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Altes Kondensatormikrophon mit Vorverstärker

Verfasst: 13 Jan 2020, 13:43
von Henrik_V
Handgearbeitetes Kondensatormikrophon, angeblich für Vorlesungsversuche eingesetzt.
Die Aufschrift benennt Herrn Prof. Waetzmann, der 1938 verstorben ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Waetzmann
Als Verstärkerröhren sind zwei RE084 eingesetzt, auf einer klebt noch eine italienische(?) Steuermarke, Label sagt auch TFK MILANO.
Die Teerbomben, aber auch die anderen Bauteile (in überschaubarer Zahl) müssen erstmal getestet werden.
Heizfäden der RE084 scheinen OK.
KondensatorMicWaetzmann01.jpg
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KondensatorMicWaetzmann03.jpg
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KondensatorMicWaetzmannFrontBack.jpg
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KondensatorMicWaetzmannChassisUnten.jpg
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Ist teilweise oxidiert, wie und mach ich das am besten wieder schön?

Re: Altes Kondensatormikrophon mit Vorverstärker

Verfasst: 13 Jan 2020, 13:46
von Henrik_V
KondensatorMicWaetzmannBackMic.jpg
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das Bild war auch noch da :)
Das Mic wird über ein Federblech kontaktiert. Wenn Zeit da ist werd ich mal den Schaltplan aufnehmen... ist ja nicht soviel :)

Re: Altes Kondensatormikrophon mit Vorverstärker

Verfasst: 13 Jan 2020, 16:43
von JanW
Faszinierend. Wo hast Du das denn her?

Gruß,

Jan

Re: Altes Kondensatormikrophon mit Vorverstärker

Verfasst: 13 Jan 2020, 17:39
von Henrik_V
Ich arbeite in der PTB, vormals PTR ;) und ab und an gilt es dort historische Messtechnik zu retten.
In diesem Fall wird ein Gebäude grundsaniert und die Labore entmistet. Da landet soetwas leider auch schon mal in einer Gitterbox zum verschrotten. Oft werde ich aber schon im Vorfeld gefragt.
Aber wie immer: Man sieht (und schätzt) nur was man weiß (und kennt)...

Leider gibt es (noch) keine offizielle historische Gerätesammlung der PTB, aber schon einige Kollegen die solche Schätze retten.

Re: Altes Kondensatormikrophon mit Vorverstärker

Verfasst: 13 Jan 2020, 17:53
von Martin
der ist klasse Henrik :-)

da müßte noch ein elendig hochohmiger Widerstand sitzen, 100M oder noch höher, Richtung Kapsel.
Die erste Röhre arbeitet dann als so ne Art Impedanzwandler.
Es war nicht unüblich diese Röhren ca 10% zu unterheizen.

lG Martin

Re: Altes Kondensatormikrophon mit Vorverstärker

Verfasst: 13 Jan 2020, 18:23
von Henrik_V
Der 20M rechts unten geht an den Mikrophonkontakt (rechts mitte). Die (im Bild) vertikale Teerbombe ist der Stützkondensator.
Vom Mikro dann mit Porzellan-C auf das Gitter R1, von da wieder mit 20M auf -15V . Beide direkt geheitzen Kathoden liegen einseitig auf Masse
Anode R1 mit 200k auf +100V, A1 zu G2 mit C und G2 zu -15V mit 1M. A2 dann über Trafo gen 100V.

Mhh -15V scheint mir etwas viel negative Vorspannung. DaBla macht bei -6V (Ua=100V) bzw -9V (Ua=150V) zu . Evtl. waren da mal andere Röhren drin, und die Beschriftung ist nicht getauscht worden..

Re: Altes Kondensatormikrophon mit Vorverstärker

Verfasst: 13 Jan 2020, 19:22
von Martin
diese Sorte R neigt im Alter dazu hochohmiger zu werden, nachmessen wär ne gute Idee

Re: Altes Kondensatormikrophon mit Vorverstärker

Verfasst: 13 Jan 2020, 20:33
von Henrik_V
Sicher :) es sind ja nur 10 Bauteile plus 2 Röhren.
Da drin ist heftig rumgebraten worden und einige Metalloberflächen haben schon Pelz angesetzt.
Was fehlt ist die Zeit :)

Re: Altes Kondensatormikrophon mit Vorverstärker

Verfasst: 14 Jan 2020, 12:19
von ProgBernie
Martin hat geschrieben: 13 Jan 2020, 17:53 da müßte noch ein elendig hochohmiger Widerstand sitzen, 100M oder noch höher, Richtung Kapsel.
Das ist ja noch fast ein Kurzschluß, das ist ja mit haushaltsüblicher Ausstattung noch gut zu messen :lol:
Auch der 1000M im R&S URV ist mit einmal nachdenken zu messen.

Bernd