und ich könnte die einfach durch zwei neue dicke ersetzen. Und dass der Sprague Hochvolt Elko hoffen lässt, ist schon mal gut.
Viele Grüße
Wusel
danke für die Hinweise. Ich bin da eher der vorsichtige Typ was das Einschalten betrifft. Allerdings habe ich auch schon dran gedacht denn wenn ich erst nach einer Menge Arbeit feststelle, dass die CRT hin ist, ist das auch nicht so toll. Aber egal, ich will ja auch was zu tun haben. Auch wenn ich am Ende nur gelernt haben sollte, dass ich durch gammelige Kondensatoren reich werden kann.
Der erste Schreck nach Anblick der ganzen Elkos hat sich aber schon etwas gelegt, denn die vier 2000µF / 20V sind alle parallel geschaltet und ich könnte die einfach durch zwei neue dicke ersetzen. Und dass der Sprague Hochvolt Elko hoffen lässt, ist schon mal gut.
Viele Grüße
Wusel
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Martin,
danke fürs Willkommen. Mir imponiert bei diesen Geräten auch die Herstellungsqualität. Hab' mich als erstes nach dem Entstauben an die Reinigung der Knöpfe gemacht. Selbst die kleinen schwarzen Nippel der Taster sind abschraubbar.
Hab bisher noch keine der Röhren raus gezogen. Die sitzen irgendwie deutlich fester als ich das von Opas Dampfradio gewohnt bin. Sichtbare Schäden habe ich bisher gar keine gesehen.
Habe zum Glück einen starken Stelltrenntrafo hier. Und zwei 20 MHz Hameg (204-2 und 205-3) sowie ein paar Multimeter. Eine Hochspannungsquelle mit Strombegrenzung ist für Formierungsversuche im Aufbau. Aber bei den 2000 µF Dingern reicht wohl auch ein einfaches Labornetzteil. Tendiere trotzdem eher zum Ersetzen.
Viele Grüße
Wusel
danke fürs Willkommen. Mir imponiert bei diesen Geräten auch die Herstellungsqualität. Hab' mich als erstes nach dem Entstauben an die Reinigung der Knöpfe gemacht. Selbst die kleinen schwarzen Nippel der Taster sind abschraubbar.
Hab bisher noch keine der Röhren raus gezogen. Die sitzen irgendwie deutlich fester als ich das von Opas Dampfradio gewohnt bin. Sichtbare Schäden habe ich bisher gar keine gesehen.
Habe zum Glück einen starken Stelltrenntrafo hier. Und zwei 20 MHz Hameg (204-2 und 205-3) sowie ein paar Multimeter. Eine Hochspannungsquelle mit Strombegrenzung ist für Formierungsversuche im Aufbau. Aber bei den 2000 µF Dingern reicht wohl auch ein einfaches Labornetzteil. Tendiere trotzdem eher zum Ersetzen.
Viele Grüße
Wusel
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
zum Gehäusewaschen hab ich ne Anleitung: https://www.wellenkino.de/cleaning/
die Knöpfe mach ich immer mit Glasreiniger und einer alten Zahnbürste sauber. Spülmaschine tuts genauso.
Sollte wirklich die CRT hin sein, das ist bei denen extrem selten, da finden wir auchnoch was für.
die Knöpfe mach ich immer mit Glasreiniger und einer alten Zahnbürste sauber. Spülmaschine tuts genauso.
Sollte wirklich die CRT hin sein, das ist bei denen extrem selten, da finden wir auchnoch was für.
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Das Zeug kaufe ich ja nicht mehr, nachdem mir ein professioneller Fensterputzer gepetzt hat, dass man für Fenster warmes Wasser und einen Tropfen Spüli nimmt. Ich versuche aber mal so eine feine Drahtbürste aufzutreiben. Weiß noch nicht wo. Danach gehe ich zum Edeka. Zahnbürsten hätte ich genug.Martin hat geschrieben: ↑22 Nov 2020, 14:36 zum Gehäusewaschen hab ich ne Anleitung: https://www.wellenkino.de/cleaning/
Das wäre super. Danke! Hoffe aber, sie ist ok. Raus geholt zur Inspektion habe ich sie noch nicht und würde sowieso erst mal einen Einschaltversuch (vielleicht ohne Hochspannung falls nötig) machen.
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Ich habe paar T533P2 CRT, der nach kleine Modifikation in 575 einwandfrei nutzen lässt.. daher keine Sorge.
Aufpassen, du hast ältere mit helltürkise Kräusellack statt Tekblaue Blech mit Profile
Grüss
matt
Aufpassen, du hast ältere mit helltürkise Kräusellack statt Tekblaue Blech mit Profile
Grüss
matt
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hätte nicht gedacht, dass es da noch Ersatz gibt. Freut mich, wenn ich weiß wo ich im Notfall etwas bekommen kann.
Hab' schon beim vorsichtigen Reinigen mit Wasser und etwas Seife gemerkt, dass sich das Wasser leicht grün färbt. Vermute daher auch, dass der Lack weniger robust ist als der blaue. Daher habe ich auch noch nicht versucht, die härteren Verschmutzungen zu entfernen. Allerdings ist es jetzt äußerlich auch nicht unerträglich dreckig. Ist also eher ein kosmetisches Problem.
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- Beiträge: 22
- Registriert: 09 Dez 2018, 21:28
Re: Transistor-Griller (Tektronix 575) II
Hallo Wusel,
auch ich bin vor Jahren durch ein 575 zu diesem Forum gekommen.
Bei meinem 575 war als Hauptfehler der Netztrafo defekt, ich habe einen neuen wickeln lassen und das Gerät (ein Mod. 122C) komplett restauriert - der entsprechende Thread sollte im Forumsarchiv zu finden sein.
Ich benutze meinen 575 relativ regelmässig, kein Transistor und keine Diode, die in einem Gerät suspekt sind oder eingebaut werden sollen, entgeht einem Test mit dem 575.
Mein 575 ist ein sehr ähnliches Baujahr wie deiner, blauer Kräusellack und die Griffleiste ist verchromt, ich schätze ihn auf BJ 1958/59, deiner ist evtl. etwas älter - dass schliesse ich aus der Form (sechskant) der Binding Posts.
Hier mal in Kurzform meine Erfahrungen von damals:
Alle Bumble Bees (es waren viele) hatten eklatant zu hohen Leckstrom und wurden gegen Folientypen (Röderstein MKT 1813) ausgewechselt - ohne das wäre das Netzteil und der Treppengenerator nicht gelaufen.
Das HV-Netzteil lief ebenfalls nicht, nach wechseln aller Black Beauties mit gelber Schrift (gegen Vishay 6kV-Keramiktypen) war die HV dann da.
Es verblieb nur ein Original Kondensator im Gerät: der Polystyrol-Typ in der Miller-Stufe des Treppengenerators, dieser hatte einwandfrei Messwerte, wie neu.
Bei den Elkos war einer ausgelaufen, und einer lag hinter einer defekten Gleichrichterröhre - nur diese beiden habe ich ersetzt, ansonsten läuft das Gerät bis heute mit den Original-Elkos, auch den 4x 2000uF.
Selen-Gleichrichter habe ich - allerdings im Zuge des Trafoumbaus - gegen Silizium ersetzt.
Bei den Röhren waren beide Gleichrichterröhren defekt, ansonsten läuft das Gerät mit den Röhren wie ich es bekommen habe, CRT war in Ordnung und ist bis heute ausreichend hell.
Übringens hätte ich bei Bedarf noch eine Original CRT zum Abgeben zur Verfügung, diese ist leider müde, man muss im eingebautem Zustand die Helligkeit stets voll aufdrehen, um einigermassen was zu sehen.
Weitere Empfehlungen:
Widerstände (Kohlemassetypen) sollten nachgemessen werden..
Zum löten verbleites Lötzinn mit mindestens 2% Silberanteil verwenden, kein bleifreies und kein Lötzinn mit Kupferanteil.
Bei Bedarf gehe ich gerne noch weiter in Detail, einfach nachfragen.
Stefan
auch ich bin vor Jahren durch ein 575 zu diesem Forum gekommen.
Bei meinem 575 war als Hauptfehler der Netztrafo defekt, ich habe einen neuen wickeln lassen und das Gerät (ein Mod. 122C) komplett restauriert - der entsprechende Thread sollte im Forumsarchiv zu finden sein.
Ich benutze meinen 575 relativ regelmässig, kein Transistor und keine Diode, die in einem Gerät suspekt sind oder eingebaut werden sollen, entgeht einem Test mit dem 575.
Mein 575 ist ein sehr ähnliches Baujahr wie deiner, blauer Kräusellack und die Griffleiste ist verchromt, ich schätze ihn auf BJ 1958/59, deiner ist evtl. etwas älter - dass schliesse ich aus der Form (sechskant) der Binding Posts.
Hier mal in Kurzform meine Erfahrungen von damals:
Alle Bumble Bees (es waren viele) hatten eklatant zu hohen Leckstrom und wurden gegen Folientypen (Röderstein MKT 1813) ausgewechselt - ohne das wäre das Netzteil und der Treppengenerator nicht gelaufen.
Das HV-Netzteil lief ebenfalls nicht, nach wechseln aller Black Beauties mit gelber Schrift (gegen Vishay 6kV-Keramiktypen) war die HV dann da.
Es verblieb nur ein Original Kondensator im Gerät: der Polystyrol-Typ in der Miller-Stufe des Treppengenerators, dieser hatte einwandfrei Messwerte, wie neu.
Bei den Elkos war einer ausgelaufen, und einer lag hinter einer defekten Gleichrichterröhre - nur diese beiden habe ich ersetzt, ansonsten läuft das Gerät bis heute mit den Original-Elkos, auch den 4x 2000uF.
Selen-Gleichrichter habe ich - allerdings im Zuge des Trafoumbaus - gegen Silizium ersetzt.
Bei den Röhren waren beide Gleichrichterröhren defekt, ansonsten läuft das Gerät mit den Röhren wie ich es bekommen habe, CRT war in Ordnung und ist bis heute ausreichend hell.
Übringens hätte ich bei Bedarf noch eine Original CRT zum Abgeben zur Verfügung, diese ist leider müde, man muss im eingebautem Zustand die Helligkeit stets voll aufdrehen, um einigermassen was zu sehen.
Weitere Empfehlungen:
Widerstände (Kohlemassetypen) sollten nachgemessen werden..
Zum löten verbleites Lötzinn mit mindestens 2% Silberanteil verwenden, kein bleifreies und kein Lötzinn mit Kupferanteil.
Bei Bedarf gehe ich gerne noch weiter in Detail, einfach nachfragen.
Stefan