Re: der RIM Imperator Neubau
Verfasst: 09 Dez 2018, 14:13
Martin hat geschrieben: moin Peter,
die Halbleiter zogen vor allem im Bereich niedriger Spannungen bei höherem Strom zuerst ein, das ist nicht gerad der Idealbereich für Röhren. Es ging vor allem darum, die Seleeen-Plattengleichrichter zu ersetzen. Entsprechende Umbausätze gabs auch von Tek für die Oszilloskope.
Die Beliebtheit von Zweiwegegleichrichtern ist aktuell wieder so hoch, daß du sie aus laufender Fertigung bekommen kannst.
Ich hab hier eine GZ34 im Gerät,
http://www.tubeampdoctor.com/de/shop_Son...Electronic_1503 passt
der olle Imperator ist in weiterem Sinne immernoch eine Art Restauration, deswegen behalte ich das so bei. Noch interessanter wirds ja bei Siebdrosseln, die große M85 die ich ihm spendiert habe hat richtig Papiergeld gekostet. Es soll eben im Style der 60er Jahre gearbeitet sein, hab ich mir so auf den Plan gesetzt.
Es gibt weitere fragwürdige Zutaten, die kleine Seleendiode hatten wir schon.
Dann ist das noch der Bereich audio Voodoo, keiner glaubt dran außer ein par unbelehrbaren, aber um des breiten Grinsens wegen und weil auch eine erstaunlich gute Qualität dahinter verborgen ist, hat unser Imperator große russische tropenfest verlötete Glimmerkondensatoren vor den vier Endröhren. Angebliche klangliche Verbesserung wie manche Unkenrufe sie befürworten erwarte ich davon nicht. Trotzdem sind sie aus der Ukraine angereist, und auch das waren etwas über 20,-€
Was solls, das ist eben ein Funprojekt. Die grauen Widerstände sind übrigends Metallfilmtypen aus der DDR Die kleinen Glimmer-C die reinkommen hat Jorgen geschickt, amerikanische Sagamo.
Somit hat Imperator nun,
viele Originalteile, deutsch,
russische C
amerikanische C
chinesische Buchsen
Widerstände aus der DDR
Epoxy-Platinenstückchen
Nitlötösen direkt aus der Fabrik hier in der Nähe,
und allerhand vom OBI
Der Bastelspaß erreicht bei dem Gerät Höchstwerte, genau darum gehts.
Es sollte alles ordentlich in Reih und Glied rein, ist mir gelungen.
Die Kabelführung soll optimiert sein, Signale und Wechselspannung separat.
Die heißen Röhren sollen alle auf einer Linie unter den Kühlrillen des Gehäuses sein.
Die Mikrofonvorstufen sollen in Gummi befestigt sein.
Die Anordnung der Trafos und der Drossel soll optimal sein in Bezug auf geringste magnetische Kopplung.
Empfindliche Bereiche sollen abgeschirmt arbeiten.
Ruhestromeinstellung von unten weil da auch die Messpunkte sind.
Alles soll schwarz aussehen.
Entbrummer der Heizung von oben einstellen weil dazu kein Kopfstand nötig ist.
Und es sollen schwarze Kabelbäumchen rein die mit schwarzen Knötchen gebunden werden
Wenn man sich solch einen Forderungskatalog erstellt und dann bis zum Ziel durchmarschiert, das ist richtiges Röhrenbasteln.
Das hilft auch dabei zu verstehen unter welchen Bedingungen damals Geräte entwickelt worden sind. Beim originalen RIM Imperator sieht es ja nicht nach einer durchentwickelten Sache aus, eher macht der einen zusammengeschusterten Eindruck und betreibt auch die heiße Gleichrichterröhre im nicht belüfteten Bereich. Ich konnte das hier so umgestalten daß sogar noch der Platz für die schwere Siebdrossel vorhanden ist. Das Chassis ist nur 200mm tief, für ein 12-Röhren-Gerät ist das sehr wenig.
Bis jetzt bin ich mit dem Projekt sehr zufrieden.
lG Martin