Schöner Bericht. Ein 1240 wurde mir auch schon mal auf einem Flohmarkt angeboten, praktisch für nichts. Leider komplett ohne Pods. Nach langem inneren Kampf habe ich ihn dann doch nicht genommen, der Platzverbrauch des Gerätes steht für mich leider in keinem Zusammenhang zu der Nutzungshäufigkeit. Seit längerem habe ich statt dessen einen USB LA, mittlerweile auch den LSA1016 Logic Zusatz für mein Siglent Scope, das genügt mir vollkommen. Klar macht so eine Reparatur mehr Spaß, aber der Platzmangel zwingt mich leider immer öfter zu harten Entscheidungengen.
Zum Thema Produktionsfehler:
Auch bei Messgeräten gar nicht so selten.
Was mir spontan einfällt, was ich die letzten 10 Jahre so hatte:
hp 8112A Pulse Generator: Falsche Widerstände bestückt, fehlende Verlötungen an Koaxialkabel.
Tektronix SG504 Leveled Sinus Wave Generator Einschub: SMD Kondensator in der HF Endstufe nur einseitig angelötet. SMD Bauteile wurden zu der Zeit nur in HF Schaltungen eingesetzt und handgelötet. Der Fertigungsfehler hat dazu geführt, dass das Gerät immer wieder mal den Pegel nicht auf Sollwert halten konnte. Nach dem Fehler habe ich Wochen gesucht, da es schwer reproduzierbar war. Zudem war der Kondensator auf einer Leiterplatte, welche sich in einer geschlossenen Blechbüchse befand. Das Öffnen hat genügt, dass er wieder Kontakt hatte. Wegen seiner Unzuverlässigkeit wurde das Gerät vom Vorbesitzer selten genutzt, so dass es beim Kauf in einem hervorragenden Zustand war.
Tektronix PG506 Calibration Generator Einschub: An einem Übertrager war der Kupferlackdraht bei einem Anschluss nur um den Sockeldraht des Spulenkörpers gewickelt, aber nicht verlötet. Folge: Sporadisches Aussetzen der digitalen Deflection Error Anzeige. In der Schaltung waren schon einige Bauteile ersetzt worden, es hat also schon einmal jemand versucht den Fehler zu beseitigen, zum Glück für mich aber vergeblich. Dann wurde das Gerät als "ungetestet und deswegen vorsichtshalber als defekt" angeboten

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Racal Dana 1992 Zähler: Mehrere 100nF Stützkondensatoren auf der Unterseite der Leiterplatte nur einseitig gelötet, das war wohl ein Problem bei der Lötung in der Doppelwelle. Einige fehlende Verbindungen waren bereits im Werk von Hand nachgelötet worden, ein paar wurden aber bei der Inspektion übersehen. War ein Zufallsfund, das Gerät hatte ein ganz anderes Problem (Durch Überspannung abgeschossene Eingänge), die nicht gelöteten Kondensatoren hatten keine im Betrieb bemerkbaren Auswirkung.