Tektronix 7704A mit größerem Problem

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Matt
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Tektronix 7704A mit größerem Problem

Beitrag von Matt »

Archiv-Version.
TaunusBaer hat geschrieben: Hallo

Mir ist da letzte Woche was bei Ebay vor die Füße gefallen (wer kennt das nicht:cool:)
Ein 7704A mit 7D20 Digitizer Plugin.
20180228_171152.jpg
20180228_171152.jpg (248.7 KiB) 7021 mal betrachtet
Mainframe laut Beschreibung defekt, Plugin funktionsfähig.

So war es dann auch, 7D20 in mein 7623 gesteckt, funktioniert, alle Selbsttests OK.
Der Mainframe leider der Klassiker, das Netzteil, laut Verkäufer hat es gerochen.
Seitendeckel geöffnet und direkt etwas gesehen:
20180228_161033.jpg
20180228_161033.jpg (249.25 KiB) 7021 mal betrachtet
Ein verbrannter Tantal, wäre natürlich zu schön , wenn es das gewesen wäre.
Stecker vom Signal-Out-Bord abgezogen und eingeschaltet, Netzteil zirpt im Sekundentakt und dabei flackert die Tasterbeleuchtung.
Hochspannung kommt dabei wohl auch, man merkt die Statische Aufladung auf dem Schirm.
Mit vom LV-Regulator-Board abgezogenen Stecker (Ausgangsseitig) genau das gleiche, einen weiteren Schluß im Gerät als Ursache kann man ja damit ausschließen, Koax zum HV-Teil waren auch ab.
Sicherungen sind auch beide ok.

Als nächstes werde ich mir mal einen 2. Trenntrafo besorgen und ein paar Messungen machen.:hmm:

Gruß Martin
Martin hat geschrieben: TT kannst du von mir ausleihen
lG Martin
TaunusBaer hat geschrieben: Hey, Danke !
Aber ich hab schon einen 2. hier.

Mal eine Grundsätzliche Frage, müsste der Mainframe ohne Plugins laufen ?
Oder fehlt dann die Last und das NT macht deswegen mucken ?

Gruß Martin
Messmessi hat geschrieben: Nö, müsste laufen,
gibt aber eventuell kein Bild,
manche, nicht sicher ob alle, Mainframes machen dann einen Leuchtpunkt in der Mitte (Vorsicht, Einbrandgefahr!!)
Ob das der 7704A macht, weiß ich jetztz nicht auswändig..

LG J
TaunusBaer hat geschrieben: Sehr interessant...
Gerade hab ich doch mal Vertikalverstärker eingesteckt und Eingeschaltet.
Da flog dann die Invertersicherung.
Neue eingesetzt, Plugins gezogen und der Mainframe läuft :tounge:

Und ja, man hat einen Leuchtpunkt auf dem Schirm, der sich auch nicht dunkler drehen lässt.
Kurz darauf hat sich dann der verbliebene Tantal auf dem Sig Out Board mit Rauch verabschiedet.

Jetzt muss ich erst mal schauen, ob da nicht eine der Sekundärspannungen zu hoch ist, bevor noch mehr passiert.

Was ist denn euere Empfehlung um die Tantalperlen zu ersetzen ?
Wieder Tantal ?

Gruß Martin
TaunusBaer hat geschrieben: Und es läuft :cool:
7704A(1).jpg
7704A(1).jpg (225.2 KiB) 7021 mal betrachtet
Kommt auf dem Bild nicht so rüber, aber die Strahschärfe und maximale Helligkeit sind kein bisschen schlechter wie bei meinem 2246 !
Lediglich das Readout hängt für meinen Geschmack etwas tief.

Ich hab auch eine Idee, was mit dem Netzteil gewesen sein könnte.
Ich hatte zum Messen die beiden Schalttransistoren draußen.
Beim wieder einbauen fühlte sich eine der Schrauben etwas seltsam an, eventuell ist die Gewindehülse von der Platine abgerissen
gewesen und hat jetzt wieder Kontakt, ich hab gelesen, das das wohl öfter auftritt.
Mein Plan wäre jetzt sowieso das Netzteil mal zu überholen, das heißt Elkos und Tantals neu, dann nehme ich mir die Lötstellen mal vor.

Gruß Martin
Peter7000 hat geschrieben: Ja, das Readout hängt tief - kann man einstellen. Man sollte aber unbedingt die im Manual vorgeschlagene
Prozedur für das "diagnostic display" verwenden (s.a. http://w140.com/tekwiki/wiki/7000_series_readout_system), da zieht man einen bestimmten Transistor vom Readout Board ab, worauf alle Stellen beider Readout-Seilen sichtbar werden (http://w140.com/tekwiki/wiki/File:7000-r...-diagnostic.jpg).

Es kann nämlich sein, dass nicht der Abstand zur Mittellinie zu klein ist, sondern das ganze Readout nach unten verschoben - ich hatte sowas einmal wegen eines grenzwertigen Transistors im Vertikalverstärker. In deinem Beispiel siehst du das nicht, weil beide Einschübe nur in der oberen Zeile was anzeigen.

Am besten wäre es, gleich den Vertikalverstärker nach Anleitung abzugleichen, dazu ist aber eine Calibration Fixture 067-0587-xx (http://w140.com/tekwiki/wiki/067-0587-01) praktisch unerlässlich.
TaunusBaer hat geschrieben: Hallo Peter

Ich wechsel jetzt erst einmal diverse Tantal gegen neue Elkos aus, auch der hierhttp://www.amplifier.cd/Test_Equipment/T...frame/7704A.htm gezeigte auf dem Horizontal Board
ist bei meinem auch korrodiert.
Hatte nämlich mal den 7D20 drin, der liefert ja ein Cal-Pattern, das bekomme ich nicht groß genug gestellt.
In meinen anderen Mainframe passt es aber.
Die HV am Testpunkt muss ich auch mal prüfen.

Das Gerät wäre es auf jeden Fall wert, das Gehäuse ist fast Makellos und die Röhre auch noch topfit.
Von daher wäre eine eingehende Prüfung und ein Neuabgleich sicher nicht verkehrt.
Leider fehlt mir die Cal-Fixture :sad:

Wirklich funktionsfähige Zeitbasis hab ich auch keine, meine 7B85 macht zwar Readout und Trigger LED aber keinen Strahl...

Gruß Martin
Peter7000 hat geschrieben:
Leider fehlt mir die Cal-Fixture
Da lässt sich sicher was machen, ich kann eine verleihen oder vielleicht auch wer anderer hier, der näher wohnt.
TaunusBaer hat geschrieben: Das wäre natürlich großartig ! :smile:

Momentan hab ich aber wieder ein anderes Problem.
Nachdem ich einiges an Elkos im Netzteil geatauscht habe läuft es mal wieder nicht und pulst.

Was ich bis jetzt gefunden habe ist wohl ein Problem mit den Schalttransistoren.
Laut meinen Bauteiletester hat einer eine Stromverstärkung von 27 und der andere von 4 !
Sonst ist er messtechnisch in Ordnung :rock:
Leider hab ich keinen Kennlinienschreiber.

Gruß Martin
Martin hat geschrieben: mein 7B71 könnte er mal haben, abholen in DA oder FFM machbar
lG Martin
TaunusBaer hat geschrieben: Hallo Martin,

Danke für das Angebot.
Ich hab mir jetzt mal 2N6545 bestellt, das sind unter den empfohlenen die einzigen die ich problemlos bekommen habe.

Das Tektronix Originalteil sind ja selektierte 2N6308, sphere.bc.cn verkauft unter der Teilenummer MJ13015 die wurden anscheinend später von Tek als Ersatz geliefert.

Gruß Martin
Martin hat geschrieben: Tekteile beschreibt man so:

151-xxxx-00

151 steht für einen Transistor, 153 für ein selektiertes Paar
xxxx hier ist die Tek Transistornummer
00 ( bzw. 01 oder 02 falls der mal geändert wurde) ist die Revisionsnummer.

Nach diesem System haben wir die Ersatzteile auch eingeräumt.

lG Martin
Peter7000 hat geschrieben: Übrigens kann der zweistellige Suffix auch eine Variante kennzeichnen, z.B. den Phosphor bei Bildröhren, oder eine Selektion, siehe z.B. http://w140.com/tekwiki/wiki/155-0078-01 (ein Tek-eigenes IC).
TaunusBaer hat geschrieben: Danke euch für die Info.
Aktuell sind zwei 2N6545 drin und es läuft !
Zwei 151-0368-01 sind aber auch auf dem Weg zu mir, eventuell tausch ich dann nochmal.

Gruß Martin
Matt hat geschrieben: Da ist meine Tipp wirklich Gold wert..

ich hatte ähnliche Problme mit Simon's 7904 und da stellte Transistor auch als Ursache heraus, mit zu niedrigere Stromverstärkung beim Nennlast.

Ich habe immernoch diese Transistor aus 7904. 2N6678 hatte ich ja aus Telefonkommunkationsdinger ausgebaut, der bei meine Arbeitsgeber in Schrott landet und ist als Ersatz verbaut.


Grüss
Matt
TaunusBaer hat geschrieben: Heute kamen die beiden Original Schalttransistoren.
Netzteil ist wieder zusammengebaut und läuft, hab dann noch die +54 und -50 Volt kontrolliert und nachjustiert.
Anschließend auch mal die Spannung am HV Testpunkt gemessen.
Die ist mit 2960 V +/- 29,6 Volt angegeben, und war mit 3070 Volt doch etwas hoch :rock:

Mit ist auch was auf dem HV-Board aufgefallen:
HV Board.jpg
HV Board.jpg (245.61 KiB) 7021 mal betrachtet
Der gelb eingekreiste Widerstand rechts unten, sieht nicht so gut aus.
In der Schaltung Nachgemessen... 38 MOhm, augelötet, unterbrochen.
Es ist dieser hier:
HV Plan.jpg
HV Plan.jpg (133.71 KiB) 7021 mal betrachtet
Stellt sich jetzt die Frage, ob der einfach so den Geist aufgegeben hat, oder ob es eine Ursache gibt.
Jedenfalls ist diese Reihenschaltung eine Mischung aus Kohleschicht und dieser Bauform (Metallfilm ?).
Da wurde wohl in der Vergangenheit schon mal was getauscht.
Könnte natürlich sein, das letztens, wo der eine Tantal auf dem Signal-Out Board weggeflogen ist die HV Regelung
ausgesetzt hat, die hängt ja auch an +-15V die durch den Tantal kurzgeschlossen wurde.

Ich würde jetzt einfach mal die ganze Reihe 300 kΩ austauschen, hab mir wegen der Spannungsfestigkeit Vishay 2 Watt Metallfilm Typen bestellt, die gab es nur in 100st.

Sehe ich das richtig, das R4279 eine nachträgliche Ergänzung ist ?
Gibt es irgendwo eine Übersicht der Manual Change Information ?

Viele Grüße
Martin
TaunusBaer hat geschrieben: Und es läuft wieder ! :cool:
Läuft.jpg
Läuft.jpg (241.81 KiB) 7021 mal betrachtet
Das Readout sieht etwas durcheinender aus, das liegt an der Zeitbasis, die hat da eine Macke.
Die Widerstände passen von der Baugröße recht gut.
Widerling.jpg
Widerling.jpg (248.89 KiB) 7021 mal betrachtet
Da ich einen 100er Gurt bekommen habe wären auch noch welche übrig, falls jemand welche braucht, einfach melden.
Jedenfalls ist die Hochspannung jetzt wieder innerhalb der Toleranz.

Danke an Euch, vor allem an Matt für die Unterstützung !

Wegen der Cal-Fixture melde ich mich nochmal.
Zumindest passt die H-Ablenkung schon wieder, lag wohl an der Hochspannung.

Gruß Martin
Matt hat geschrieben: Und ich habe 7B53A Zeitbasis von geschrottete 7633 drüber.

Ich kann den kurz prüfen und für Versand zuschicken.

Magst du es ?


Ich hatte auch gewundert,d ass Readout-Fehler allein anZeitbasis schuld sein.
Denn es wird mit ">" angezeigt, wenn Variable-Poti betätigt wird, allerdings nicht ">V" sondern ">5V" oder ähnlich.

Grüss
Matt
TaunusBaer hat geschrieben: Es lag wirklich an der Zeitbasis.
Hab eine andere bekommen (trotzdem danke für dein Angebot ) mit der funktioniert es.

Gruß Martin
TaunusBaer hat geschrieben: Heute hab ich mich dann mal an daran gemacht das Readout abzugleichen.
Wunderbar, es hängt jetzt nicht mehr zu tief.

Dafür ist mir aufgegfallen das es einen Schreibfehler hat :rock:
Readout.jpg
Readout.jpg (234.23 KiB) 7021 mal betrachtet
Das Manual fordert einen ja auf, für die Einstellung von "Column Match" die Identify Taster am Vertikalvertärker zu drücken.
Mit dem Column-Match Poti kann ich die Einstellung zwischen einem Komma und dem R an der Stelle wo das T stehen sollte verändern.
Das Poti für Row Match macht garnichts, egal welche Stellung.

Alle anderen Zeichen werden normal dargestellt, wobei die Plugins die ich hab die Zeichen R und T ja ausser für "Identify" nicht zeigen.

Spontan einer eine Idee ?

Gruß Martin
Peter7000 hat geschrieben: Hab nur einmal ganz kurz ins Schaltbild geschaut - ich würde einmal CR2196, R2196 (evtl. R2206) genau ansehen, die sind für das "R" zuständig.

Gruß
Peter
TaunusBaer hat geschrieben: Hallo Peter,

Vielen Dank !
Ich hab nur ein Problem die zu finden, CR2196, R2196 müssten ja auf dem A21 Board sein, das gibt es aber nicht.
R2206 ist auf dem Vertical Interface Board, oder ?

Gruß Martin
Peter7000 hat geschrieben: Sorry, hatte angenommen, dass die Bauteilnummern im Schaltbild des Readout-Moduls über die Serie gleich gehalten wurden.

Links unten im Schaltbild der Readout-Leiterplatte findest du eine Serie von Widerständen, einige mit Dioden in Serie, jeweils von den Timeslot-Signalen TS2 bis TS9 zum Pin 8 des "Column Data Switch". Die sind der Reihe nach für I, D, E, N ... zuständig. Von TS6 sollte ein Widerstand 15k8 und eine Diode weg gehen. Wenn z. B. Der Widerstand zu klein wäre, hättest du die beschriebene Verschiebung von T nach R (s.a. http://w140.com/tekwiki/images/a/a3/Tek7...out-charset.jpg - T wäre 0.9 mA auf der Column-Leitung, R >= 1.0 mA).

http://w140.com/tekwiki/wiki/7000_series_readout_system erklärt die Prinzipien.

lG
Peter
ident.jpg
ident.jpg (188.88 KiB) 7021 mal betrachtet
TaunusBaer hat geschrieben: Danke Peter !

Alternativ zum R kann man mit Column Match auch dieses Zeichen erscheinen lassen, das hatte ich ja anfangs.
Wobei es ja kein Komma gibt, ab einer gewissen Version nur einen Dezimalpunkt.
20180330_210411.jpg
20180330_210411.jpg (241.47 KiB) 7021 mal betrachtet
Die entsprechenden Widerstände und Dioden hab ich überprüft.
Beim 7704A findet man die, wie auch Row und Column Data Switches, übrigens auf dem Main Interface Board.

Als nächstes hab ich dann Row und Column Decoder gegeneinander getauscht, hat nichts verändert.
Schließlich hab ich mir dann mal den für das T zuständige Charakter Generator aus meinem 7623A genommen und eingesteckt.
Und es funktioniert wieder !
20180330_214928.jpg
20180330_214928.jpg (235.02 KiB) 7021 mal betrachtet
20180330_214847.jpg
20180330_214847.jpg (237.12 KiB) 7021 mal betrachtet
Das Row Match Poti verändert zwar die Spannung am IC aber das hat keine Auswirkung.
Ist das normal ?
Das Manual sagt auch nur in mittelstellung drehen.

Danke für die Unterstützung !
Peter7000 hat geschrieben: Ich hab noch bei keinem meiner mittlerweile sieben 7000er was anderes als die Mittelstellung der R/C Match Trimmer gebraucht ...

lG
Peter
Matt hat geschrieben: So, ich melde mal zurück, da er mir alte & neue Transistor und paar Widerstand (300k) zugeschickt. Danke schonmal.


Eine von 2 hat gute Werte, bei Ic von ca 4A hat der Verstärkung von ca. 8 .
Andere kratzt geradeso ßeta von 4. -> NICHT OK !

Das Ursache für Netzteil ist also vorlaufig festgestellt.

Übrigends, ich habe eine zerfledderte Readout-Board von Martin (Chef von WK )hier.. eine IC kann ich rausziehen und dir zuschicken.
(155-0025)


Grüss
Matt
TaunusBaer hat geschrieben: Hallo Matt

Danke !
Dann hat mein Bauteiletester nicht gelogen.
Die anderen Transistoren sollen laut Vergleichsliste ja dem 151-0368-00 entsprechen.
Keine Ahnung ob die dafür taugen, sind ja nicht selektiert.
Brauchst mir übrigens nichts zurückschicken, ich weiss ja wo die sind wenn ich nochmal einen brauche :wink:

Danke für das Angebot mit dem IC, aber im 7623A funktioniert er, warum auch immer.

Gruß Martin
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