Tektronix Wavestar

Alles über Oszilloskope, all about scopes
Antworten
chronos42
Beiträge: 203
Registriert: 14 Dez 2018, 19:36
Wohnort: Karlsruhe

Tektronix Wavestar

Beitrag von chronos42 »

Für alle, die es vielleicht nicht wissen:

Tektronix hat für seine Digitaloszilloskope eine sehr leistungsfähige (und teure) Analyse, Auswerte und Dokumentationssoftware im Programm gehabt. Die Software lief auf PCs und ist über GPIB oder Lan mit dem Scope verbunden. Eingestellt wurde die Software irgendwann Anfang der 2000er Jahre, die letzte Version erschien für Windows XP. Unterstützt werden alle "neueren" Digitalgeräte ab dem TDS 220, die TDS 5000 Serie ist noch dabei, wahrscheinlich auch noch einige Serien über der 5000. Es werden auch die TDS 400, 500, 600 700, 2000 Geräteserien unterstützt, vermutlich auch noch mehr. Die frühen Digitalgeräte werden nicht unterstützt. Die Bedienung der Software ist etwas sperrig, sie ist aber sehr leistungsfähig, es lohnt sich dass man sich mit ihr beschäftigt. Ich bin derzeit noch in der Übungsphase.

Die Software ist seit über 20 Jahren raus aus dem Support. Zum Glück haben einige Softwaresammler sie in einem Internetarchiv gesichert. WaveStar musste mit einem Key aktiviert werden, Tek hat aber nach Ende des Supports einen Universalkey veröffentlicht, man kann WaveStar damit als Vollversion aktivieren. Erstaunlich, so großzügig habe ich Tek gar nicht in Erinnerung. Der Key ist ebenfalls in der Archivdatei gesichert.

hier ist der Link: https://archive.org/details/WSTRO_V25-V281

Ich konnte WaveStar problemlos unter Windows 11 installieren, Kommunikation über Agilent USB GPIB Adapter funktioniert ebenfalls einwandfrei. Nur die Hilfefunktion funktioniert nicht mehr, da Microsoft schon vor längerer Zeit das Format geändert hat.
Die NI und Agilent Software muss so konfiguriert sein, dass NI Zugriff auf den USB-GPIB Adapter hat, sonst klappt es wahrscheinlich nicht. TekVisa ist ebenfalls installiert, ob man das zwingend benötigt weiß ich nicht. Bis das alles zusammenarbeitet kann man mitunter kurz davor sein in den Schreibtisch zu beißen, das war jedenfalls meine Erfahrung nachdem ich auf die USB Adapter von Keysight umstellen musste. Musste deshalb, weil mein Laborrechner seit dem letzten Umbau keine PCI Schnittstelle mehr besitzt und ich somit meine NI Schnittstellenkarten nicht mehr nutzen konnte. Hat man aber mal eine funktionierende Konfiguration, läuft es nach meinen Erfahrungen ab dann problemlos. Wer einen Rechner mit einer NI GPIB PCI Karte hat, der wird gar keine Probleme haben, das funktioniert immer.

Gruß
Karlheinz
Benutzeravatar
Messtechniker
Beiträge: 316
Registriert: 03 Feb 2019, 20:45

Re: Tektronix Wavestar

Beitrag von Messtechniker »

Es gibt separate Platinen mit einer oder 2 PCI Anschlüssen, die auf PCIe adaptieren.

Sowas zum Bleispiel:
https://www.joom.com/de/products/5daea9 ... 04011fa84f

Ob die in jedem Fall funktionieren? - Versuch macht Kluch....
chronos42
Beiträge: 203
Registriert: 14 Dez 2018, 19:36
Wohnort: Karlsruhe

Re: Tektronix Wavestar

Beitrag von chronos42 »

Hm, interessanter Ansatz. Das mechanisch mit einer GPIB Karte + GPIB Kabel umzusetzen dürfte allerding eine interessante Herausfordeung sein :ugeek:

Ich kenne auch noch andere Konzepte von PCI-E auf PCI, das ist leider meiner Meinung nach alles unbrauchbarer Stuss.

Ich bin den Weg gegangen und habe mich durch die NI-Agilent USB-GPIB Teiberhölle gekämpft und es hat irgendwann tatsächlich funktioniert. Aber blos nie mehr anfassen, sonst geht es wieder damit los das irgend etwas nicht funktioniert weil irgend ein Gerät wieder nicht von irgend einer Software angesprochen werden kann oder eine Software wieder kein VISA findet oder behauptet dass es gar kein GPIB System gäbe oder eine KE5FX Software wieder abstürzt oder oder oder.... Warum das alles so dermaßen umständlich und kompliziert sein muss verstehe ich bis heute nicht. Aber egal, das ist ohnehin eine aussterbende Technologie, neue Geräte werden per USB oder über LAN verbunden. Hätte ich hier nicht viele Geräte mit GPIB Anschluss hätte ich das alles schon längst entsorgt.
Antworten