Solartron LM1010.2

Vorstellung, Diskussion, Restauration
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Matt
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Registriert: 08 Dez 2018, 19:41

Solartron LM1010.2

Beitrag von Matt »

Archiv-Version, Antwort darauf ist möglich.
Matt hat geschrieben: Solartron LM1010.2 ist Digitalvoltmeter.
DVM ist mit 100% englische Germaniumtransistor aufgebaut.
Ihre Chopperverstaerker ist mit paar Roehren bestueckt( ME1400, ECC82 etc bestueckt) ME1400 ist Elektrometerroehren.

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Frontansicht
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Decoder, Flipflop, Steuerung, allsamt mit GETxx / OCxx von Mullard bestueckt.
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Elektrometer-Roehren name ME1400 von Mullard

Fehler: mehre!
Erste Einschalten ergab, pausible Spannung (10V und 40V) und Anzeige zeigt 00.200 Wobei erste und 3te Stelle auch andere Zahl erschienen ist. Diese Fehler ist nur muerbe Germaniumdiode schuldig. Ausserdem arbeitet Steuerung fuer Ablauf gar nicht, hoechest Reset nach Einschalten. Da ist auch mal wieder diese Germaniumdiode. Dann arbeitet Decoder nicht 100% richtig, da ist auch wieder wieder wieder Germaniumdiode. Am Ende habe ich alles (Flipflop und Decoder-) Platine ausgebaut und durchgemesst.. ingesamt 10 stueck Germaniumdiode ist tot, die ich einfach durch 1N4148 ausgetauscht habe.

Fehler ist zumindenst groesste Teil beseitigt, nur noch einige Fehler: unruhige Anzeige, ein bisserl postitive Spannung, sofort zum Ueberlauf gelaufen.

Ganz ganz lustig fand ich es: 2x Germanium Z-Diode ist in Quarzofen von G.E.C. eingebaut, der macht aber Sinn, wegen Temperaturdrift.

@ Martin, zeigt uns franzoesische Muell (Schneider VT200, Nixie-Panelmeter)
Gruess
Matt
Messmessi hat geschrieben: ...Und schon tut die Kiste,
ich wusste, dass die bei Dir in guten Haenden ist!! :laugh:

Klasse!


Jorgen
Matt hat geschrieben: Britische Qualitaet des Schalters (Netzschalter und Kippschalter , 2 Weg)
Heute ist beide Schalter kaputtgegangen, Netzschalter klemmt, Kippschalter hat ihre Federn gesprengt.
Netzschalter ist gleich gegen China-Vintage-Netzschalter ausgetauscht und Kippschalter ist erstmal so belassen.

Fehler bei sofortige Ueberlauf mit ein bisserl postitive Spannung: einzige PAPIER-Kondensator in Chopperverstaerker. Warum dort ?!
Nach austauschen von Papierkondensator ist Anzeige aufeinmal ruhig und postitive Spannung wird auch einwandfrei angezeigt.

Paar kleine Wehchen hat der mit Anzeige. Paar Ziffer wird nicht beleuchtet und unterschiedliche Helligkeit. (wohl duerfte falsche Gluehbrine drin sein.

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Gruess
Matt
... hat geschrieben: Sag mal Matt, sind diese Displays im Prinzip "Miniprojektoren", die mit Hilfe einer Gluehlampe jeweils das "Dia" einer Ziffer/ eines Symbols auf die Mattscheibe ("Bezel") projizieren? So etwas kenne ich noch aus der Dienstzeit bei Deutschlands groesster Krabbelgruppe:biggrin:

Insgesamt aber einmal wieder ein sehr interessantes Messgeraet, was Du uns hier vorgestellt hast. So etwas habe ich vorher noch nicht gesehen. Was mag das wohl urspruenglich gekostet haben (inflationsbereinigt!!)???
Matt hat geschrieben: Ja, Projektionsanzeige mit Schablone und Linse (Schablone ist gespiegelt)

Preis, mag ich nicht wissen, allein wegen schiere Anzahl von fruehe Germanium-Selbstmoerder. (84 Stueck OC83, 40 Stueck ACY27, etc)
Neben grosse Anzahl von Germanium-Diode, das schlaegt arg ins Preis, dazu auch Entwicklungskosten und Produktionskosten..

Preis duerfte inflationsbereinigt 15-20k Euro betraegt.
Da ist gar nicht unwarscheinlich, auch wegen geringe Serienummer (meiner weist nur "F-129" auf

Gruess
Matt

Matt hat geschrieben: Volkszaehlung an Solartron durchgefuehrt :-D

227 Transistor, davon 84 Stueck ist OC83.

Problem mit paar nichtbeleuchtete Ziffer: Nieten fuer Lampefassung ist gebrochen und dann hat Fassung wackelige Stand und schlechte Kontakt zu Masse.
Loesung: Da habe ich einfach mit Loetzinnbruecke zwischen weitere Lampefassung festgemacht. Ist legitime Loesung, da ich Fassung nicht mehr zerstoerungsfrei ausbauen koennte.

Denn davor habe ich Gluehbirne geprueft, es geht schnell wenn man in eine Hand 9V Blockbatterie haelt und andere Hand fuer ausbauen und einbauen von Gluehbrine nutzt
:laugh:


Gruess
Matt
Matt hat geschrieben: Unterschiedliche Helligkeit, liegt an Gluehbirne.
Es wird erstmal so belassen, ausser dass man mir 54 Stueck BA9 12V 2W 28mm lange Version mir fuer gute Preis abgeben.

Ausserdem gibt Manual auf Anforderung per Mail, mit fehlerhafte Schaltplan.

Kalibierung ist da denkbar einfach, aber paarmalige Wiederholung noetig. (Einstellung beeinflusst gegeneinander)*
Gott sein dank, dass Chopperverstaerker nach austauschen von einzige Papierkondensator wieder hochstabil ist. (nichtmal Drift hat der)
Kontrolle von Weston Element ergibt: platt, ihm fehlt ca 20mV

Fehlerliste:
1.) um 10 Stueck Germaniumdiode , GEX23
2.) verbrannte Masseleitung ( faellt bei bestimmte Schalterstellung auf, Offset)
3.) Papierkondensator in Chopperverstaerker
4.) gebrochene Niete von Gluehbirnefassung
5.) unterschiedliche Helligkeit (noch nicht behoben)
6.) Netzschalter und Kippschalter fuer TEST

Gruess
Matt

Kalibierungsanweisung:
Netzteil:
1.) RV8 = +40V einstellen
2.) RV9 = -10V einstellen
3.) +/-1.0193V SET auf Mitte einstellen (Poti an Front)
4.) Zero auf 0.0000 einstellen (TEST Kippschalter auf Mitte)
5.) Kippschalter auf +1.0193V schalten und mit RV12 auf 1.0193 (+-10) einstellen, dann Poti an Front genau einstellen
5.) Kippschalter auf -1.0193V schalten und mit RV13 auf 1.0193 (+-10) einstellen, dann Poti an Front genau einstellen
1-5.) Schritte wiederholen, wenn +40V und -10V mehr als 1V abweicht.
FERTIG
Restliche Poti: Finger weg, dann isses gut.
Matt hat geschrieben: Kleine Nachtrag:
Wenn Eingang's Masse nicht mit Erde verbunden ist, zeigt der zu viel Offset beim 10Mohm Eingang.
Habe da kleine Modifikation gemacht: Abschirmung von Eingangsleitung von Erde zu Masse umgeloetet, danach ist Offset ganz verschwunden.

Kleine Bilder mit untere Seite, unten links silberne Dose: Quarzofen fuer Referenzdiode. (Referenzdiode entpuppt als Silizium-Z-Diode 5,1V)
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Praezisionswiderstand, 0,02% Toleranz, 5ppm TK, offensichtlich bifilar gewickelt.
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Guess
Matt
Matt hat geschrieben: Gestern habe ich Preisliste von Jorgen bekommen

1962, 700 british pounds = 2013, 11,5 tausend british pounds = etwa 16 tausend Euro.

Da habe ich richtig geschaetzt :laugh:

Gruess
Matt
Joschie hat geschrieben: Hallo Matt,

das ist einfach nur tolle Technik.
Kein Mikroprofessor, keine Programmierung die verloren geht.
Einfach nur geil.

Danke fürs vorstellen.

Grüße
Josef
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