Kontron 6006
Verfasst: 24 Apr 2022, 15:47
Hallo zusammen,
vor rund 2 Wochen konnte ich sehr günstig einen Kontron 6006 Frequenzzähler erwerben.
Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dass er funktioniert, aber nachdem ich die Bedienung verstanden hatte, konnte ich ihn tatsächlich dazu bringen, eine korrekte Frequenz anzuzeigen. Ich hatte dabei aber bemerkt, dass die Schiebeschalter an der Frontplatte Kontaktprobleme hatten. Also habe ich die Frontplatte demontiert und bei der Gelegenheit gleich gereinigt, und die Schalter mit Tunerspray eingesprüht. Damit fingen die Probleme an, denn nach dem Zusammenbau ging dann zunächst gar nichts mehr. Das Display war komplett dunkel und auf Tastendrücke wurde auch nicht mehr reagiert. Ich habe zuerst ein anderes Kontaktproblem oder eine kalte Lötstelle vermutet. Also habe ich nochmals die Frontplatte abgeschraubt und auch noch die Stiftleiste, mit der die Display- mit der Hauptplatine verbunden ist, mit Tunerspray behandelt. Wieder zusammengebaut und es hat zunächst auch wieder funktioniert. Aber als ich am nächsten Tag das Gerät eingeschaltet habe, war der gleiche Fehler wieder da.
Daraufhin habe ich mit dem Oszilloskop mal die Signale auf Daten- und Adressbus angeschaut. Sah eigentlich alles OK aus. Um besser an manche Messpunkte zu kommen, habe ich dann das GPIB-Board ausgebaut und siehe da: Display und Tastatur funktionierten wieder, Frequenzmessung leider immer noch nicht. Auch war das Verhalten nicht konsistent, manchmal wurde auf Tastendrücke korrekt reagiert, andermal entweder gar nicht, oder nicht richtig. Einmal ist es auch passiert, dass das Display einige Sekunden nach dem Einschalten plötzlich Amok lief und nur wirre Segmentmuster angezeigt hat, die sich schätzungsweise zehnmal pro Sekunde geändert haben.
Mittlerweile ist meine Diagnose, dass die EPROMs teilweise Datenverlust haben, was bei einem Alter von rund 40 Jahren nicht wirklich überraschend wäre. Jedenfalls kann ich mit meinem Programmiergerät das EPROM vom GPIB-Board zwar auslesen, aber manche Bytes zeigen praktisch bei jedem Lesen einen anderen Inhalt. Das EPROM des Mainboards konnte ich merkwürdigerweise mit dem Programmiergerät gar nicht auslesen, das zeigt immer direkt „Read error“ an. (Wobei mir schleierhaft ist, wie das festgestellt wird. Auch wenn gar kein EPROM eingesteckt ist, wird jedes Byte immer „korrekt“ als FF gelesen.) Ich habe aber auf einem Steckbrett eine kleine Mikrocontrollerschaltung aufgebaut, mit der ich auch dieses EPROM lesen konnte. Um reproduzierbare Daten zu erhalten, musste ich aber das Zugriffstiming deutlich unter die im Datenblatt angegebenen Werte verlangsamen. Aber auch dann scheint mir der Inhalt nicht korrekt zu sein, es gibt mitten im Programm einen großen Bereich, in dem fast alle Bytes auf FF stehen.
Ich habe nun mal die Firma AD-Elektronik angeschrieben, die das Messgerätegeschäft von Kontron übernommen hat und hoffe, dass sie die EPROMs bzw. Images von diesem Gerät noch liefern können. Wenn nicht, werde ich mal in diversen Foren anfragen, ob jemand so ein Gerät besitzt und eventuell die EPROMs auslesen würde.
Wird fortgesetzt, sobald ich neue Erkenntnisse habe.
Gruß,
Bernd
vor rund 2 Wochen konnte ich sehr günstig einen Kontron 6006 Frequenzzähler erwerben.
Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dass er funktioniert, aber nachdem ich die Bedienung verstanden hatte, konnte ich ihn tatsächlich dazu bringen, eine korrekte Frequenz anzuzeigen. Ich hatte dabei aber bemerkt, dass die Schiebeschalter an der Frontplatte Kontaktprobleme hatten. Also habe ich die Frontplatte demontiert und bei der Gelegenheit gleich gereinigt, und die Schalter mit Tunerspray eingesprüht. Damit fingen die Probleme an, denn nach dem Zusammenbau ging dann zunächst gar nichts mehr. Das Display war komplett dunkel und auf Tastendrücke wurde auch nicht mehr reagiert. Ich habe zuerst ein anderes Kontaktproblem oder eine kalte Lötstelle vermutet. Also habe ich nochmals die Frontplatte abgeschraubt und auch noch die Stiftleiste, mit der die Display- mit der Hauptplatine verbunden ist, mit Tunerspray behandelt. Wieder zusammengebaut und es hat zunächst auch wieder funktioniert. Aber als ich am nächsten Tag das Gerät eingeschaltet habe, war der gleiche Fehler wieder da.
Daraufhin habe ich mit dem Oszilloskop mal die Signale auf Daten- und Adressbus angeschaut. Sah eigentlich alles OK aus. Um besser an manche Messpunkte zu kommen, habe ich dann das GPIB-Board ausgebaut und siehe da: Display und Tastatur funktionierten wieder, Frequenzmessung leider immer noch nicht. Auch war das Verhalten nicht konsistent, manchmal wurde auf Tastendrücke korrekt reagiert, andermal entweder gar nicht, oder nicht richtig. Einmal ist es auch passiert, dass das Display einige Sekunden nach dem Einschalten plötzlich Amok lief und nur wirre Segmentmuster angezeigt hat, die sich schätzungsweise zehnmal pro Sekunde geändert haben.
Mittlerweile ist meine Diagnose, dass die EPROMs teilweise Datenverlust haben, was bei einem Alter von rund 40 Jahren nicht wirklich überraschend wäre. Jedenfalls kann ich mit meinem Programmiergerät das EPROM vom GPIB-Board zwar auslesen, aber manche Bytes zeigen praktisch bei jedem Lesen einen anderen Inhalt. Das EPROM des Mainboards konnte ich merkwürdigerweise mit dem Programmiergerät gar nicht auslesen, das zeigt immer direkt „Read error“ an. (Wobei mir schleierhaft ist, wie das festgestellt wird. Auch wenn gar kein EPROM eingesteckt ist, wird jedes Byte immer „korrekt“ als FF gelesen.) Ich habe aber auf einem Steckbrett eine kleine Mikrocontrollerschaltung aufgebaut, mit der ich auch dieses EPROM lesen konnte. Um reproduzierbare Daten zu erhalten, musste ich aber das Zugriffstiming deutlich unter die im Datenblatt angegebenen Werte verlangsamen. Aber auch dann scheint mir der Inhalt nicht korrekt zu sein, es gibt mitten im Programm einen großen Bereich, in dem fast alle Bytes auf FF stehen.
Ich habe nun mal die Firma AD-Elektronik angeschrieben, die das Messgerätegeschäft von Kontron übernommen hat und hoffe, dass sie die EPROMs bzw. Images von diesem Gerät noch liefern können. Wenn nicht, werde ich mal in diversen Foren anfragen, ob jemand so ein Gerät besitzt und eventuell die EPROMs auslesen würde.
Wird fortgesetzt, sobald ich neue Erkenntnisse habe.
Gruß,
Bernd