Tek 130 unknown L or C

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Matt
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Tek 130 unknown L or C

Beitrag von Matt »

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Martin hat geschrieben: :love::love::love:

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Da konnte ich nicht widerstehen, der kleine Tek ist gekauft :love::love::love:

Das ist ein L C Meter, es kann Spulen und Kondensatoren ausmessen.
Hierzulande recht selten zu bekommen.
µµF ist bei uns das pF. Typisch amerikanische Technik.

lG Martin
Voralyan hat geschrieben: Ah, bei dir ist der gelandet - hatte da auch mit geliebäugelt...
Aber da ist er ja auf jeden Fall gut aufgehoben :smile:

VG,
Thomas W.
Knisterbein hat geschrieben: Martin der passt gut. Selber hatten wir im Labor in Zug ein solches Gerät, zumindets erinnere ich mich, es im T&M Labor gesehen zu haben.

Übrigens hiess Tektronix in Zug Tektronix International AG, was immer als Tekintag abgekürzt wurde und der Telex Adresse entsprach.
Tekintag wurde im März 1961 gegründet und existierte anfänglich nur auf Papier. Zug wurde gewählt, weil die Steuern hier günstiger waren als in den benachbarten Kantonen und trotzdem war Zug mit dem Auto lediglich 30 Minuten vom Flughafen Zürich-Kloten entfernt. (Heute ist es noch immer gleich weit, aber man benötigt etwa die doppelte Zeit:rock:).
Tekintag war nun im Besitz von Tektronix Holland N.V. und im April wurde auch Guernsey Ltd Tekintag einverleibt.

Aber ich weiss nicht, ob das für Euch überhaupt von Interesse ist. Persönlich finde ich die Gründe zu diesem Konstrukt spannend, da es
deutlich aufzeigt, wie früh man sich bei Tektronix für eine optimale Business Struktur einsetzte und dann wahrscheinlich auch wie effizient es sich für Tektronix entwickelte.
Gruss
Pius
benedienst hat geschrieben: Bis Danaher Tek übernahm und Tekintag als solches aufhörte zu existieren, nun Sitzt zwar die Verwaltung noch in Zug, die Finanzen sind in Frankreich, Die Personalabteilung in Berlin, das COE und die Serviceabteilung hier in Köln, die Produktion für unteres und mittleres Preissegment in China, die Fertigung der NSP's (non scope products) in Polen, etc. Alles wird auf die "billigste" Art gemacht, das System ist unflexibel und die Politik von Danaher zitiert. Der Service vekommt und nur noch Sales interessieren, wärend man dass gefühl hat, dass die Instrumente zu Konsumer Ware degegenerieren, MDO und die richtig grossen Teks sind da nur ein kleines lichtlein.
Knisterbein hat geschrieben: Gut, dass ich das nicht sagen musste und ich höre eine Wehmut (wenn ich das so nennen darf), die eben dem Respekt der Leistung der damaligen Leute gilt. Ich denke da ist Tek lediglich ein schönes Beispiel. Noch wichtiger schien mir in der alten Tek die Förderung der Kreativität, die die Wurzel des Erfolgs war.
Martin hat geschrieben:
Knisterbein hat geschrieben: die Förderung der Kreativität, die die Wurzel des Erfolgs war.

Auf dem Kalender 2015 (der übrigends aus England verschickt wird mit dem Absender hier in Deutschland) ist ein "Spektrum Analysator" beworben. Ich bin denen dankbar daß sie es extra dazugeschrieben haben denn ich war hin und hergerissen, ist es nun eine Öldose vom Auto, ein Nachfülltoner für den Laser oder einfach nur eine Plastikkanne?
Jedenfalls hat das Designer Team alles getan um uns den Kauf solcher Dinge ganz zu vergraulen


Die Wurzel des Erfolgs war die, eine Qualität anzubieten die bei doppeltem Preis zur vierfachen Leistung bereit ist und so die Konkurenz stets auf die Plätze verweist. (Verbunden mit einem Design und C.I. das wir alle hier lieben :love:

lG Martin
benedienst hat geschrieben: Das Prinzip Form follows function, kombiniert mit einer Firmenphilosophie, wie sie bei Google und Apple geführt wird, stay hungry, stay foolish. DIe Firmenleitung hat die Leute zum Aktiven Mitarbeiten angeregt, bei missständen den Mund aufzumachen und den Finger auf die WUnde zu legen. Nicht umsonst gab es Sachen wie den "You done good" Preis, der einmal pro Monat an den Mitarbeiter mit einer netten Geldsumme übergeben wurde, der sich besonders um die FIrma verdient gemacht hat.

lg
Bene
Martin hat geschrieben: zurück zum 130.

Es hat vorn so eine Prüfklammer mit PL Stecker dran.
Das war wohl der Teknummern-Anfang der Adapter, im 130-Manual findet sich die Nr. von diesem Kleinod:

Das ist die 013-0001 :smile:

lG Martin
Martin hat geschrieben: Tek 130 :love:
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Der Adapter 013-001-00
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lG Martin
Martin hat geschrieben: jtzt ist es munter :love:

Es hat übrigends eines dieser unbeschaffbaren GE Lämpchen, diese Bällchen mit 2 Stiften

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lG Martin
Christoph hat geschrieben: Oppermann hat übringes noch Styroflex Kondensatoren mit 0,5% Toleranz....
Evtl könnte ich auch noch ein paar Siemens (Klangfilm) Styroflex Kondensatoren mit wenig % haben.
benedienst hat geschrieben: um so ein Messgerät zu Kalibrieren sollte man tunlichst gekapselte Luft Kondensatoren nehmen, die guten haben bis zu den Anschlüssen wirklich nur C und lassen sich, da der zweite Koeffizient wegfällt extrem Präzise fertigen. Da der 130 zudem extrem kleine Kapazitäten messen kann, sollte man unbedingt parametrierte nehmen um mit bekannten Unsicherheiten arbeiten zu können, damit sind die Werte zumindest nicht ganz so geschätzt.

Martin, schick ihn mir mal zum Kalibrieren rüber, bekommst dabei auch nen Sticker und Zertifikat.

lg
Bene
Martin hat geschrieben: Der kleine läßt sich nicht nullen, ich hab da noch Hausaufgaben.
Bislang ist nur die Funktion gegeben, jetzt gehts an das eigentlich interessante.
Durchaus denkbar daß es sich zu Weihnachten ein Päckchen Telefunken wünscht, sowas ist gut für unsere kalte Gegend.
Eine ganze Familie 6U8, eine 6DJ8.

Ich fang nun mit dem Komplettcheck an, Versorgung, Frequenzen.

In USA Bällchen geortet: GE #12 werde davon ein Päckchen anschaffen, 561, 564 wollen das auch, für die kleinen Jewels.
Hier ist sie übrigends nicht defekt.

lG Martin
Matt hat geschrieben: man sollte nicht minderwertige Telefunken* reinstecken :-D

Nee, zuerst durchecken, Kalibration/ Einstellung in Anleitung, wenn immer noch nicht, dann Schaltung checken und Hirnschmalz einsetzen.


Grüss
Matt


*Telefumpen taugt bestensfalls als Wertanlage
Martin hat geschrieben: 150V = 150,28 OK
270V = 262V (unreg, mag OK sein?)

swap: 6U8 vom feststehenden Oszillator mit der nachgesetzten, = keine Abweichung, spricht für OK

set: <300pF Eingesetzt: Styroflex 220pF
Abgleichkern des var. Oszillators ca 1/2 Umdrehung, dann ging es.
set: <10pF Eingesetzt: 4,7pF, angezeigt: 4,7pF :cool:
set: <10pF Eingesetzt: Porzellantrimmer 3-15. Ganz runtergedreht = 2,8 pF :cool: Voll auf: Anschlag :cool:
set: <30pF nn zeigt er 15,5pF an :cool:
set: <300pF nun wieder den Styroflex rein: 217pF (da der nicht von Tek ist mag das stimmen) :cool:
Eingesetzt: 47pF angezeigt: 46pF :cool:
set: <100pF angezeigt: 47pF :cool:

Ich denke das 130 kriegt nun Lust auf Arbeit. Noch genauer geht nur mit Hilfe von Bene.

Induktivitäten:

Dazu muß ich erstmal was glaubwürdiges finden.

lG Martin
benedienst hat geschrieben: Nochmal: GIbs mir!!!!

Haben auf der Arbeit Induktivitätsnormale von 10nH bis 50H
Martin hat geschrieben: jau. Jetzt erfüllt es die Voraussetzungen dafür. Ein kaputtes Ding hättest du nicht abgleichen können :tounge:

Ich brauch zum arbeiten auch ein kleines Abgleichkästchen zum Voreinstellen, das könnte man gleich miterledigen.

lG Martin
Martin hat geschrieben: Weiter gehts.

Das Messen von Ringkernen mit dem 130 ist nicht uneingeschränkt möglich.
Dazu kommt noch ein detailierter Bericht. Es hängt mit dem frequenzabhängigen Verhalten von Kernmaterial zusammen.
Ein par Freunde führen derzeit Vergleichsmessungen mit moderneren Geräten durch die über mehrere Frequenzen verfügen.
Dabei kam jetzt schon raus daß ein Billigeimer aus der Bucht der mit NF testet dabei völlig versagt hat.

lG Martin
Dieter hat geschrieben: Hallo Martin,
das geht noch böser ... nicht nur, dass eine Frequenzabhängigkeit gegeben ist (wobei ich das bei den üblichen Meßfrequenzen im kHz - Bereich als unkritisch betrachten würde), vor allem ist eine Pegelabhängigkeit (=Aussteuerungsabhängigkeit) vorhanden. Und da die Aussteuerung direkt frequenzproportional ist, bekommt man gänzlich unterschiedliche Werte, je nachdem wo wie und womit man misst (frei nach dem Motto: wer misst misst misst ...)
Übertrager haben im Kleinsignalbereich üblicherweise nur ein paar Henry, wenn man dann mit AC misst, bekommt man plötzlich viel viel mehr - scheinbar!
Viele Grüße




Dieter
Martin hat geschrieben: hallo Dieter,

da sind HF und NF zwei verschiedene Welten.
Dieses Tek misst nur bis 300µH was einer Mittelwellenspule entspricht. Es gehört somit in die HF-Ecke.
Seine Stärken spielt es aus bei Luftspulen und sehr kleinen C, also da wo manch moderneres Gerät die größten Probleme mit hat. Ich konnte hier C von <3pF noch gut messen, ebenso Spulen mit weniger als 1µH. Die Pegel sind dabei recht gering.
Die Kapazität von Röhrenteilen untereinander kann es auch gut herausfinden. (beachte mal den guide Anschluß, damit kann man Teile aus der Messung ausklammern)

Schwierigkeiten tauchen scheinbar auf bei Eisenpulver-Ringkernen. Wie weit das geht wird grade ermittelt, das ist leider etwas umständlich da ich keine weiteren L Messgeräte habe. Die Gegenprobe ist somit stets ein LC Kreis der mittels Wobbelmessplatz auf Resonanz geprüft wird, bei bekanntem C läßt sich das tatsächliche L dann berechnen.
HF Spulen zeigen bei hoher Belastung übrigends eine größere Bandbreite da sie dann stark bedämpft arbeiten, sprich die Güte geht runter, dabei verändert sich aber die Resoanzfrequenz nicht wesentlich.

Es kommen aber noch andere Dinge in Betracht wie die internen Kapazitäten, die da eine wichtige Rolle spielen.

lG Martin
Dieter hat geschrieben: Hallo Martin,
die Frage ist doch trotzdem, was für eine Messfrequenz das Gerät verwendet - ob 300µH oder 3H ist dabei erstmal egal. Dann kommt es wie Du richtig anmerkst auf das Material an, Eisenpulvekerne sind erheblich frequenzabhängig (zur Amplitudenabhängigkeit hinzu ...). Was ich nicht verstehe, ist was Du über die Güte und die Belastung schreibst bzw. worauf Du damit hinauswillst. Immer, wenn man eine Spule belastet, sinkt die Güte, das ist doch gerade die Konsequenz der Belastung?
Melde Dich doch nochmal dazu,
Grüße



Dieter
Martin hat geschrieben: hallo Dieter,

das Tek arbeitet mit 140kHz.
Zum Messen einer Spule muß die Eigenresonanz des Prüflings erheblich höher sein als die Messfrequenz, sonst kommt es durcheinander.
Bezüglich der Kernmaterialien: Dazu kann ich nur beitragen was ich schon herausgefunden habe: Es gibt Kerne die für Breitbandübertrager gut geeignet sind, dazu zählen die meisten Ferritmischungen. Diese lassen sich auch mit einem Tek 130 recht gut untersuchen.
Eisenpulverringe sind für Breitbandanwendungen ein No Go , und so ähnlich ist es auch wenn man versucht die mit einer anderen Frequenz anzugehen als dem Bereich wo sie mit ihrer Bewicklung Resonanz bilden.
Bez. der Güte. Da jede Spule auch interne Kapazitäten hat gibt es zwangsläufig einen Frequenzbereich indem sie auch ohne externen C eine Resonanz bildet. Wenn diese nun leicht unterhalb der Messfrequenz ist und du belastest sie dann kann sie sich soweit nach oben verschieben daß die Resonanz eintritt, bzw. kurz bevorsteht was die Kurve schon gewaltig krümmt, hier nimmt die Güte interessanterweise unter Last sogar etwas zu. Das ist eben HF ...
Obwohl man könnte auch in einem Netzteil die Siebdrossel in den AC Bereich legen und ihr einen Parallel C verordnen der sie auf 47Hz oder so eintrimmt, wenn sie dann unter Last auf 50 Hz hochschiebt merkst du das sofort :cool:

Alles nicht so einfach, bin das noch am studieren. Derzeit im Bereich UKW Tuner, da ist dieses Tek130 ja voll in seinem Element.

Kritische Spulen würde ich eher mit dem RS angehen (BN6100), auf Resonanz. Oder eben mit dem SWOB.
Ggf. auch mit einem Prüfsender und Demodulator am Oszi,
Die fordern zwar das Umrechnen, aber das Ergebnis ist proportional zum Gewicht der Messtechnik gut.

lG Martin
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