erst einmal vielen Dank an Bernd für den Tip mit der „Uncle Phil‘s Volksfräse“. Die Youtubes und die Unterlagen sind wirklich sehr interessant.
Eigentlich wollte ich ja meine Deckel FP1 mit einer CNC-Steuerung versehen. Die Ausstattung mit Motoren war vorbereitet und als Elektronik/Software kann das für die Volksfräse gezeigte Tillboard und Estlcam dienen. Das ganze scheitert jedoch an 2 (3) Dingen:
1. am Spiel in der X-Achse, das ich nicht wegbekomme

Da die Längen-Messung eben über Spindel-Umdrehungen läuft kann ein Spiel von wenigen Grad, ca. 2/10mm, sich zu einem gewaltigen Fehler aufbauen. Beim Fräsen von Hand richte ich mit nach den elektronischen Anzeigen, und das Spiel ist ausgeglichen. (Fast) alle CNC-Programme richten sich aber nicht nach dem Längenmassstab, sondern messen Längen nach Spindelumdrehungen.
Ich hatte schon die Gewindehülse getauscht und neu justiert, aber ohne Erfolg.
Zur Abhilfe könnte ich auf die Kugelumlaufspindel umsteigen, aber dafür bekomme ich eine Sorotec.
2. und fast noch wichtiger, die Grösse des Verfahrbereiches.
Mit der Deckel kann ich keine 19“ Frontplatten fräsen ohne umzuspannen. Bei Flugzeugteilen stosse ich auch an Grenzen.
3. Die maximale Drehzahl der Deckel ist für Holz suboptimal.
Aus diesem Grund entschied ich mich, die Deckel zu belassen wie sie ist und mir nun doch eine Portalfräse zuzulegen. Was ich so an preiswerten Geräten sah, war billig. Wackelig, biegsame Führungen, schwach. Zu gebrauchen waren Geräte wie die von Sorotec, die aber gleich ordentlich kosteten.
Also, Anforderungen auflisten.
Fräsen von Frontplatten aus Alu, Holz (Flugzeugspanten und -teilen, und Gravur, ggf kleine 3D Teile, kein Stahl.
Kosten:
Da ich nur noch eine „begrenzte Resthaltbarkeit“ habe und nicht mehr so viel wie früher mit den Maschinen arbeite, lohnt sich eine gute, teure Maschine (z.B. Sorotec) nicht.
Werkzeug:
Beim Werkzeug wäre Laser oder Spindelmotor denkbar, aber ein Laser, mit dem ich sowohl Leichtmetall als auch Holz schneiden kann wäre zu teuer, auch würden die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen zusätzlich kosten.
Verfahrbereich:
Mindestverfahrbereich wäre 300*400mm. Ideal wären 600*800mm.
Nun kommt Bernd‘s Empfehlung in‘s Spiel, Uncle Phil‘s „Volksfräse“.
Vorteile:
Stabiler Aufbau
skalierbare Grösse
Teilesätze erhältlich
(Idioten-)sicherer Aufbau
Justierbar
Freie Wahl der Frässpindel
Überschaubare Kosten
Nachteile:
X- und Y- mit Riemenantrieb (Spindel kann aber nachgerüstet werden)
Nicht zuordnen kann ich den Punkt, daß das Werkstück fest auf der Grundplatte montiert wird und statisch ist. Im Gegensatz zu üblichen Portalfräsen bewegt sich hier nicht das Werkstück mit dem Spanntisch in X-Richtung bei feststehendem Portal, sondern es bewegt sich das ganze Portal in X-Richtung.
Das Werkstück ist nicht mit Nutensteinen auf dem beweglichen Tisch, sondern mit Schrauben auf der festen Grundplatte befestigt.
Das scheint ein Nachteil zu sein, der Vorteil ist aber die kostengünstige Lösung bei grossen Verfahrbereichen und Werkstückem.
So wie es aussieht werde ich mir diese Fräse mit 800mm*650mm bauen, zunächst mit Riemenantrieb, ggf später auf Spindel umrüsten. Frässpindel mit Inverter 2,2 bis 3 kW.
Gruß