Messkopfreparatur, suche Epromdaten für einen Rohde und Schwarz URV5 Z4
Verfasst: 06 Nov 2022, 10:33
Hallo zusammen,
Zunächst kurz zur Vorgeschichte:
Bereits vor einigen Jahren habe ich für ein paar wenige Euro einen vollständig zerstörten Rhode und Schwarz Durchgangsmesskopf (URV5 -Z4 100V 100kHz...2Ghz) ersteigert.
Das Gerät besteht aus dem eigentlichen Messkopf und der Anschlussbox am anderen Ende der Leitung. In dieser Box befindet sich das Eprom mit den Abgleichdaten und noch drei CMOS ICs, welche die Verbindung zwischen dem Messgerät (in meinem Fall ein R&S URY) und dem Eprom herstellen. Sie wandeln die parallel anliegenden Daten des Eproms in einen seriellen Datenstrom um, welcher vom Messgerät ausgelesen und verarbeitet wird.
Die Daten im Eprom sind individuell für jeden Kopf erstellt und beinhalten die temperatur und frequenzabhängigen Korrekturwerte.
(Marc, der hier ja auch mitliest, hat vor Jahren auf amplifier.cd einen Reparaturbericht zu dieser Box geschrieben. Mit der Beschreibung eines URY Gerätes gibt es dort von mir auch eine Beschreibung der Durchgangsköpfe.)
Der angebotene Kopf war zurecht als Totalschaden angeboten. Was damit passiert ist weiß ich nicht, ich vermute aber der hing an einer Antenne, welche von einem Blitz getroffen wurde. Das Ergebnis davon war, dass alle Bauteile in der Anschlussbox zerstört wurden. An der metallisierten Innenseite der Kunststoffbox waren noch die Spuren einer gewaltigen Entladung zu sehen.
Zerstört war selbstverstverständlich auch das Eprom. Da konnte man durch das Sichtfenster sehen, wie die Bondingdrähte zerschmolzen in der Luft herumhingen. Über eine Datenrettung musste man sich da keine weiteren Gedanken machen. Auch der aktive Temperatursensor im Kopf (ein LM 335H) war defekt.
Nun ja, vielleicht kann man ja irgendwelche Teile verwerten, war der erste Gedanke.
Aber dann gab es doch eine Überaschung, mit der ich nicht gerechnet hätte: Die beiden Sensordioden, nicht auf dem freien Markt erhältliche Spezialdioden von Siemens, waren noch in Ordnung! Der eigentliche Kopf war also noch funktionsfähig. Eine Rettung war damit tatsächlich noch im Bereich des Möglichen. Das Ersetzen der defekten Bauteile war kein Problem, das war sogar alles vorhanden.
Eine Rettung dieses Kopfes lohnt sich wirklich. Die 10V Variante dieser Durchgangsköpfe findet man immer wieder mal auf eBay, die 100V Variante ist aber sehr selten und teuer.
So, aber nun (endlich) zum Problem:
Der Inhalt des Eproms.
Um den reparierten Kopf zu testen habe ich das Eprom eines Z2 Kopfes kopiert, das ist die 10V Ausführung.
Damit funktionierte er grundsätzlich. Der angezeigte Betrag war um den Faktor 10 falsch. Das ist klar, denn das Messgerät bekommt einen falschen Teilungsfaktor mitgeteilt. Aber die Werte stimmten und lagen sogar überwiegend innerhalb der Toleranzen, was ich so jetzt nicht erwartet hätte.
Frage: Hat jemand einen Z4 (100V) Kopf und kann er mir den Inhalt des Eproms in hex oder bin Format zukommen lassen?
Und ja, mir ist völlig klar, dass dieser Inhalt nicht für meinen Kopf erstellt wurde, er wird seine Spezifikationen nicht vollständig einhalten und ungenauer sein. Das weiß ich, das wird auf einem Aufkleber des Messkopfes stehen und das ist mir egal. Eine Kalibrierung bei einem kommerziellen Anbieter steht nicht zur Debatte, das steht kostenmäsig in keinem Verhältnis zum Restwert des Kopfes.
Mit dem kopierten Eprom Inhalt kann ich den Kopf aber wenigstens retten und mit eingeschränkter Genauigkeit wieder verwenden.
Gruß
Karlheinz
Zunächst kurz zur Vorgeschichte:
Bereits vor einigen Jahren habe ich für ein paar wenige Euro einen vollständig zerstörten Rhode und Schwarz Durchgangsmesskopf (URV5 -Z4 100V 100kHz...2Ghz) ersteigert.
Das Gerät besteht aus dem eigentlichen Messkopf und der Anschlussbox am anderen Ende der Leitung. In dieser Box befindet sich das Eprom mit den Abgleichdaten und noch drei CMOS ICs, welche die Verbindung zwischen dem Messgerät (in meinem Fall ein R&S URY) und dem Eprom herstellen. Sie wandeln die parallel anliegenden Daten des Eproms in einen seriellen Datenstrom um, welcher vom Messgerät ausgelesen und verarbeitet wird.
Die Daten im Eprom sind individuell für jeden Kopf erstellt und beinhalten die temperatur und frequenzabhängigen Korrekturwerte.
(Marc, der hier ja auch mitliest, hat vor Jahren auf amplifier.cd einen Reparaturbericht zu dieser Box geschrieben. Mit der Beschreibung eines URY Gerätes gibt es dort von mir auch eine Beschreibung der Durchgangsköpfe.)
Der angebotene Kopf war zurecht als Totalschaden angeboten. Was damit passiert ist weiß ich nicht, ich vermute aber der hing an einer Antenne, welche von einem Blitz getroffen wurde. Das Ergebnis davon war, dass alle Bauteile in der Anschlussbox zerstört wurden. An der metallisierten Innenseite der Kunststoffbox waren noch die Spuren einer gewaltigen Entladung zu sehen.
Zerstört war selbstverstverständlich auch das Eprom. Da konnte man durch das Sichtfenster sehen, wie die Bondingdrähte zerschmolzen in der Luft herumhingen. Über eine Datenrettung musste man sich da keine weiteren Gedanken machen. Auch der aktive Temperatursensor im Kopf (ein LM 335H) war defekt.
Nun ja, vielleicht kann man ja irgendwelche Teile verwerten, war der erste Gedanke.
Aber dann gab es doch eine Überaschung, mit der ich nicht gerechnet hätte: Die beiden Sensordioden, nicht auf dem freien Markt erhältliche Spezialdioden von Siemens, waren noch in Ordnung! Der eigentliche Kopf war also noch funktionsfähig. Eine Rettung war damit tatsächlich noch im Bereich des Möglichen. Das Ersetzen der defekten Bauteile war kein Problem, das war sogar alles vorhanden.
Eine Rettung dieses Kopfes lohnt sich wirklich. Die 10V Variante dieser Durchgangsköpfe findet man immer wieder mal auf eBay, die 100V Variante ist aber sehr selten und teuer.
So, aber nun (endlich) zum Problem:
Der Inhalt des Eproms.
Um den reparierten Kopf zu testen habe ich das Eprom eines Z2 Kopfes kopiert, das ist die 10V Ausführung.
Damit funktionierte er grundsätzlich. Der angezeigte Betrag war um den Faktor 10 falsch. Das ist klar, denn das Messgerät bekommt einen falschen Teilungsfaktor mitgeteilt. Aber die Werte stimmten und lagen sogar überwiegend innerhalb der Toleranzen, was ich so jetzt nicht erwartet hätte.
Frage: Hat jemand einen Z4 (100V) Kopf und kann er mir den Inhalt des Eproms in hex oder bin Format zukommen lassen?
Und ja, mir ist völlig klar, dass dieser Inhalt nicht für meinen Kopf erstellt wurde, er wird seine Spezifikationen nicht vollständig einhalten und ungenauer sein. Das weiß ich, das wird auf einem Aufkleber des Messkopfes stehen und das ist mir egal. Eine Kalibrierung bei einem kommerziellen Anbieter steht nicht zur Debatte, das steht kostenmäsig in keinem Verhältnis zum Restwert des Kopfes.
Mit dem kopierten Eprom Inhalt kann ich den Kopf aber wenigstens retten und mit eingeschränkter Genauigkeit wieder verwenden.
Gruß
Karlheinz