So nach der ganzen UPGR-Meßorgie, hier eine kurze Zusammenfassung der Messergebnisse:
Die Spezifikationen für dieses ca. 50 Jahre alte Gerät werden überwiegend mit gutem
Abstand eingehalten.
Die wenigen Abweichungen von der Spezifikation betreffen folgendes:
1.) Elektrischer Nullpunkt für das externe Filter (Soll +-1,0 mV, Ist +1,1 mV)
und das Geräuschspannungsfilter (Soll +- 1,0 mV, Ist +3,0 mV)
2.) Fremdspannungsfilter bei 89,6 kHz (Soll -36 dB +0,5 -unendlich, Ist -29,5 dB)
3.) Aussteuerungskontrolle vor dem Meßgleichrichter (Soll 1,3 V, Ist 1,4 V).
Nicht gemessen wurde
1.) die Bereichsumschaltung bei 30 V, da keiner meiner Signalgeneratoren 30 V liefert.
2.) der Scheitelfaktor, da mir kein thermischer Leistungsmesser für diese Messung
zur Verfügung steht.
3.) die Aussteuerungskontrolle vor den Filtern. Da verstehe ich die Beschreibung nicht.
4.) die Spannungsfestigkeit und die Störspannung zwischen Null und Gerätegehäuse.
Habe, obwohl mir ein Isolationsmessgerät zur Verfügung steht, darauf verzichtet,
um das Gerät nicht versehentlich zu beschädigen.
Inzwischen meine ich, dass der erhebliche Schaden an diesem Gerät im Zuge einer
Spannungsfestigkeitsmessung durch eine falsche Verschaltung hervorgerufen wurde.
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In Anbetracht der geringfügigen Abweichungen und der Tatsache, dass die zulässigen
Toleranzbereiche meistens bei weitem nicht ausgenutzt werden, werde ich die
Kalibrierung wohl so lassen wie sie ist.
Insbesondere die aufwändigen Messungen zur Ballistik des Anzeigeinstruments
waren mir sehr wichtig, um sicherzustellen, dass das Anzeigeinstrument keinen
mechanischen Schaden genommen hat. Alles gut hier.
Das einzige was mir an diesem Gerät nach intensiver Nutzung nicht gefällt, ist der
niedrig gepegelte AC-Ausgang mit dem Referenzpegel bei -20 dBu und dem
Signal/Rauschverhältnis von ca. 40 dB. Ansonsten gibt es,
was den Gebrauchsnutzen angeht, absolut nichts zu meckern.
Ach so: Erstklassisch blamiert habe ich mich auch.
Und zwar mit dem
NAB-Filter Eigengewächs:
Käschtle solo auf dem Messtisch alles OK.
Am UPGR als externes Filter angeschlossen. 1 kHz 0dB eingestellt: Alle Werte grob
daneben. Gute 2-5 dB! Wattn sch… bzw. wat is los?
Dann dämmert es. Der
Ausgang zum externen Filter hat einen Ausgangswiderstand von 600 Ohm. Und meine
Filterschaltung war zu niederohmig. Bei mir ist immer alles niederohnig wegen der
Rauscherei. Also die Bastelkiste gestürmt und neue Schaltung aufgebaut mit
Rs x10 und Cs :10. Bingo: 31,5 bis 20 kHz +0,3/-0,2 dB. Also meist 1/10 der zulässigen
Toleranz. Passt somit zu den UPGS specs. Cs wurden auf 1% ausgemessen und Rs
waren nicht weiter selektierte 1%ter.
Was noch zu tun bleibt:
1.) Vielleicht dem elektrischen Nullpunkt Geräuschspannungsfilter einstellen.
2.) Danke zu sagen an Bernd für die Füsse.
3.) Danke auch an Henn Jahns von R&S für die Zusendung der damaligen
„Vertriebsblattes“ mit der Preis Info von damals. Es kostete mal 5.200 DM.
Das Durchnitts-Jahresgehalt lag damals bei ca. 25.000 DM…..
Interessant auch, dass es für das UPGR auch externes Terzfilter PBT und
Okatavfilter PBO gab. Fotos davon habe ich allerdings nicht gefunden.
Man könnte auch auf die Idee kommen, mit einem externen 1 kHz Kerbfilter
Klirrfaktormessungen zu machen. Allerdings ist dafür die interne
Übersteuerungsreserve von 26 dB etwas knapp. Damit käme man bis ca.
5 %. Klirr Vollausschlag. Für Bandmaschinen (ca. 3% bei Vollaussteuerung)
würde das einigermaßen ausreichen bzw. die Einmessung nach
Klirrfaktorminimum ermöglichen. Vielleicht probier’ ich’s mal aus.
Ich denke hier, ist die Geschichte erst einmal zu Ende.
War eine interessante Reise.