Lautsprecher an Röhrenverstärkern

[wolfgang]

Guten Tag zusammen,

ich hatte mir vor 50 Jahren ein Paar Nachbauten der Mc Farlow Invergarry Transmission Line Boxen gebaut. Vom Lautsprecherhändler bekam ich hervorragende Lautsprecher und Weichen. Mit dem damals verwendeten 2*100W Transistor-Verstärker waren die Boxen Spitze. Frequenzgang und räumliche Auflösung ließen die Abmessungen vergessen. Bei klassischer Musik konnte ich jedes Instrument räumlich orten, bei "Brothers in Arms" guckte ich aus dem Fenster, ob ein Gewitter kommt.

Am Röhrenverstärker (2* EL34 in AB) ist die Brillianz raus.

Ich vermute, daß die Boxen ordentlich "Dampf" brauchen, um ihre Vorteile zu präsentieren, und diesen Dampf bringen weder die EL34 in AB, schon gar kein Klasse A Verstärker.

Was für (bezahlbare) Boxen nimmt man für Röhrenverstärker in AB und in A-Klasse ?

Gruß und Dank in Voraus

[Messtechniker]

Bei den heutigen Lautsprechern ist der Wirkungsgrad geringer im Vergleich zu älteren LS,
die noch für schwächere Röhrenverstärker ausgelegt waren.
So hatte ich spasseshalber mal zwei 12-zöllige Tannoy Monitor Gold HPD an ein Uher Report (2x 1 Watt!)
angeschlossen. Das reichte Dicke für Zimmerlautstärke....
Also bei der LS Wahl für Röhrenverstärker auf die Angabe x dB/Watt achten.
Die 12 Zoll Tannoys (HPD) hatten 91 dB/Watt.

[wolfgang]

Moin,
da stimme ich Dir völlig zu, der Parameter ist mir bekannt. Er macht Einzellautsprecher in dieser Beziehung vergleichbar. Meine Frage bezog sich auf Boxen mit mehreren Lautsprechern. Natürlich wähle ich auch dafür Lautsprecher mit einer hohen Schalleistung je Watt, aber da spielen ja auch noch Boxenarchitektur und Weiche mit hinein.

Meine Transmission Line bringt ausreichend Lautstärke, nur die Brillianz ist weg bei Röhrenverstärkern.

Ich weiß, daß Enthusiasten auf Klipschhörner schwören, aber da muß es doch noch andere Boxenformen geben.

Gruß

[Obelix2007]

... Klipschhörner in Kombination mit Manger-Biegewellen-Schalwandler und ev. Fostek Magnetostaten? oder anderem Elektrostaten aktiv mit 3 Röhrenverstärkern angesteuert, bei einem Enthusiasten in Bonn Ende der 70er fotografiert.

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Gruß Horst

[Stefan564B]

Hallo Wolfgang,

ich glaube mit TML-Lautsprechern an einer Röhrenendstufe wirst du nicht glücklich.
Grund ist die mangelnde Eigendämpfung des Basschassis in der TML und der niedrige Dämpfungsfaktor einer Röhrendstufe.
Das führt dann zu einer unsauberen Bass-Wiedergabe. An TML passt nur ein guter Sandkasten.

Mit der Brillianz sollte es aber eigenlich keine Probleme geben, hier könnte ich mir vorstellen das der Impedanzverlauf
der Lautsprecher nicht linear ist und es dadurch zu Klangänderungen kommt.

Ich habe selber TML nach einem Bauplan aus der Klang & Ton ähnlich der Visaton Topas nur mit 17 cm Bass und Hochtonkalotte in meiner Bastelstube an einem Röhrenverstärker mit 4 x ECL 82 pro Kanal ( basiert auf VS56 Schaltplan ).
Funktioniert bis auf den weichen Bass sehr gut. ( Die Lautsprecher sind noch aus meiner Vorröhrenära ).

Im Wohnzimmer höre ich über eine Endstufe mit 4x EL34 pro Kanal an Klipsch RF7 MK2, das knallt - Livekonzerte machen tierisch Spass damit.
Die 4x EL34 sind aber nicht nötig, ergab sich aus Resteverwertung - ich hatte in einer Grabbelkiste für 20 € 2 AÜ mit Schnittbandkern Größe 102
aus alten Dynacord-Beständen. Da habe ich dann ein bischen getüftelt.
Ua ~600V
Usg ~390V
ca. 85 W Sinus bei 0,5% Klirr.

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Gruß Stefan

[Messtechniker]

Im Tieftonbereich ist heute viel mehr los im Vergleich zu früher. z.B Aussagenbetonung durch einen tieffrequenten Rumms. Bei Heavy Metal kann man heute sich richtig austoben....Urwaldtrommeln beim König der Löwen - wenn der Toni sich traut usw.
Liegt sicherlich daran, dass man heute im Tieftonbereich keine Kompromisse mehr eingehen muss. Rillenauslekung bei der Schallplatte, prinzipbedingter Tieftonabfall bei Tonbandgeräten. Wobei höhere Bandgeschwindigkeiten hier nichts bringen.
15 Zöller solltens heute schon sein....

[Stefan564B]

Wie war das noch? Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, ausser durch noch mehr Hubraum.
4 x 10" reichen mir im Wohnzimmer.
Wenn dann David Gilmour vom CS721 über die beheizte RIAA Stufe die EL`s passiert hat kommt Freude auf.

Gruss Stefan

[wolfgang]

Ich sehe schon, dann werde ich den 2*100W Transistoramp reanimieren.
Wenn ich die Klipschhörner von Horst's Beitrag in Wohnzimmer stellen würde, gäbe es Ärger.

Gruss

[Messtechniker]

War mal vor 45 a in einer Nebenrolle an einer Diskobeschallung in einem
ehemaligen Kinosaal beteiligt. Wir haben da folgendes selbstgebautes 2-Wege Sytem installiert.
Tiefton: 2 Stück 4x15 Zoll Electrovoice und
Hochton: 2 Stück Hörner mit 70 cm Durchmesser
Öffnung. Einsetzend bei 200 Hz! Horntreiber leider nicht dokumentiert.
Aktive Höhenanhebung (für die und die aktive Frequenzweiche war ich zuständig). Frequenzgang leider
nicht mehr dokumentiert (müsste ich suchen).
Ebensowenig kann ich mich an die Transistor-Verstärker dafür erinnern.
Anfangs waren wir davon ausgegangen, dass die Hörner etwas schreinend/quäkig wären.
Weit gefehlt! Der übliche Test mit männlicher Sprecherstimme kam so gut rüber,
dass wir spasseshalber ein Violinsolo von einem - wegen der Rückkopplungsgefahr abseits-
steheden - EMT 930 abgespielt haben. War einfach irre gut. Träum' ich noch heute von.

[Stefan564B]

Hallo Wolfgang,

Ich habe seit 15 Jahren Klipsch an einer Röhre zu vollsten Zufriedenheit laufen.
Angefangen erst mit kleinen Floorstander Synergy F2

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Dann aufgerüstet auf RF7 Mk 2

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Erste Röhre : Destiny EL34 Classic
Zweite Röhre : Destkny KT88
Dritte Röhre : EL235 Selbstbau
Aktuell : V8 EL34 Selbstbau

Ich war in großen Hifi Studios und hab mir ne Menge angehört,
Es gibt wenig vergleichbares.

Gruß Stefan